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(v.l.) Karlheinz Friedrichs, Gisbert Schlotzhauer, Udo Sobieski, Mathias Grunert, Matthias Bluhm und Marc Schaaf.

Erste Forderung der Initiative 'Feldherrenviertel erfüllt

Quartiersmanagement für Horsthausen

Horsthausen gilt als ein Stadtteil mit besonderen Herausforderungen. Es gebe hier eine hohe Arbeitslosigkeit, eine ausbaufähige Infrastruktur und auch soziale Spannungen. Aus diesem Grund hat sich im Jahr 2020 die Initiative Feldherrenviertel gegründet, um Probleme im Stadtteil anzugehen und sich gemeinsam für ein lebenswertes Miteinander einzusetzen.

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Bisher habe hat sich zum Beispiel schon einiges im Bereich Sauberkeit getan und auch das AWO-Quartiersprojekt 'wir.horsthausen' trug zu einer Verbesserung des Stadtteils bei (halloherne berichtete). AWO-Projektleiterin Nadine Albrecht bietet seit Mai 2021 Familien, Alleinerziehenden, Kindern und Jugendlichen ein sozialpädagogisches und psychosoziales Angebot, welches von den Bewohnern des Viertels sehr gut angenommen wurde (halloherne berichtete).

Das Projekt wir.horsthausen ist Anfang Mai 2021 gestartet.

Am Montag (13.9.2021) teilten nun Mitglieder der SPD-Ratsfraktion beim Pressegespräch in den Räumen von wir.horsthausen mit, dass die Forderung der Initiative Feldherrenviertel nach einem Quartiersmanager kurzfristig erfüllt werden kann.

Beim Gespräch anwesend waren Udo Sobieski, Fraktionsvorsitzender der SPD Ratsfraktion, Matthias Grunert, Bezirksbürgermeister Sodingen, Matthias Bluhm, örtlicher Stadtverordneter (SPD), Gisbert Schlotzhauer von der Initiative Feldherrnviertel, Marc Schaaf, Geschäftsführer der AWO Ruhr-Mitte und Karlheinz Friedrichs, Stadtrat u.a. für die Stadtplanung.

Verbesserung des Viertels

„Bei all den Vorzügen des Stadtteils gibt es auch teilweise eine negative Entwicklung. Deshalb haben wir uns damit beschäftigt, wie wir das Viertel verbessern können. Am Beispiel wir.horsthausen sieht man sehr gut, wie man Probleme aufgreift“, so Udo Sobieski, Fraktionsvorsitzender der SPD.

Weiter führte er aus: „Wir haben auch die Forderung nach einem Quartiersmanager aufgegriffen und haben jetzt am Mittwoch, 15. September 2021, in der Sitzung der Bezirksvertretung Sodingen die Beschlussfassung, dass wir eine Quartiersmanagerin in Horsthausen einsetzen wollen - und es sieht gut aus, dass wir die Person kurzfristig einsetzen können."

Stadtrat Karlheinz Friedrichs erklärte: „Die Bezirksvertretung Sodingen hat eine Quartiersanalyse in Auftrag gegeben, worin die Stärken, Schwächen und die Chancen genauer untersucht werden. Die neue Quartiersmanagerin soll in den Räumen von wir.horsthausen an zwei Tagen der Woche für je drei Stunden vor Ort sein und in den direkten Austausch mit den Horsthausern kommen."

Die bestehenden Netzwerke sollen noch weiter unterstützt werden und geplante Veranstaltungen sollen durch die Unterstützung der neuen Quartiersmanagerin leichter koordiniert werden.

'Es passiert hier verdammt viel'

„Es passiert hier verdammt viel. So viele Akteure aus Horsthausen wie die Bewohner selbst, die Mitglieder des Kleingartenvereins, die Sportvereine oder auch aus der Moschee. Jeder will sich einbringen und sein Viertel voranbringen", so Mathias Grunert, Bezirksbürgermeister von Sodingen. „Nadine Albrecht hat schon viel angestoßen und mit jemand Erfahrenem aus der Stadtverwaltung an ihrer Seite, kann noch mehr bewegt werden."

Das Wohnen im Feldherrenviertel sollte analysiert werden - nun wird wahrscheinlich eine Quartiersmanagerin eingesetzt.

Auch Marc Schaaf, Geschäftsführer der AWO Ruhr-Mitte, berichtete vom positiven Einfluss des Quartiers: „Wir haben einen großen Zulauf und die Bereitschaft ist ganz klar da sich einzubringen. Wir haben auch einen Antrag zur Projektverlängerung bis zum Ende des Jahres 2022 gestellt, mit dem Ziel zur Aufstockung einer halben Stelle."

'Quartier ist Heimat'

Gisbert Schlotzhauser von der Initiative Feldherrenviertel lebt schon seit seiner Kindheit, also mittlerweile 69 Jahre, im Quartier und hat alle positiven wie negativen Veränderungen hautnah miterleben können. „Es ist toll, dass es nun hier ein Quartiersmanagement geben wird. Denn wir haben einige Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Es gibt eine hohe Arbeitslosigkeit, gerade im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit, viele Alleinerziehende und auch eine schwierige Sozialstruktur", so Schlotzhauser.

Weiter führte er aus: „Es war ein schleichender Prozess der negativen Entwicklung. So sind einige Häuser in keinem guten Zustand und auch Geschäfte sind weggefallen. Aber es gibt einen sehr starken Willen zur gemeinsamen positiven Veränderung und einiges wie beispielsweise die Sauberkeit wurde verbessert. Egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund, für uns alle ist das Quartier Heimat und die wollen wir gemeinsam lebenswert gestalten."

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Matthias Blum, SPD-Stadtverordneter ergänzte: „Es ist so viel Potenzial vorhanden und der Wille zur positiven Entwicklung. Die Netzwerke sind da, jetzt wollen wir gemeinsame Projekte in Angriff nehmen." Alle beteiligten freuen sich, dass mit der neuen Quartiermanagerin nun weitere Bausteine für die Entwicklung des Stadtteils vorangebracht werden können.

| Autor: Julia Blesgen