InfoTruck macht Halt an der Gesamtschule Wanne-Eickel
Schüler für Metall- und Elektrobranche begeistern
Was genau Menschen tun, die in der Metall- und Elektroindustrie (M+E-Industrie) arbeiten, ist für viele Schüler eher abstrakt und sie haben keine genauen Vorstellungen von den tatsächlichen Arbeitsprozessen. Dem möchten die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie mithilfe von sogenannten Infotrucks entgegenwirken.
Zehn dieser Trucks sind in ganz Deutschland unterwegs, um Jugendlichen die verschiedenen Berufsbilder näherzubringen. Einer von ihnen machte am Dienstag (22.11.2022) Halt an der Gesamtschule Wanne-Eickel. halloherne war dabei, als der G-Kurs Deutsch der Klasse 10a in dem zweigeschossigen Bus mit knapp 100 Quadratmeter großer Projektionsfläche einen Einblick in die Berufsfelder der Metall- und Elektroindustrie gewinnen konnte.
'Praxisnah und erlebnisorientiert'
„Wir möchten den Jugendlichen die Ausbildungsmöglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie praxisnah vorstellen. Dazu arbeiten wir mit Experimentierstationen, an denen die Schüler alles selbst ausprobieren können", berichtete Falk Schug vom Team ME-InfoTruck.
Weiter erzählte er: „Die Erfolgschancen unseres Trucks sind sehr hoch. Wir erleben sehr interessierte Schüler. Wir verstehen es als Angebot beziehungsweise als Chance, dass die Schüler ihre eigenen Interessen entdecken und vielleicht merken, das ist etwas für mich oder eben nicht."
Im oberen Teil des Trucks stand für die Schüler zunächst der informative Teil des Vormittages an. Katrin Schulz informierte die Schüler über die Berufsbilder, stand aber auch für Fragen der Schüler zur Verfügung. Viele der Schüler-Fragen drehten sich um Abschlüsse und Weiterbildungsmöglichkeiten.
'Sucht euch einen Job, der euch Spaß macht'
Für das Team des ME-InfoTrucks war es wichtig, dass die Schüler über ihre Perspektiven nachdenken und sich auch Ausbildungen in ihrem Interessenbereich suchen. „Sucht euch einen Job, der euch Spaß macht. Denn so werden ihr auch erfolgreich sein", ermutigt Katrin Schulz die Schüler, ihren eigenen Weg in Sachen Ausbildung zu gehen.
Erfahrungen an den Erlebnisstationen sammeln
Danach folgte im unteren Teil des Trucks für die Schüler der praxisnahe Teil. Nach kurzer Einweisung konnten sie an den verschiedenen Experimentierstationen direkt in die Welt der Metall- und Elektroindustrie hineinschnuppern. So konnten die Jugendlichen beispielsweise an der CNC-Fräsmaschine unter Anleitung durch eigene Programmierung ein kleines Werkstück fräsen.
An der Station Cobot erlebten die Jugendlichen die Kollaboration von Mensch und Maschine hautnah. Gemeinsam mit dem Cobot bauten sie ein Zahnradgetriebe zusammen. Außerdem gab es einen Elektroarbeitsplatz und ein Steckerexponat, an dem die Schüler elektrische Systeme über entsprechende Stecker miteinander verbanden.
Ferner gab es noch ein Pneumatik-Modell. Hier setzten die Jugendlichen mithilfe eines Druckluftarms per Einzelschrittsteuerung ein Werkstück auf ein Fließband um. „Ich finde das Angebot hier ziemlich informativ. Ich hatte vorher gar keine Vorstellung von der Thematik, daher finde ich es toll, dass wir hier alles auch selbst ausprobieren können", sagte Schülerin Lea.
Obwohl Asli bereits weiß, dass sie nach dem Schulabschluss im sozialen Bereich arbeiten will, zeigte sie sich interessiert für das Angebot des Infotrucks: „Ich weiß zwar schon, was ich später einmal machen möchte, aber ich finde die Experimentierstationen trotzdem sehr gut. Besonders, dass wir selbst an der Fräsmaschine arbeiten durften, fand ich klasse."
Infos und Quizze
Zu den jeweiligen Experimentierstationen gibt es noch Touchmonitore, auf denen sich Infos zu den verschiedenen Berufen, Quizze oder auch Praktikums-und Ausbildungsangebote befinden. Ebenso sind dort freie Lehrstellen von Unternehmen zu finden. Auf jedem dieser Monitore befinden sich auch QR-Codes, über die die Schüler weitere interaktive und nachhaltige Berufsinformationen erhalten können. Dafür müssen sich lediglich vorher die passende App des InfoTrucks herunterladen.
Auch Klassenlehrer Ben Möller freute sich für seine Schüler, dass sie dieses Angebot wahrnehmen konnten. „Zu meiner Schulzeit gab es solche Angebote nicht, von daher finde ich es jetzt umso schöner, dass unsere Schüler nun diese Möglichkeiten bekommen. Ich merke, dass sie sehr interessiert sind und ihnen das selbst ausprobieren gut gefällt."
'Einblick hinter die Kulissen'
Alexander Füten, Pressesprecher der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie, verdeutlichte im Gespräch mit halloherne, dass sie hier den Jugendlichen eine Möglichkeit zur Berufsorientierung bieten möchten. „Mit diesen Trucks hoffen wir, dass wir Jugendliche für die Berufsbilder begeistern und den Fachkräftenachwuchs sichern können. Die Jugendlichen erhalten so einen Einblick, was hinter den Kulissen passiert", so Füten.
Weiter führte er aus: „Wir möchten den Jugendlichen auch zeigen, dass es noch etwas anderes als das klassische Studium gibt und es ebenso vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie gibt, wie beispielsweise auch das duale Studium."
Eine Unterrichtseinheit mit dem InfoTruck umfasse circa 90 Minuten. Ausgerichtet sei das Programm an die 7. bis 10. Klassen an Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie an Gymnasien.