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Fynn und Nico ber der Aktion

...für einen sicheren Schulweg

Schillerschule zeigt Flagge

Es ist ein Ärgernis an jeder Grundschule: Viele Kinder werden mit dem Auto zur Schule gefahren - am Liebsten direkt bis auf den Schulhof - obwohl der Schulweg auch zu Fuß machbar wäre. Da der Parkraum rund um die Schulen nicht für die große Anzahl an "Eltern-Taxen" gemacht ist, entstehen so jeden Morgen Gefahren für die Schüler, da Autos ihnen die Sicht versperren. Die Schüler, Eltern und Lehrer der Herner Schillerschule machten das am Montagmorgen (4.12.2017) bei einem Verkehrszähmer-Projekt deutlich.

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v.l. Schulpflegschaftsmitglied Andreas Merkendorf, Schulpflegschafts-Vorsitzender Heinrich Kleyboldt, Schulleiterin Andrea Sdun, Initiatorin und Schülermutter Andrea Senftleben.

Mit Warnwesten und Plakaten ausgestattet standen sie vor der Schillerschule und zeigten gemeinsam Flagge gegen das hohe Verkehrsaufkommen vor der Schule und für die Nutzung der Elternhaltestelle, die in der Nähe des Supermarkts Lidl angelegt wurde - speziell für die Eltern und Schüler, für die die Schule zu Fuß oder mit dem öffentlichen Nahverkehr schlecht zu erreichen ist. Doch die Haltestelle ist nicht unbedingt die erste Wahl für die Eltern, da die Kinder ab hier noch einige Meter laufen müssen.

An der Schillerschule stehen seit knapp drei Jahren jeden Morgen vier Eltern der Verkehrszähmer an neuralgischen Punkten - vom Elternparkplatz bis zur Schule - und unterstützen die Kinder auf ihrem Schulweg. Andreas Merkendorf, Vater und Verkehrszähmer-Beauftragter: "Seitdem wir das machen, ist der Verkehr vor der Schule schon deutlich ruhiger geworden."

Eltern, die ihre Kinder zur Schule chauffieren, tun dem eigenen Kind und auch den anderen Schülern nichts Gutes. Die Eltern nehmen den eigenen Kindern die Chance auf dem Schulweg wichtige Kompetenzen zu erlangen: Selbständigkeit und Selbstbewusstsein. "Eigenschaften, die in der Welt von morgen wichtiger sind denn je“, findet auch Henrich Kleyboldt, Schulpflegschaftsvorsitzender der Schillerschule: “Die Kinder sind stolz wie Bolle, wenn sie den Schulweg alleine zurücklegen.“ So lernen sie, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen und kommen wach und aufmerksam in der Schule an.

Wie sollen die Kinder Vertrauen zu sich selbst entwickeln, wenn die Eltern ihnen noch nicht einmal zutrauen den Schulweg zu finden? Kinder die ihren Schulweg alleine meistern, sind auch in ihrer Freizeit sicherer unterwegs, da sie jeden Morgen lernen, sich im Straßenverkehr sicher zu bewegen. Außerdem lässt die Bewegung an der frischen Luft die Kinder wach und aufmerksam an der Schule ankommen. Dabei ist es in der Diskussion nicht entscheidend ob die Kinder zur Schule gefahren werden, sondern wo sie abgesetzt werden.

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Ein Baustein des Projekts der Schillerschule sind Sterne, die die Klassen sammeln, wenn die Kinder mit Warnweste und zu Fuß in die Schule kommen. Bei einer mit der Klasse vereinbarten Zahl an gesammelten Sternen gibt es einen Ausflug zum Spielplatz oder auch mal keine Hausaufgaben. So haben die Kinder einen eigenen Anreiz, zu Fuß zu laufen. “Manchmal sind es dann die Kinder, die ihre Eltern erziehen und sie dazu bewegen, sie an der Elternhaltestelle abzusetzen“, so Merkendorf.

| Autor: Carola Quickels