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Frisch verliebt in einer Szene aus „Der Wald in mir“: die 23-jährigen Studenten Jan (Leonard Scheicher) und Alice (Lia von Blarer).

Regisseur Sebastian Fritzsch on Tour

'Der Wald in mir'

Update, Donnerstag (17.4.2025)

Läuft weiterhin on der Galerie Cinema Essen und im Metropol Düsseldorf.

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Der Kino-Text

Die größte Leidenschaft von Jan (Leonard Scheicher) sind seine Tiere. Die Wohnung des menschenscheuen 23-jährigen Biologiestudenten ist vollgestellt mit Aquarien, Terrarien und Käfigen. Seine Liebe zu den Tieren verbindet ihn mit der gleichaltrigen Alice (Lia von Blarer), einer radikalen Umweltaktivistin, die er an der Universität kennengelernt hat. Jan wird in Aktionen der Gruppe hineingezogen, als er Alice vor einer Verhaftung bewahren will. Sie schätzt seine Sensibilität, schließlich verlieben sie sich ineinander.

Jan wird von den intensiven Gefühlen, dem sozialen Leben und der Nähe zu Alice förmlich überwältigt und rutscht in eine schizophrene Krise ab: Durch eine verzerrte Wahrnehmung glaubt er, dass er aktiv gegen Bedrohungen jeglicher Art vorgehen muss. Nach einem dramatischen Zusammenbruch wird er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

Dort scheint sich Jan zu stabilisieren, weil Alice weiter zu ihm hält. Ihre Liebe lässt Jan den Weg zurück ins Leben finden. Doch die vermeintliche Heilung hält dem Druck der Ereignisse nicht stand: Jan wird die Wohnung gekündigt, die Uni hat ihn exmatrikuliert. Zur großen Verzweiflung von Alice verfällt Jan in eine tiefe Depression und flüchtet in den Wald. Am Ende eines rauschhaften Strudels aus Liebe und Wahn steht die Entscheidung für ein neues Leben...

Persönliche Perspektive

Kinofilm – Der Wald in mir: Jan (Leonard Scheicher) wird von Visionen heimgesucht und flüchtet sich in den Wald.

„Der Wald in mir“ ist nach „Endzeit“ (2013) der zweite Spielfilm des Fotografen, Künstlers, Drehbuchautors und Regisseurs Sebastian Fritzsch. Der Kölner des Jahrgangs 1977, Mitgründer des Essener Kunstraumes „Loge“, bringt eine außergewöhnlich persönliche Perspektive in sein 92-minütiges Werk ein: Er selbst hat Erfahrungen mit Psychosen gemacht und kennt die herausfordernden, oft schmerzhaften Momente, die damit einhergehen.

Doch er hat auch erfahren, wie diese Erfahrungen kreative Prozesse anstoßen können „Der Wald in mir“ ist nicht nur ein Film, sondern ein Spiegelbild seines eigenen Lebens – ein künstlerisches Zeugnis seiner inneren Reise.

Sebastian Fritzsch im Cologne Cine Collective-Presseheft: „Eine Psychose ist kein Spaziergang – sie ist oft ein schmerzhafter, unberechenbarer Prozess. Sie kann zerstörerisch sein, sie kann alles infrage stellen. Doch genau in dieser Brutalität liegt manchmal auch eine unerwartete Chance. Sie zwingt uns, innezuhalten, unser Leben und unsere Beziehungen neu zu betrachten. Freundschaften können plötzlich an Tiefe gewinnen, und die Dunkelheit, die wir durchleben, öffnet manchmal Türen zu einem Licht, das wir zuvor nichtsehen konnten.“

Fritzsch in Essen und Düsseldorf

Gedreht im November und Dezember 2022 in Köln und im Weserbergland (Emmerthal, Bodenwerder, Heinsen, Holzminden und Polle) wurde „Der Wald in mir“ am 24. Januar 2024 beim Max Ophüls Festival in Saarbrücken uraufgeführt.

Nach langer Suche nach einem Verleih startet er jetzt am 10. April 2025 in den Kinos, bei und zu sehen im Sweetsixteen Dortmund, im Luna im Astra Essen sowie im Metropol Düsseldorf. Der Regisseur Sebastian Fritzsch kommt auf Deutschland-Tour am Montag, 14. April 2025, um 20 Uhr ins Essener Kino Luna im Astra sowie am Dienstag, 15. April 2025, um 19 Uhr ins Düsseldorfer Metropol.

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  • Donnerstag, 10. April 2025
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  • Montag, 14. April 2025, um 20 Uhr
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  • Dienstag, 15. April 2025, um 19 Uhr
Dienstag, 8. April 2025 | Autor: Pitt Herrmann