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v.l. Dr. Axel Münker, Dr. Christina Jeskulke und Prof. Dr. Ulrich Frey.

Thema Schmerzmedizin

Am vergangenen Dienstag (5.3.2019) lud Dr. Axel Münker, Leitender Arzt der Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin des Marien Hospital, zur Patientenveranstaltung Bestechendes in der Schmerzmedizin ein. Verschiedene medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungsverfahren der Schmerzmedizin wurden vorgestellt. Den Auftakt machte Prof. Dr. Ulrich Frey, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Schmerz- und Palliativmedizin des Marien Hospital, zum Thema Regionalanästhesien. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Teilnarkose, die eine vorübergehende Blockade bestimmter Nerven zur gezielten Schmerzausschaltung bei operativen Eingriffen ermöglicht.

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„Die verschiedenen Verfahren der modernen Narkoseführung sind schonend und können individuell auf den Patienten angepasst werden“, so Prof. Frey. Die Regionalanästhesie bietet im Vergleich zur Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) bei operativen Eingriffen viele Vorteile für den Patienten: Eine maximale und gezielte Schmerzreduzierung, weniger Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Erbrechen, weniger Bedarf an Schmerzmitteln nach der Operation sowie eine frühere Mobilisation des Patienten.

Im Anschluss befasste sich Dr. Christina Jeskulke, Fachärztin am MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring, mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und gab einen Überblick über verschiedene Anwendungsgebiete der Akupunktur bei chronisch schmerzerkrankten Patienten. Bei der Akupunkturbehandlung werden feine Nadeln in bestimmte Körperregionen gestochen, wodurch die Nervenfasern stimuliert werden. „Neuere Studien deuten darauf hin, dass durch den Nadelreiz im Gehirn vermehrt schmerzlindernde Substanzen ausgeschüttet werden, die zur Schmerzlinderung beitragen“, erklärte die Schmerzmedizinerin.

Abschließend informierte Dr. Axel Münker über die chronische Migräne. Etwa 10 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden an dieser Kopfschmerzerkrankung. Zu den Leitsymptomen gehören Licht- und Lärmempfindlichkeit, Appetitlosigkeit sowie Übelkeit. Die Lebensqualität ist in den meisten Fällen erheblich eingeschränkt. Vor diesem Hintergrund stellte er die Behandlungsmöglichkeit mit dem Wirkstoff Botulinum-Toxin vor, dessen Wirksamkeit in wissenschaftlichen Studien belegt ist. „Chronische Migräne ist bis heute nicht heilbar. Die Injektion von Botulinum-Toxin kann zu einer spürbaren Verbesserung der Symptomatik führen“, erläuterte Dr. Münker. Dabei machte er in seinem Vortrag deutlich, dass sich diese Therapiemöglichkeit ausschließlich für Patienten mit chronischer Migräne eignet, die nicht mehr auf eine medikamentöse Therapie ansprechen oder diese nicht mehr vertragen. „Damit steht eine wirksame und verträgliche Behandlungsmöglichkeit dieser Erkrankung zur Verfügung, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich steigern kann“, fasste Dr. Münker abschließend zusammen.

Mittwoch, 13. März 2019 | Quelle: Pressedienst St. Elisabethgruppe