
'Wonka' ab 6. Dezember 2023 in der Filmwelt Herne
Vorgeschichte zu 'Charlie und die Schokoladenfabrik'
In den beiden Verfilmungen von Roald Dahls 1964 erschienenem Roman „Charlie and the Chocolate Factory“ haben Gene Wilder (1971) und Johnny Depp (2005) als Willy Wonka einen ziemlich konträren Charakter verkörpert: Auf der einen Seite ein skurril-exzentrischer Süßwaren-Produzent, der Oompa-Loompa-Wichtel für sich schuften lässt und für Kinder generell nicht viel übrig hat, selbst wenn er sie zur Fabrikbesichtigung einlädt. Und auf der anderen Seite ein vielfach betrogener menschenscheuer Mann, der sentimentale Regungen offenbart, wenn seine eigene Familie ins Spiel kommt.
Die steht im neuen Film „Wonka“, der ausdrücklich nicht als Prequel, also als Fortsetzung, verstanden werden will, weil er einen anderen, empathischen, an das Gute im Menschen glaubenden Willy Wonka zeigt, zunächst im Mittelpunkt. Im Rückblick wird der junge Willy (Colin O’Brien) mit seinen Eltern (Matilda Tucker und Rowan Atkinson) gezeigt, bevor er auf große Reise um die ganze Welt geht, um Anregungen zu sammeln und Erfahrungen zu machen für immer ausgefeiltere Schokoladenkreationen.
Ein verhängnisvoller Kontrakt
Willy (nun Timothée Chalamet) kehrt als großer Erfinder und Zauberkünstler zurück, um sich seinen Traum zu erfüllen, im Art-Deco-Palast der vornehmen Galeries Gourmet ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Von ihrem Adlatus Bleacher (Tom Davies) in das Etablissement der skrupellosen Ausbeuterin Mrs. Scrubitt (Olivia Colman) gelockt, missachtet er die Warnungen des Waisenmädchens Noodle (Calah Lane) und unterzeichnet einen verhängnisvollen Kontrakt, um für die erste Zeit ein billiges Dach über dem Kopf zu haben.
Willy ist mit seinen Süßigkeiten bald außerordentlich erfolgreich, sodass er den drei finsteren Herren des Schokoladen-Kartells das Geschäft vermasselt. Slugworth (Peterson Joseph), Fickelgruber (Matthew Baynton) und Prodnose (Matt Lucas) beauftragen daher den korrupten Polizeichef (Keegan-Michael Key), den lästigen Konkurrenten zu entsorgen. Doch der erinnert sich immer wieder an die Worte seiner Mutter (nun Sally Hawkins), nach denen alles Gute in der Welt mit einem Traum begonnen hat.
Alles wird gut
Unterstützung erfährt Willy von Noodle und den anderen Arbeitssklaven in Mrs. Scrubitts Wäscherei, aber auch vom Oompa Loompa Lofty (ein digital geschrumpfter Hugh Grant), sodass am Ende nach turbulenten 114 Minuten die Bösen eingebuchtet werden einschließlich des schokoladensüchtigen Pater Julius (Rowan Atkinson) – und Noodle endlich ihre leibliche Mutter in die Arme schließen kann…

„Wonka“ ist genau der richtige Gemütsaufheller in diesen unseren nicht nur jahreszeitlich düsteren Zeiten: eine geradezu berauschende Mischung aus nostalgischem, an Charles-Dickens-Verfilmungen erinnernden Look (Produktionsdesign: Nathan Crowley, Kostüm: Lindy Hemming, Kamera: Chung-Hoon Chung), bonbonbunter Fantasy, zauberischer Magie und fröhlicher Musical-Show (Komposition: Joby Talbot, Originalsongs: Neil Hannon/The Divine Comedy).
'... sieh das Gute im Menschen '
In der Titelrolle überzeugt Timothée Chalamet als junger Willy Wonka, der voller Ideen steckt und fest entschlossen ist, die Welt zu einem besseren – und köstlicheren – Ort zu machen. Dabei beherzt er den Ratschlag, den seine verstorbene Mutter ihm auf die Innenseite ihrer letzten Schokoladentafel, die Willy wie ein Schatz hütet, geschrieben hat: „Nicht die Schokolade ist wichtig, sondern die Menschen, mit denen du sie teilst.“
„Wonka“ ist ein auf der großen Leinwand mit seiner Opulenz überwältigender, dabei immer wieder auch ironisch-witziger und zum Ende hin hochspannender Unterhaltungsfilm für die ganze Familie. Ja, auch kindlich, rührend und kitschig – also gerade recht zur Weihnachtszeit. Ab 7. Dezember 2023 in den Kinos, in der Filmwelt Herne bereits ab Mittwoch, 6. Dezember 2023.