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Ausbildung der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner startete im März 2020 an der zentralen Pflegefachschule.

Zentrale Pflegefachschule begrüßt neuen Jahrgang

Startschuss für die neue Pflege-Ausbildung

Mit dem neuen Jahrgang, der im März seine Ausbildung begonnen hat, weht ein frischer Wind an der früheren Zentralen Krankenpflegeschule: Erstmals werden an der Wiescherstraße Pflegefachfrauen und -männer ausgebildet – in der Zentralen Pflegefachschule der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel, wie die Ausbildungsstätte nun heißt. Hintergrund ist die von der Bundesregierung eingeführte generalistische Ausbildung, die die bisherigen Berufsausbildungen zum Altenpfleger, zum Gesundheits- und Krankenpfleger sowie zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger bündelt.

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Mit der neuen Ausbildung sind die Nachwuchskräfte künftig breiter aufgestellt, denn sie befähigt sie zur Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen – vom Säugling bis zum Senior. „Die Ausbildung vermittelt ein breites Basiswissen, das sich hinterher im Beruf spezialisiert“, begrüßt Schulleiter Martin Hückelheim die Neuerung. Durch zahlreiche Weiter- und Fortbildungen stehen den Nachwuchskräften im späteren Berufsleben nun alle Möglichkeiten offen. Und das sogar EU-weit. Denn die neue Pflegeausbildung wird in allen Ländern der Europäischen Union anerkannt.

Weil hinter der Ausbildung zur Pflegefachkraft weitmehr als nur ein neuer Name steckt, hatten Martin Hückelheim und seine Kollegen in den vergangenen Monaten alle Hände voll zu tun: In mehreren Schulungen haben sich der Schulleiter und sein Team auf die generalistische Ausbildung vorbereitet und zum Beispiel einen neuen Lehrplan erarbeitet. Statt Lerneinheiten mit Wissensgrundlagen gibt es nun curriculare Einheiten, in deren Fokus stets Patienten aller Altersstufen stehen. Erstmals gibt es zudem vorgeschriebene praktische Lerninhalte. Neu ist auch, dass einige Aufgaben künftig den ausgebildeten Pflegefachkräften vorbehalten sind, diese also nur von ihnen durchgeführt werden dürfen. Dazu gehört etwa die Pflegeprozessplanung. Dabei ermitteln Pflegefachfrauen und -männer den Pflegebedarf eines Patienten; sie notieren, bei welchen Aufgaben er Probleme hat und was er selbstständig erledigen kann. Aber auch die Festsetzung von Zielen zählt zur Pflegeprozessplanung, also was der Patient bis zu seiner Entlassung beispielsweise können oder wissen muss. Zudem nimmt die Vermittlung von genau festgelegten Kompetenzen in der neuen Ausbildung einen größeren Stellenwert ein als bisher.

Wer sich durch so viele Neuerungen verunsichert fühlt, den kann Martin Hückelheim beruhigen. Zum einen, weil die Pflege zu den krisensichersten Jobs gehört und die Zentrale Pflegefachschule ihren Auszubildenden eine Zukunft bietet. „Wir bilden bedarfsgerecht aus“, betont Hückelheim. Zum anderen, weil die Zentrale Pflegefachschule Wert auf ein Wohlfühlklima legt, ihre Schüler von Anfang an persönlich und individuell betreut. „Unsere Schüler sind für uns keine Nummer, hier betreut jeder jeden“, betont der Schulleiter der Zentralen Pflegefachschule Herne und verspricht: „Hier geht keiner verloren.“ Am EvK wird gemeinsam „gepflegt“ gelernt – von Anfang an.

Ausbildung

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft dauert drei Jahre. Sie umfasst 2100 theoretische Stunden an der Zentralen Pflegefachschule in Herne und 2500 praktische Stunden an den EvK-Standorten in Herne, Herne-Eickel und in Castrop-Rauxel sowie bei externen Kooperationspartnern. Der Unterricht findet im Blocksystem statt. Vier Wochen Theorie montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr wechseln sich mit Praxisphasen ab.

Ausbildungsbeginn ist am 1. März und 1. September eines jeden Jahres. Praktika sind jederzeit möglich.

Dienstag, 10. März 2020 | Quelle: EvK