
Eishockey: Oberliga Nord 1:1,2:2,1:1;0:1 nach Overtime
TecArt BlackDragons - Herner EV 4:5
Mit 5:4 gewann der Herner Eishockey Verein (HEV) am Sonntag (11.2.2018) zwar sein Spiel in der Overtime bei den TecArt Black Dragons in Erfurt, aber das Ergebnis rückte am Ende etwas in den Hintergrund. Nach zwei recht ausgeglichenen Dritteln mit wechselnden Führungen und ohnehin schon einigen Strafzeiten gab es in der 49. Minute noch so manche Strafe oben darauf. Auslöser war ein Bandencheck des Erfurters Paul Klein gegen HEV Verteidiger Michel Ackers und im Gefolge weitere Aktionen, die Hauptschiedsrichter Patrick Altmann dazu veranlasste am Ende 167 Strafminuten auszusprechen. Davon gingen 118 Minuten auf das Konto der Gysenberger. Wenn man bedenkt, dass der HEV im bisherigen Saisonverlauf im Schnitt auf 12,5 Minuten kam, so ruft diese Strafzeiten-Orgie zumindest Verwunderung hervor.
Fazit: Marcus Marsall, Michel Ackers und Sebastian Eickmann bekamen im Spielverlauf eine zehnminütige Disziplinarstrafe.Maik Klingsporn in der 49. Minute eine Matchstrafe wegen Check gegen Kopf und Nacken gegen den Verursacher der ganzen Aktion. Im Gefolge der Tumulte gab es für Christian Nieberle eine Spieldauer-Disziplinarstrafe und HEV Coach Uli Egen musste in der besagten Spielminute ebenfalls mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe die Bank vorzeitig verlassen. Er war vorher schon wegen seines „lautstarken Fehlverhaltens“ vom Hauptschiedsrichter verwarnt worden, so der entsprechende Zusatzbericht. Auf eine weitere Kommentierung, auch bezogen auf die Schiedsrichterleistungen, wird an dieser Stelle verzichtet.
Eishockey wurde aber auch gespielt. Die Gastgeber hatten den etwas besseren Start, waren auch schnell in Überzahl, den ersten Treffer erzielte aber Danny Albrecht in der 11. Minute. Im zweiten Abschnitt eröffneten die Black Dragons mit dem 2:1 den Torreigen und es war weiterhin ein offener Schlagabtausch. Stephan Kreuzmann egalisierte in der 25. Minute, dann waren wieder die Gastgeber mit dem 3:2 an der Reihe, bevor Danny Albrecht in der 28. Minute den Ausgleich zum 3:3 erzielte. Im Schlussabschnitt machte der HEV dann mehr Druck, um dann aber schnell wieder in Unterzahl zu geraten. „Wir waren beim Spiel fünf gegen fünf besser, konnten auch erneut zwei Treffer in Überzahl erzielen, aber durch die vielen Strafzeiten kam der normale Rhythmus zu kurz“ meinte HEV Coach Uli Egen hinterher. Dieser Rhythmus ging dann ab der 49. Minute völlig verloren.
Trotzdem gingen die Gysenberger in der 50. Minute durch einen wunderschönen Unterzahltreffer von Vladimir Vaskowskiy mit 4:3 in Führung. Die hatte aber nur genau zwei Minuten Bestand. Dann glichen die Gastgeber zum 4:4 aus. So musste die Entscheidung in der Overtime fallen und da holte sich der HEV durch einen Treffer von Aaron McLeod nach 72 Sekunden den Zusatzpunkt. Dass ein Zähler abgegeben wurde, ist zu verschmerzen. Man hätte sich aus Herner Sicht allerdings eine souveränere Spielführung gewünscht, denn wenn schon nach 67 Sekunden der erste Spieler wegen eines einzigen (zugegeben nicht ganz druckreifen) Wortes für zehn Minuten auf die Strafbank muss, dann wirft das sicherlich zumindest Fragezeichen auf.
In der kommenden Woche muss der HEV bereits am (Ascher-)Mittwoch, 14. Februar 2018, um 19.30 Uhr in Berlin am Glockenturm bei den Preussen antreten. Am Freitag, 16. Februar 2018, folgt um 20 Uhr das Heimspiel am Gysenberg gegen den EHC Timmendorfer Strand, bevor am kommenden Sonntag, 18. Februar 2018, zum letzten Mal in dieser Saison die Fahrt nach Rostock auf dem Programm steht.