halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Entspannen, Fahrrad fahren oder spazieren - Revierpark Gysenberg.

Über fünf Mio Euro für Modernisierungen bis Ende 2022

Revierpark Gysenberg wird saniert

Veränderungen im Revierpark Gysenberg stehen an: Für über fünf Millionen Euro saniert und modernisiert der Regionalverband Ruhr (RVR) das Naherholungsgebiet an der Sodinger Straße. Das gaben die Verantwortlichen bei einem Pressegespräch am Donnerstag (6.5.2021) bekannt. Das Motto 'Natur und Tivoli' rückt neben Sport, Spiel und Freizeit das Naturerlebnis in den Blickpunkt.

Anzeige: Spielwahnsinn 2024

Am Eingangsbereich nahe der Eishalle werden die Besucher künftig von einem viereinhalb Meter großen „R“ begrüßt - diese Veränderung als neue Gemeinsamkeit erhalten alle fünf Revierparks zwischen Duisburg und Dortmund. Dieses „R“ soll aufmerksam machen, so die Planer. Zusätzlich wird der Eingang barrierefrei.

Im Gysenbergpark selbst soll eine ökologische Aufwertung durch eine Fülle und Vielfalt an Flora und Fauna zu sehen sein, wenn die Umbauten abgeschlossen sind. Dies soll Ende 2022 der Fall sein, die ersten kleinen Arbeiten beginnen am Eingangsbereich im Juni, im Herbst 2021 beginnen die Rodungsarbeiten und erste Gehölzpflanzungen, bevor im März 2022 die Bagger rollen sollen. Dann seien auch Teilsperrungen des Parks nicht zu vermeiden.

Johanna Mines erläutert das Quadratmeter-Experiment anhand der Blumenwiese.

Nach Abschluss der Arbeiten erwartet die Besucher eine Sport- und Spielachse im Norden und ein ruhiger Bereich im Süden, teilte Susanne Brambora-Schulz, Referatsleiterin des RVR mit. Im Norden entsteht eine sogenannte Pumptrack-Anlage für Mountainbikes und BMX-Räder, aber auch Kinderfahrräder und Laufräder, bei denen man nur durch dynamisches Be- und Entlasten der Räder Wellen und Kurven befahren kann, ohne selbst treten zu müssen. „Außerdem beleuchten wir die fünf Parks insektenfreundlich, der Gysenberg wird stellenweise lila leuchte. Das kommt durch die frühere Bepflanzung, die lila blühte“, so Brambora-Schulz.

Die großen Wiesen, der Baumbestand, die Promenade und das Naturerleben im Süden (Ökopark) bleiben erhalten. Zusätzlich werden im nördlichen Teil Blühflächen sowie Sitz- und Liegebereiche entstehen. Außerdem soll es einen „Insekten-Loop“ geben. Auf dem Naturerlebnispfad wird am Beispiel eines Schmetterlings die Verwandlung von Insekten zum Ei über Raupe und Puppe bis zum erwachsenden Tier gezeigt. In neuen Kleinbiotopen kann das jeweilige Stadium live beobachtet werden. Auf einem Mechanik-Bionik-Spielplatz können Kinder die physikalischen Gesetze entdecken.

App für spielerische Erkundung wird entwickelt

Johanna Mines, Umweltbildende von der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet, möchte damit die Besucher mitnehmen und auf die Natur aufmerksam machen. „Außerdem entwickeln wir derzeit eine App, um spannende Missionen spielen zu können.“ Zudem wird sie Führungen und Mitmachaktionen für Kitas, Kindergärten und Schulen anbieten.

Zusätzlich verdeutlicht sie mit einem „Quadratmeter-Experiment“ die unterschiedliche Entwicklung dreier Flächen. Eine erhält Blumen, ein Teilstück wird regelmäßig gemäht und eins nur sehr selten. Besucher können in den kommenden Monaten dann die unterschiedlichen Auswirkungen selbst beobachten. Die Fläche befindet sich in der Nähe des LAGO und des dortigen Parkplatzes.

v.li. Johanna Mines, Nina Frense, Martin Kortmann, Susanne Brambora-Schulz und Dr. Frank Dudda.

Für Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, der auch Vorsitzender der RVR-Verbandsversammlung ist, wird mit den Maßnahmen das grüne Herz der Stadt gestärkt: „Dieses Aufpolieren ist der Wunsch vieler Herner gewesen. Mit der ökologischen Aufwertung, der Neuausrichtung und den Angeboten zur Umweltbildung besetzen wir wichtige Zukunftsthemen.“

Nina Frense, RVR-Beigeordnete für den Bereich Umwelt und Grüne Infrastruktur, ergänzt: „Die Revierparks haben eine große Tradition. Mit der neuen Gestaltung schauen wir glücklich in die Zukunft und wollen weiter die Grüne Infrastruktur der Metropole Ruhr zu grünsten Industrieregion Europas vorantreiben.“

Langjährige Geschichte

Martin Kortmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Revierpark Gysenberg GmbH, erinnerte sich an die langjährige Geschichte des Parks: „Der Park wurde 50, ich werde bald 60. Ich habe hier viele Jahre meines Lebens verbracht und finde es nun aus der privaten, aber auch der geschäftlichen Position heraus wichtig, dass sich Änderungen ergeben. Der umgebaute Eingangsbereich wird dann ein deutliches Zeichen für alle Herner sein.“

Anzeige: DRK 2024 1

Für rund 28 Millionen Euro Gesamtkosten werden alle fünf Revierparks modernisiert. Die EU und das Land NRW fördern die Maßnahmen zu 80 Prozent, der RVR übernimmt den Rest.

| Autor: Marcel Gruteser