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Die Klima-Insel der Emschergenossenschaft (EG) aus dem Projekt

Schulhof wird klimarobust für die Zukunft umgebaut

Mobile Klima-Insel gastiert an der Musikschule

Eine grüne Oase ist auf ihrer Reise durchs Ruhrgebiet und aktuell macht sie in Herne halt. Die Rede ist von der Klima-Insel der Emschergenossenschaft - sie steht auf dem Schulhof der städtischen Musikschule an der Gräffstraße, an der am Samstag, 3. September 2022, von 11 bis 18 Uhr das 40-jährige Jubiläum gefeiert wird (halloherne berichtete). Die Klima-Insel ist dabei eine Aktion der Zukunftsinitiative „Klima-Werk“, zu der auch Herne gehört.

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Das mobile, grüne Zimmer macht mit einigen Pflanzen und mehreren Infotafeln und -flyern auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam. Interessierte können sich hier, während nur wenige Meter entfernt verschiedene Musikbeiträge gespielt werden, in Liegestühlen ausruhen oder direkt über das Projekt informieren. Von der Emschergenossenschaft heißt es dazu unter anderem: „Mehr Grün statt Grau, mehr Frischluftschneisen, mehr Wasserflächen: Das brauchen die Städte, um die Folgen des Klimawandels abzufedern.“

Erst kalt, dann Hitze

„Mitte Juli 2022 hieß es im 'heute-Journal' des ZDF, dass dieses Jahr der kälteste Sommer werden könnte - wir alle wissen, welche Hitze und Trockenheit danach noch kam“, sagt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. „Wir müssen viele Umweltsituationen neu beurteilen und gleichzeitig ein globales Problem mit kommunalen Beiträgen angehen.“

Auf mehreren Infotafeln können sich Besucher über das

Dazu gibt es beispielsweise die Klima-Insel, aber auch mehrere Umbauprojekte in der Stadt - er nannte hier Parkplätze in Eickel. Aber auch der Schulhof der Musikschule wird auf 1.000 Quadratmetern klimagerecht umgestaltet und entsiegelt (halloherne berichtete). Hier wird künftig das Regenwasser von den Dächern über eine Zisterne und in einer unterirdischen Rigole gespeichert und zurückgehalten.

„Die Stadt der Zukunft muss Wasser anders denken. Dabei kann jeder Bürger individuell mithelfen, indem er beispielsweise einige Pflanzen kauft und damit zu einer grüneren Atmosphäre beiträgt“, fährt Dudda fort. Weitere Möglichkeiten seien Dächer begrünen, Fassaden begrünen, Flächen entsiegeln oder Versickerungsmulden anlegen. „Auf jeden Fall keine Steinvorgärten anlegen“, merkt Dudda noch an.

Experten sehen mehr Trockenheit in der Zukunft

Das sieht Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, ähnlich. „Der Juli war einer der trockensten der vergangenen 130 Jahre (halloherne berichtete). Insgesamt könnte es eines der trockensten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Daran sieht man, der Klimawandel kommt bei uns an“, so Paetzel. „In den Städten wird es laut Experten mehr Trockenheit geben, dafür aber auch mehr Starkregenereignisse (halloherne berichtete). Die Winter werden nasser, dafür fällt weniger Schnee.“

Liegestühle laden zum Entspannen ein.

Somit hätte auch das „Klima-Werk“ seine Bedeutung: „Damit passen wir die teilnehmenden Städte gemeinsam an, um sie zu entsiegeln und Regenwasser nicht in die Kanalisation gelangen, sondern es ins Grundwasser versickern zu lassen. Um das gestalten zu können, gibt es mit der Förderrichtlinie des Ruhrkonferenz-Projekts 'Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft' Zuschüsse für Investitionen vom Land in Höhe von 250 Millionen Euro (halloherne berichtete).“

Mehr Aufmerksamkeit erzeugen

Bezüglich der Klima-Insel sagt Paetzel: „Wir haben uns überlegt, wie wir Aufmerksamkeit erzeugen können und hatten die Idee zur Klima-Insel. Sie können wir überall präsentieren und das Thema erlebbar machen.“

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Daniel Wirbals vom Fachbereich Umwelt und Stadtplanung ergänzt: „Mit der mobilen Wand haben wir vor Ort nun eine natürliche Verschattungsmaßnahme und können so Kinder auf das Thema des Klimawandels hinweisen.“ Außerdem würde den Kindern die künftige Entsiegelung des Schulhofs anschaulich gezeigt.

| Autor: Marcel Gruteser