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Friedensgebet zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen - vor der Kreuzkirche.

Aktionen zum Tag gegen Gewalt an Frauen

„Solidarität mit den Frauen der Welt“

Es hat lange gedauert, bis es ihn gab: Seit 1999 gibt es ihn, den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Es ist der 25. November eines jeden Jahres und passend dazu gab es auch in Herne die unterschiedlichsten Aktionen (halloherne berichtete). So erstrahlten unter dem Motto „Orange your City“ unter andrem das Herner Rathaus und der Eingang des Kulturzentrums in orange. Orange, die Farbe für emotionale Stärke in schwierigen Situationen und als sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen.

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Impro-Theater Emscherblut

Das Impro-Theater 'Emscherblut' am 'Tag gegen Gewalt gegen Frauen' (25.11.) spielte auf Einladung von MAIKE auf der Bahnhofstraße.

An zwei Tagen hatte der Herner Mädchenarbeitskreis MAIKE - ein Zusammenschluss von Frauen, die sich für die Belange der Mädchen einsetzen - das Improvisations-Theater 'Emscherblut' eingeladen. Die Akteure Linda Heberling, Julia Jessen, Holger Voss und der Musiker Martin Vorborg machten am Donnerstag (25.11.2021) auf der Bahnhofstraße Station und verbanden Schauspielkunst, Comedy und Wortspielereien zu kurzen Theaterstücken. Dabei blieb das Publikum nicht außen vor und fungierte als Stichwortgeber, passend zum Thema Gewalt. Daraus „bastelte“ die Ruhrgebietsgruppe zum Teil die absurdesten Szenen ohne einen geschriebenen Dialog vor sich zu haben.

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Das Improtheater Emscherblut gastierte auf Einladung von MAIKE (Herner Mädchenarbeitskreis) am Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen (25.11.) auf der Bahnhofstraße, Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums und des Mulvany Berufskolleg waren ebenfalls eingeladen dabei zu sein und fungierten als Stichwortgeber.

Foto:  Carola Quickels

Das Impro-Theater 'Emscherblut' am 'Tag gegen Gewalt gegen Frauen' (25.11.) spielte auf Einladung von MAIKE auf der Bahnhofstraße.,

Foto:  Carola Quickels

Das Impro-Theater 'Emscherblut' am 'Tag gegen Gewalt gegen Frauen' (25.11.) spielte auf Einladung von MAIKE auf der Bahnhofstraße.,

Foto:  Carola Quickels

Das Impro-Theater 'Emscherblut' am 'Tag gegen Gewalt gegen Frauen' (25.11.) spielte auf Einladung von MAIKE auf der Bahnhofstraße.,

Foto:  Carola Quickels

Das Improtheater Emscherblut gastierte auf Einladung von MAIKE (Herner Mädchenarbeitskreis) am Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen (25.11.) auf der Bahnhofstraße, Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums und des Mulvany Berufskolleg waren ebenfalls eingeladen dabei zu sein und fungierten als Stichwortgeber.

Foto:  Carola Quickels

Das Improtheater Emscherblut gastierte auf Einladung von MAIKE (Herner Mädchenarbeitskreis) am Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen (25.11.) auf der Bahnhofstraße, Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums und des Mulvany Berufskolleg waren ebenfalls eingeladen dabei zu sein und fungierten als Stichwortgeber.

Foto:  Carola Quickels

Das Impro-Theater 'Emscherblut' am 'Tag gegen Gewalt gegen Frauen' (25.11.) spielte auf Einladung von MAIKE auf der Bahnhofstraße.,

Foto:  Carola Quickels

Das Impro-Theater 'Emscherblut' am 'Tag gegen Gewalt gegen Frauen' (25.11.) spielte auf Einladung von MAIKE auf der Bahnhofstraße.,

Foto:  Carola Quickels

Das Impro-Theater 'Emscherblut' am 'Tag gegen Gewalt gegen Frauen' (25.11.) spielte auf Einladung von MAIKE auf der Bahnhofstraße.,

Foto:  Carola Quickels

Das Impro-Theater 'Emscherblut' am 'Tag gegen Gewalt gegen Frauen' (25.11.) spielte auf Einladung von MAIKE auf der Bahnhofstraße.,

Foto:  Carola Quickels

Das Impro-Theater 'Emscherblut' am 'Tag gegen Gewalt gegen Frauen' (25.11.) spielte auf Einladung von MAIKE auf der Bahnhofstraße.,

Foto:  Carola Quickels

Das Impro-Theater 'Emscherblut' am 'Tag gegen Gewalt gegen Frauen' (25.11.) spielte auf Einladung von MAIKE auf der Bahnhofstraße.,

Foto:  Carola Quickels

Eingeladen waren natürlich die Menschen aus der Fußgängerzone, aber auch Schüler des Mulvany Berufskollegs und des Otto-Hahn-Gymnasiums. Die Stichworte aus dem Publikum und die daraus improvisierten Szenen wurden von Martin Vorborg auf dem Klavier begleitet. So absurd die Szenen manchmal auch waren, das Publikum hatte seine helle Freude an der überspitzen Darstellung der Akteure.

Friedensgebet und Lichtergang

Am Abend hatte die Ev. Kreuz-Kirchengemeinde, die Kath. Kirchengemeinde St. Dionysius, die Islamische Gemeinde Röhlinghausen, die Herner Friedensinitiative und das „Herner Bündnis“ zum ökumenischen Friedensgebet vor der Kreuzkirche eingeladen. Gemeinsam wurde unter dem Motto - Das Licht der Welt für die Frauen der Welt - für den Frieden gebetet. Von katholischer Seite übernahm Pfarrer Georg Birwer die Liturgie und von der evangelischen Seite Pfarrerin Melanie Jansen. Sie las aus dem 1. Buch Mose vor und zählte anschließend die Ungerechtigkeiten gegen Frauen und Mädchen in der gesamten Welt auf. „Die Bibel mahnt, den Menschen beizustehen, denen Gewalt angetan wird", fährt Jansen fort. „Wir als Gemeinschaft der Christen und Muslime, wir müssen einschreiten und helfen. Es nicht zu tun, nicht darüber zu sprechen, dadurch tun wir den Opfern ein zweites Mal Gewalt an.“

Friedensgebet zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen - vor der Kreuzkirche.

Von der Islamischen Gemeinde ergriffen Jugendleiterin Sadiye Davulcu und Tuncay Nazik das Mikrofon. Davulcu mahnte, das an vielen Orten der Welt Frauen im Namen der Religion unterdrückt, weggesperrt oder misshandelt würden. „Doch“, so Davulcu weiter, „sprach der Koran schon vor 1.400 Jahren geschlechtergerecht ausdrücklich von gläubigen Männern und gläubigen Frauen.“ Nur sähe man davon heute, im 21. Jahrhundert, nichts mehr und das müsse sich ändern. Und auch Nazik findet eindeutige Worte. Er verweist auf brennende Kirchen, Moscheen und Synagogen die heute noch stehen könnten, hätten sich die Menschen umeinander gekümmert. Darum ist er auch der festen Überzeugung, dass wir heute nicht auf ein Eingreifen Gottes von oben warten sollten, bis die Frauen ihre Rechte bekommen - sowohl in Afghanistan als auch überall auf der Welt. „Wir als Gottes Werkzeuge müssen handeln und nicht 1.000 Jahre darauf warten bis Gott einschreitet.“

Als nächste Rednerin trat Klaudia Scholz von der Herner Friedensinitiative ans Mikrofon. Scholz ist seit über 25 Jahren in der Friedensinitiative aktiv und hatte dieses Friedensgebet angeregt. Die Idee dazu sei entstanden, als vor Monaten die Bundeswehr aus Afghanistan abgezogen wurde und viele Ortskräfte und tausende Frauen einfach ihrem Schicksal überlassen wurden. Von den Taliban würden die afghanischen Frauen nun wieder unter den Burkas versteckt, als Gebärmaschinen missbraucht; Bildung und Arbeit würden für diese Frauen der Vergangenheit angehören. Sie brachte das Leid der Frauen, die in den 55 Kriegen dieser Welt massenhafte Vergewaltigungen erfahren, zur Sprache und das Nichteinhalten der Istanbuler Konventionen, „das können und dürfen wir nicht akzeptieren. Alleine in Deutschland wurden im Jahr 2020 146.650 Fälle von Gewalt an Frauen registriert, ausgeführt durch Partner oder Ex-Partner.“

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Friedensgebet zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen - vor der Kreuzkirche.

Foto:  Faloco Fotografie

Friedensgebet zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen - vor der Kreuzkirche.

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Friedensgebet zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen - vor der Kreuzkirche.

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Friedensgebet zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen - vor der Kreuzkirche.

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Friedensgebet zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen - vor der Kreuzkirche.

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Friedensgebet zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen - vor der Kreuzkirche.

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Friedensgebet zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen - vor der Kreuzkirche.

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Friedensgebet zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen - vor der Kreuzkirche.

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Orange your City zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen. im Bild: der Eingangsbereich des KuZ.

Foto:  Faloco Fotografie

Orange your Cit< zum Internationalen Tag Gegen Gewalt gegen Frauen. im Bild: das Herner Rathaus.

Foto:  Faloco Fotografie

Gemeinsam ging es in einem Lichtergang zum Kugelbrunnen, dort warteten Mitglieder des Herner Bündnisses und machten auf die Gewalt an Frauen in ihrem direkten Umfeld aufmerksam. Dazu lasen sie einen Text von der Journalistin Stephanie Probst vor. Sie macht deutlich, dass ein Blick in die Kriminalstatistik zeigt, dass für Frauen die Gefahr ermordet zu werden, nirgendwo so groß ist wie in der eigenen Partnerschaft. Jeden Tag versuche ein Mann seine Partnerin umzubringen, jeden dritten Tag gelänge das einem Mann. 117 Frauen seinen im Jahr 2020 von ihren Partner umgebracht worden.

Femizide

Probst prangert dabei auch an, dass diese Morde eher verniedlichend „Beziehungsdrama, Ehedrama, Familienstreit“ genannt werden. Sie würden suggerieren, dass die Beziehung schuld sei oder gar die Frau selber. Die Feministen Diana Russel nannte diese Morde an Frauen schon vor vielen Jahren Femizid. Ein Wort, das klar benennt, was es ist. Allerdings verweigert sich in Deutschland die Bundesregierung, diesen Begriff zu benutzen.

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Gewalt gegen Frauen definiert die Istanbuler Konvention als eine „Menschenrechtsverletzung und eine Form der Diskriminierung der Frau, es bezeichnet alle Handlungen geschlechtsspezifischer Gewalt, die zu körperlichen, sexuellen, psychischen oder wirtschaftlichen Schäden oder Leiden bei Frauen führen oder führen können ...“.

Orange your City zum Internationalen Tag 'Gegen Gewalt gegen Frauen'. im Bild: der Eingangsbereich des KuZ.
| Quelle: Carola Quickels