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Stadt: Kein Indiz für eine PCB-Belastung

Silikonverarbeitender Betrieb in Herne untersucht

Vor dem Hintergrund von PCB-Belastungen durch einen silikonverarbeitenden Betrieb in Ennepetal untersuchen in Herne Land, Bezirksregierung und Stadtverwaltung die Firma Silex an der Werderstraße. Allerdings zeigten die bisher ausgewerteten Ergebnisse innerhalb der Produktionshalle und außerhalb des Firmengeländes keine bedenklichen PCB-Werte in Herne, das teilte die Pressestelle der Stadt Herne am Mittwoch (4.3.2020) mit. Die Herne Firma Silex, die Silikonschläuche und -profildichtungen für den Weltmarkt produziert, sei nicht mit dem Betrieb in Ennepetal zu vergleichen.

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Anderes Herstellungsverfahren

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) informiert am Mittwoch (4.3.2020) den Umweltausschuss des Landtages zum Thema PCB-Freisetzung bei Firmen in NRW. Ausgangspunkt für den Bericht der Ministerin ist ein silikonverarbeitender Betrieb in Ennepetal, in dessen Umfeld PCB-Flocken gefunden worden waren. Vor dem Hintergrund des Nachweises von PCB in Ennepetal wurden silikonverarbeitende Betriebe in Nordrhein-Westfalen untersucht. Dabei wurde deutlich: Herne ist nicht Ennepetal. Die Herner Firma hat ein wesentlich geringeres Produktionsvolumen, eine andere Produktpalette und andere Herstellungsverfahren.

Info-Nummer freigeschaltet

Darüber hinaus hat die Stadt Herne eine Informationsnummer für Anwohner zum Thema geschaltet. Sie ist ab sofort erreichbar: 02323 / 16 30 06

Anders als in Ennepetal sind in Herne keine PCB-Flocken in der Nachbarschaft aufgetreten. Nach heutigem Kenntnisstand geht nach Aussage des Umweltministeriums die größte Gefährdung von Mitarbeitenden und Anwohnern von den Flocken aus. Silex ist eines von insgesamt acht Unternehmen, das in NRW einen so genannten Vernetzer bei der Herstellung von Silikonerzeugnissen einsetzt. Bei dessen Verwendung kann PCB entstehen. Die Verwendung des Vernetzers im Produktionsprozess ist ausdrücklich zulässig. Silex steht im engen Austausch mit den verantwortlichen Behörden und arbeitet kooperativ mit der Stadt Herne, der Bezirksregierung Arnsberg, dem Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) und der Berufsgenossenschaft zusammen.

Löwenzahn-Untersuchung

Löwenzahn

Um weitere Sicherheit zu erlangen, nimmt das LANUV eine sogenannte Löwenzahn-Untersuchung vor. Bei dieser Methode wird analysiert, ob Pflanzen im Umfeld von Firmen Schadstoffe aufgenommen haben. Löwenzahn ist Namensgeber für diese Testmethode, da er besonders gut für die Untersuchung geeignet ist. Aufgrund der Vegetationsperiode des Korbblütlers beginnt die Testserie Ende März im Umfeld des Betriebs. Eine Auswertung liegt dann Ende April vor. Die Stadt Herne wird gemeinsam mit dem LANUV über diese Testergebnisse informieren, sobald sie vorliegen.

Die zuständigen Behörden stehen untereinander im engen Kontakt und handeln abgestimmt. Bei Blutuntersuchungen von Mitarbeitenden durch das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsklinik der RWTH Aachen gab es keine Auffälligkeiten. Luftmessungen innerhalb der Firmengebäude, die Silex hat durchführen lassen, haben ebenfalls gezeigt, dass PCB-Richtwerte dort eingehalten werden. Sowohl direkt an der Produktionsstelle als auch zentral in der Werkhalle waren die Parameter unauffällig. Trotzdem hat die Firma intern zusätzliche Reinigungs- und Schutzmaßnahmen für die Mitarbeitenden angeordnet, um die Werte noch weiter abzusenken.

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Messungen auf PCB hat die Firma Silex bereits auch an den Abluftkaminen der Produktionshalle durchführen lassen. Die Vorab-Ergebnisse des beauftragten Labors liegen vor. Diese Werte werden von Seiten des Landes geprüft. Erst danach ist eine fachliche Einordnung möglich.

| Quelle: Stadt Herne