Große Party mit vielen Jecken, HeKaGe zufrieden
Rosenmontagszug in Herne: Die Narren feiern
Die Kamelle fliegt wieder durch Herne: Mit einem kräftigen Helau zog der Karnevalszug am Rosenmontag (20.2.2023) vom Sodinger Kurt-Edelhagen-Platz bis zum Robert-Brauner-Platz in der City. 19 Wagen und Gruppierungen waren dabei, tausende Zuschauer und Teilzeit-Narren entlang der Strecke zu Gast - immerhin blieben sie von nasser Kamelle von oben verschont. Geschätzt warteten etwas über 1.000 Besucher am Ende des Zugs, hier war auch die Ehrentribüne der 1. Herner Karnevalsgeschafft (HeKaGe) aufgebaut.
Vielfältige Kostüme waren zu beobachten, manch einer kam aber auch ohne Verkleidung. Das Altersspektrum: Sehr breit. Von Kleinkindern, die wahrscheinlich bei ihrem ersten „normalen“ Karneval dabei waren, bis hin zu Senioren und Großeltern, hatte keine Altersgruppe eine größere Dominanz vorzuweisen. Etliche Jugendliche und junge Erwachsene feierten, teils mit eigener Musik aus großen Boxen, ihre eigene Party, während nur wenige Meter entfernt an der Ehrentribüne ebenfalls Party- und Karnevalslieder rauf und runter liefen.
'Karnevalsvirus schlägt das Coronavirus'
Auf der Ehrentribüne wurden die Gäste nach und nach von Kai Gera, zweiter Vorsitzender der HeKaGe, vorgestellt. Für Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, erneut in seinem grauen Space-Kostüm samt silberner futuristischer Brille gekleidet, war in einer kurzen Rede klar: „Heute schlägt das Karnevalsvirus das Coronavirus.“ Er wünschte allen eine frohe Zeit.
Wie war die Stimmungslage? Prächtig. Erfahrenen Beobachtern zufolge war die Endstation in der City gut gefüllt, viel mehr Zuschauer würde an dieser Stelle an einem Rosenmontag auch nicht zu erwarten sein. Mehrere Bierwagen versorgten die durstigen Besucher, viele hatten sich jedoch in Supermärkten bereits eingedeckt oder direkt zu Hause eine Getränkemischung ihrer Wahl mitgebracht.
Gegen 12 Uhr setzte sich der Tross am Start in Sodingen in Bewegung, eskortiert von zahlreichen Ordnern und der Polizei. Dazu sorgte das Ordnungsamt insbesondere in der City dafür, dass die Zuschauer hinter den Absperrungen blieben, damit die Lkw samt Wagen problemlos hindurchfahren konnten. Der Rosenmontagsumzug hatte scheinbar keine Lust auf eine lange Fahrt, daher waren die ersten Wagen bereits um 13:15 Uhr am Robert-Brauner-Platz - etwa 15 Minuten früher als vorher angekündigt.
Gute Stimmung, bunte Kostüme und Kamelle
Auffällig waren hier vor allem die Wagen des SC Constantin (eine prächtige Stimmung auf dem Wagen und bei den Personen, die nebenher liefen), die bunten Kostüme der Fußgruppe vom BSV Holthausen und die Fußgruppe der Lebenshilfe. Jedoch hatten alle sichtlich viel Spaß und freuten sich über die Zuschauer am Rand, denen sie die Kamelle zuwerfen konnten - darunter Popcorn, Weingummi, Dauerlutscher und Lakritz.
Nach einer halben Stunde war dann schon der letzte Wagen vorbeigefahren, jede Menge Konfetti, aber auch Überbleibsel von Süßigkeiten lagen dann auf dem Boden. Im Anschluss löste sich die Menschenmenge recht schnell auf, einige Besucher versuchten hinter dem letzten Wagen zügig nicht gefangene Kamelle aufzusammeln. Das erinnerte ein bisschen an „Das große Krabbeln“.
'Haben die Karnevalisten verdient: Schöne Feier ohne Regen'
Klaus Mahne, Präsident der HeKaGe, war jedoch vollends zufrieden. „Ich fand den Rosenmontagsumzug sehr gelungen. Die 19 Wagen und Gruppen waren etwas weniger als noch vor Corona, aber ein paar sind auch noch kurzfristig abgesprungen. Hier am Robert-Brauner-Platz hat alles super funktioniert, auch mit den Besuchern, es gab keine Probleme“, sagte Mahne im Gespräch mit halloherne. „So eine schöne Feier, vor allem ohne Regen, haben die Karnevalisten nach zwei Jahren Pause verdient.“
Nach der Feier ist bekanntlich vor der Feier, so ging es für den Karnevals-Tross am Nachmittag zur After-Show-Party in die Vereinsgaststätte „Bergschlösschen“. Hier ging die Sause dann weiter - bis es spätestens an Aschermittwoch, 22. Februar 2023, heißt: Die Jecken-Session 2022/2023 ist vorbei. HeKaGe-Präsident Mahne dazu in knappen Worten: „Das reicht dann auch erstmal wieder.“ Bis dahin: Herne Helau!
