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Beton, Beton, Beton: der Sodinger Hochbunker .

Sodinger Bunker wird umgebaut

Vom Schutzraum zum Wohnraum

Der Hochbunker an der Mont-Cenis Straße in Sodingen soll zu neuem Leben erweckt werden: die Stuttgarter Archy Nova Projektentwicklung GmbH plant ihn zu einem außergewöhnlichen und nachhaltigen Wohnkonzept umzubauen.

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Blick über die Dächer Sodingens.

Den Bauantrag für das Projekt „we-house herne" übergab am Mittwoch (3.4.2019) Archy Nova-Geschäftsführer Gerd Hansen vor Ort an Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Dieser zeigte sich angesichts der heute vorgestellten Pläne sehr erfreut: „In Sodingen entsteht ein aufsehenerregendes und hoch spannendes Wohnprojekt. Der Ansatz: radikal ökologisch und genossenschaftlich." Die Erteilung einer Baugenehmigung soll im kommenden Herbst erfolgen.

Die massiven Außenwände - sie sind bis zu zwei Meter stark - sollen große Öffnungen und Nischen erhalten, so dass lichtdurchfluteter Wohnraum geschaffen wird. So sind Wohnungen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse geplant, vom Single-Apartment über 3-Zimmer Wohnungen bis zur Wohngemeinschaft. Für den Besuch der Bewohner stehen zwei Gästezimmer zur Verfügung. Insgesamt werden es 22 Wohneinheiten sein. Die Fassaden sollen teilweise begrünt und mit einer großflächigen Photovoltaikanlage auf 600 Quadratmetern belegt werden, mit welcher der Eigenbedarf an Strom und Wärme weitestgehend gedeckt wird. Durch intelligente Installationssysteme, wie die Nutzung von Grauwasser, etwa aus den Duschen, oder der gemeinschaftlichen Nutzung von Kühlräumen und Waschzentralen, sind auch die Folgekosten an Wartung und Instandhaltung minimiert.

Visualisierung für die Umnutzung des Sodinger Hochbunkers zum we-house Herne.
Dr. Frank Dudda und Dipl.-Ing. Gerd Hansen von Archy Nova im Treppenhaus des Sodinger Bunkers.

Auf dem Dach soll ein Gewächshaus Platz finden, um die Hausbewohner mit frischem Salat, Gemüse , Obst und Kräutern zu versorgen. In einer professionell betriebenen Küche werden die angebauten Produkte direkt für die Bewohner weiterverarbeitet. Ein eigenes CarSharing mit Elektroautos und Lastenfahrräder sorgt für Mobilität.

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Zuletzt wurde der 3.200 Quadratmeter große Schutzraum aus dem Zweiten Weltkrieg vor drei Jahren durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zum Preis von 320.000 Euro angeboten, inklusive des 1.259 Quadratmeter großen Grundstücks (halloherne berichtete). Mehrere Investoren hatten Interesse gezeigt. Ein Verkauf kam zunächst nicht zustande. Nun hat die Immobilie den Eigentümer gewechselt und wird nach Jahrzehnten einer sinnvollen Nutzung zugeführt.

Blick in einen der Innenräume des Bunkers.
| Autor: Stefan Kuhn