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Für steigende Stromkosten können Geringverdiener nun mit dem Hilfsfonds

Geringverdiener können Antrag auf finanzielle Unterstützung stellen

Neuer Hilfsfonds 'Herne solidarisch'

„Herne solidarisch“ heißt ein neuer Hilfsfonds, bei dem Herner einmalig Anträge auf finanzielle Unterstützung stellen können. Dies gilt aber nur für Arbeitnehmer und ggf. weitere im Haushalt lebende Personen, wenn das Nettoeinkommen knapp über der monatlichen Einkommensgrenze für Sozialleistungen wie SGB II (Hartz IV) oder SGB XII (Sozialhilfe) liegt und die Personen durch die gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten stark belastet werden.

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Der Hilfsfonds startet ab Dienstag, 1. November 2022 - ab dann können Anträge gestellt werden. Das Geld wird nach einer Prüfung direkt an die Stromversorger überwiesen. Allerdings nur solange, bis der Topf, der durch Spenden gefüllt wird, noch Geld enthält. Es zählt also, schnell zu sein.

500 bis 700 Hernern könnte geholfen werden

„Ein langer Prozess liegt hinter uns. Wir haben uns überlegt, wie wir helfen können und welche Kriterien wir aufstellen“, sagt Erich Leichner, Vorstand des Vereins „Herne hilft". Die Kriterien sind dabei bewusst recht locker formuliert. „Wir wollen denen helfen, die knapp drüber liegen“, führt Leichner fort und meint damit die oben genannten Grenzen zu Sozialleistungen. Rund 500 bis 700 Hernern könnte so geholfen werden, schätzt er. Bis zu 3.000 könnten einen Anspruch auf solche Zahlungen haben, allerdings würden sich nicht alle melden, teils aus Scham, oder irgendwann wäre halt kein Geld mehr da.

So sehen die Infoflyer aus - rechts die tabellarische Aufstellung der Unterstützungsbeiträge sowie der Einkommensgrenzen.

Aktuell würden rund 100.000 Euro zur Verfügung stehen - weitere Spenden sind von Gutverdienern jederzeit gerne gesehen, sagt Armin Kurpanik, Leiter des Ehrenamtsbüros (siehe letzter Absatz). „Anträge können in jedem Stadtbezirk gestellt werden, unsere Partner stehen dafür gerne zur Verfügung. Es soll alles so unbürokratisch wie möglich ablaufen“, versichert er. Die Partner sind neben „Herne hilft“ und des Ehrenamtsbüros die Schuldnerberatung, das DRK Herne, der Caritasverband Herne und das Zeppelin-Zentrum.

150 Euro Zuschuss und dann 50er Schritte

Für einen Einpersonenhaushalt liegt die Einkommensgrenze bei 1.300 Euro netto, bei zwei Personen bei 1.800, für drei bei 2.300 und so geht es in 500er Schritten weiter bis zu sechs Personen (3.800 Euro). Die Energiezuschüsse betragen laut „Herne solidarisch“ für einen Singlehaushalt 150 Euro und steigen dann mit jeder Person um 50 Euro an. Notwendig, um Unterstützung zu erhalten, ist lediglich die Einreichung des letzten Gehaltsnachweises. „Auch wer etwas über der Grenze verdient, sollte es mit einem Antrag versuchen“, rät Erich Leichner.

Erich Leichner, Vorstand vom Verein

Ebenso könnten beispielsweise studierende Kinder, die bereits alleine wohnen und von den Eltern unterstützt werden, berechtigt sein - allerdings darf man nicht mehr als 5.000 Euro „liquides Vermögen“ besitzen. All das wird jeweils geprüft, aber eben in einem nicht zu strengen Maße. Das bietet dann auch Kriminellen Möglichkeiten, doch dem sind sich die Verantwortlichen bewusst. „Vielleicht rutscht mal einer durch, aber da das Geld direkt an die Stromversorger geht, sind Mehrfachanträgen und -auszahlungen Grenzen gesetzt. Außerdem sollen bald die Hilfen vom Bund kommen, somit gilt es nur diese zeitliche Lücke zu schließen“, erläutert Leichner.

Übersicht und Kontakt

Eine Übersicht über die Partner, die Kontaktadressen, die Öffnungszeiten sowie der Antrag zum Ausdrucken findet sich auf herne.de/solidarisch. Man kann auch per Mail Kontakt aufnehmen: solidarisch@herne.de. Die Anträge liegen aber auch bei den Partnern, als auch zum Beispiel an der Pforte im Herner Rathaus aus. „Wir beraten alle, die zu uns kommen, mit Grundinformationen bei der Abgabe. Sollte es darüber hinaus noch Fragen geben, vereinbaren wir einen gesonderten Termin“, sagt Bernd Zerbe vom Herner Caritasverband.

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Wer etwas Spenden möchte, die Bankverbindung lautet: IBAN DE63 4325 0030 0001 0555 24, Bank: Sparkasse Herne, Kontoinhaber: Herne hilft e. V., Verwendungszweck: Spende „Herne solidarisch“. „Herne hilft“ stellt Spendenquittungen aus.

| Autor: Marcel Gruteser
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