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Auf der Cranger Kirmes 2022 soll der Song „Layla“ nicht gespielt werden - ein Verbot gibt es aber nicht. Für Lars Wind hat die Stadt Herne eigentlich andere Probleme (Archivbild).

Leserbrief von Lars Wind zum Thema 'Layla'

'Reaktion ist für mich merkwürdig und planlos'

Der Herner Bürger und Stadtverordnete Lars Wind hat der halloherne-Redaktion folgenden Leserbrief zur Diskussion um den Ballermann-Hit „Layla" zukommen lassen, der nach einem Appell vom Stadtmarketing nicht auf der Cranger Kirmes gespielt werden soll (halloherne berichtete). Dabei handele es sich um seine persönliche Meinung, nicht unbedingt die der Herner Piratenpartei:

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„Zum Song Layla kann man sicherlich unterschiedlicher Auffassung sein, denn Musikgeschmäcker sind glücklicherweise vielfältig. Wer entscheidet überhaupt was ein „Skandal-Song“ ist und was macht ein „Skandal-Song“ aus? Die Reaktion von Stadtmarketing Herne, also der Stadt Herne, bei diesem Thema ist für mich mehr als merkwürdig und wirkt planlos.

'Quasi ein Verbot, ohne es Verbot zu nennen'

Nachdem die Stadt Würzburg das Lied als erstes von seinem Volksfest verbannt hat, zog jetzt die Stadt Düsseldorf wegen den Rheinwiesen nach. Wenige Stunden später, als wäre es abgesprochen, gibt auch unsere Stadt eine „Empfehlung“ an die Schausteller ab. Es ist quasi ein Verbot für den Song, ohne es Verbot zu nennen.

Fakt ist doch, dass der Song mittlerweile seit acht Wochen (davon drei Wochen auf Platz 1) in den deutschen Charts platziert ist. Es scheint also ein erfolgreicher Titel zu sein, ohne dieses Lied bewerten zu wollen. Für mich stellt sich jetzt die Frage, wie die Stadt Herne andere Dinge auf unserer Kirmes bewertet. Zum Bespiel der Auftritt von Mia Julia am Familientag im Festzelt oder wenn im Festzelt andere Lieder gespielt werden wie z. B. „Skandal im Sperrbezirk“. Komisch, scheint so als wäre das völlig normal und so gewünscht.

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Es gibt noch viele weitere Partylieder (auch auf Englisch), bei denen sich noch nie jemand darüber beschwert hat, dass diese sexistisch oder sonst etwas seinen. Ist es in Zukunft auch nicht mehr gerne gesehen und gehört nicht mehr auf eine Familienkirmes? Von betrunkenen Menschen (die Anwohner belästigen), Wildpinkeln und Schlägereien möchte ich gar nicht erst reden. Ich glaube, die Stadt ist auf einem Zug aufgesprungen, ohne wirklich die Realität eingeschätzt zu haben. Außerdem haben wir ganz andere Probleme in unserer Stadt, als irgendwelche Lieder zu bewerten.“

| Quelle: Lars Wind