halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Ob aus Frottee oder Seide, als Nachthemd oder Schlafanzug - für jeden Geschmack gibt es den passenden

LWL präsentiert Wort des Monats

'Nachtpolter'

Die Idee ist zwar naheliegend, dennoch bezeichnet „Nachtpolter“ keinesfalls die nächtlichen Aktivitäten von Geistern und Kobolden. Stattdessen steht das plattdeutsche Wort für das Nachthemd oder den Schlafanzug. Welche Geschichte dem Wort zu Grunde liegt, wissen die Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Anzeige: Glasfaser in Crange

„Das zusätzliche Nacht in Nachtpolter oder auch Nachtpölter verdeutlicht das heute häufig nicht mehr verstandene Wort Polter, das bereits Schlafanzug bedeutet“, erzählt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. „Die Herkunft des Wortes ist nicht sicher geklärt. Eine mögliche Erklärung ist, dass es von dem französischen Wort paletot für Obergewand abstammt.“

Anzeige: Spielwahnsinn 2024

Dennoch haben die Wörter Polter und Pölter ihren Weg aus dem Plattdeutschen in das regionale Hochdeutsch gefunden: Pölter wird auch heutzutage vielerorts in Westfalen-Lippe als Bezeichnungen für den Schlafanzug, insbesondere den Kinderschlafanzug, verwendet. In Ostwestfalen-Lippe hören die Kinder daher abends von ihren Eltern: „Rin innen Pölter und ab in die Falle, getz wird geratzt“ Auch Bezeichnungen für Schlaftextilien aus bestimmten Stoffen sind üblich, wie „Seidenpölter“ oder "Frotteepölter".

| Quelle: LWL Pressedienst