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Das Internet-C@fé flora Marzina kooperiert mit der TU Dortmund.

Internet-C@fé kooperiert mit Uni Dortmund

Projekt zur digitalen Kompetenz älterer Menschen

Die Begegnungsstätte Flora Marzina im Wanner Norden punktet mit drei Schwerpunkten, wovon einer das Senioren-Internet-C@fé ist. Seit Jahren bietet das Team von acht ehrenamtlichen Mitarbeitern Computer-Kurse für Senioren an. Dabei richten sich diese Kurse sowohl an absolute Neulinge, denen gezeigt wird wie ein Computer oder Tablet eingeschaltet wird, als auch an Fortgeschrittene, die ihr Wissen vertiefen wollen. Weitere Kurse beschäftigen sich mit der Bild-Bearbeitung, mit dem Umgang des Smartphones (sowohl Android als auch Apple), des Tablets oder machen mit dem Internet vertraut. Den Teilnehmenden wird das sichere Surfen vermittelt, aber auch gezeigt, wie sie in der 'weiten Welt' einkaufen können. Franjo Münxelhaus vom Internetc@fe: „Uns ist es wichtig, dass die Senioren, die zu uns kommen, eine Unabhängigkeit im Umgang mit den Neuen Medien erlangen. Unabhängig von ihren Kindern oder Enkeln, die mal eben schnell etwas machen, und Oma oder Opa wissen trotzdem nicht, was ist da eigentlich passiert ist."

Dass die Medien so neu nicht sind, erklärt sogleich sein Mitstreiter Günter Wawrzyniak: „Wir haben das Internetc@fe im Dezember 2000 gegründet, und seitdem bieten wir unsere gut besuchten Kurse an.“ Mittlerweile sind im Stadtgebiet weitere Anbieter hinzugekommen, aber „wir stechen heraus“ sagt Münxelhaus. „Unser Cafe befindet sich zwar in den Räumen des Senioren-Wohnheims Flora Marzina, aber die Kurse sind offen für alle. Das heißt, um an einem Kursus teilnehmen zu können, muss man nicht zwangsläufig in der Einrichtung wohnen.“ Rund zehn unterschiedlichste Kurse bieten die acht ehrenamtlichen Kursus-Leiter an, und die Nachfrage bestätigt sie in ihrem Tun - und aus den Anfängen ist heute ein eingetragener Verein geworden.

Das Internet-C@fé stärkt die digitale Kompetenz älterer Menschen.

So ist es nicht verwunderlich, dass das Institut für Gerontologie der TU Dortmund auf das C@fé aufmerksam wurde. Als Teil einer internationalen Forschungsgruppe (unter der Leitung der Uni Siegen) wurden Praxispartner für das Projekt zur digitalen Kompetenz ältere Menschen gesucht. Durch das Projekt sollen Fragen geklärt werden wie: Wie entwickeln ältere Menschen digitale Kompetenzen? Welche fördernden Faktoren und Barrieren spielen in diesem Lernprozess eine Rolle? Mit welchen Bildungsformaten, Lernangeboten und Inhalten zu digitaler Technik können gerade Ältere mit geringer digitaler Kompetenz angesprochen werden? Anforderungen, die das Institut an mögliche Partner stellte, erfüllte das Internetc@fé alle: Erfahrung mit Lernangeboten zur Internet-Nutzung für Senioren; eigene Räume, eigene Technik; Interesse an aktuellen Erkenntnissen und die Bereitschaft der wissenschaftlichen Begleitung. So ist das Internetc@fé im Wanner Norden jetzt einer von fünf Partnern in NRW.

Durch die Beantwortung dieser Fragen, sollen vorhandene lokale Angebote und Programme weiterentwickelt werden. Die ältere Menschen sollen dadurch motiviert und unterstützt werden, sich digitale Kompetenzen anzueignen. Damit die Teilnehmenden Senioren die . Die Kurse finden alle in der Zeit von 9-16 Uhr statt. Eine Kursus-Einheit besteht aus 6 x 45 Minuten und kostet im Normalfall 9 Euro. Und ganz wichtig: Neue Mitstreiter, die sich zutrauen ihr digitales Wissen weiterzugeben, werden von dem Team herzlich aufgenommen.

Einzige Bedingung für jeden Teilnehmenden des kostenlosen Angebotes ist es: Sowohl zu Beginn, als auch zum Schluss, muss jeweils ein Fragebogen beantwortet werden. Bei den Eingangs-Fragen geht es zum Beispiel darum, wie die Teilnehmer auf das Angebot aufmerksam wurden, wie sie ihre digitalen Fähigkeiten selber einschätzen oder warum sie den Kursus machen. Am Ende geht es natürlich darum, wie ihnen der Kursus gefallen hat, was sie gelernt haben, ob sie zufrieden sind oder ob sie alle sechs Unterrichts-Einheiten besucht haben. „Es versteht sich von selbst, dass die Fragebögen anonym sind“, sagt Franjo Münxelhaus. „Einzig das Alter, das Geschlecht und die Staatsangehörigkeit werden abgefragt.“ Jeder Teilnehmer erhält für die Projekt-Zeit einen persönlichen Berater an die Seite gestellt. Damit kann er sich jederzeit per Telefon oder per E-Mail mit Fragen an ihn wenden. Wie gesagt: Neue Kursus-Leiter werden von dem Team herzlich aufgenommen.

Montag, 29. Juli 2019 | Autor: Carola Quickels