
Europäische Kunstbiennale widmet sich der Zukunft sakraler Räume
Manifesta 16 Ruhr – Umgang mit Kirchengebäuden
Das Erzbistum Paderborn nimmt das geplante Kulturereignis Manifesta 16 Ruhr , das vom 21. Juni bis 4. Oktober 2026 in der Metropolregion Ruhrgebiet stattfinden wird, mit großem Interesse zur Kenntnis und hofft auf eine breite Wahrnehmung. Als internationale Kunstbiennale widmet sich die kommende Ausgabe der Manifesta schwerpunktmäßig Fragen des gesellschaftlichen Wandels, insbesondere im Kontext ehemaliger Kirchengebäude im Ruhrgebiet.
Starkes Signal für neue Perspektiven

„Dass sich ein europaweit beachtetes Kulturfestival mit dem Thema Sakralarchitektur im Umbruch auseinandersetzt, ist ein starkes Zeichen. Es öffnet neue Denkräume für einen verantwortungsvollen und kreativen Umgang mit Kirchenbauten, auch über konfessionelle Grenzen hinaus“, sagt Carmen Matery-Meding, Diözesanbaumeisterin im Erzbistum Paderborn. Sie leitet den Bereich Bauen im Erzbischöflichen Generalvikariat und ist Mitauftraggeberin der Immobilienstrategie , die seit Sommer 2022 im gesamten Erzbistum umgesetzt wird.
Wandel kirchlicher Infrastruktur im Ruhrgebiet
Ein Teil des Ruhrgebiets, darunter Städte wie Dortmund, Hamm und Teile des östlichen Ruhrraums, gehören zum Erzbistum Paderborn. Dort zeigt sich deutlich der Wandel kirchlicher Infrastruktur. Sinkende Mitgliederzahlen, gesellschaftliche Veränderungen und neue pastorale Realitäten führen dazu, dass immer mehr Kirchengebäude einer Umnutzung oder Neuausrichtung bedürfen.
Immobilienstrategie setzt auf Gemeinwohl und Nachhaltigkeit
„Wir stehen im Erzbistum Paderborn mitten in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess . Unsere Immobilienstrategie verfolgt das Ziel, Gebäude im Sinne unseres kirchlichen Auftrags neu zu denken und zukunftsfähig auszurichten. Und zwar sozial, gemeinwohlorientiert und nachhaltig“, so Daniel Schröter , Leiter der Abteilung Kirchengemeindliche Immobilien des Bereichs Bauen im Erzbischöflichen Generalvikariat.
Offener Dialog über Werte und Potenziale
Das Erzbistum Paderborn begrüßt es ausdrücklich, dass die Manifesta 16 Ruhr in Zusammenarbeit mit den Städten, Künstlerinnen und Künstlern, Initiativen und Kollektiven sowie interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern kreative Ideen für die sinnvolle Nutzung sakraler Räume entwickelt und diese gezielt in den öffentlichen Diskurs einbringt.
„Wir unterstützen den offenen Dialog über den Wert, die Geschichte und das Potenzial kirchlicher Orte in einer sich wandelnden Gesellschaft und wünschen uns, dass sich die Kirchengemeinden in den Austausch einbringen“, erklärt Diözesanbaumeisterin Matery-Meding. Sie seien in der Regel die Eigentümer der kirchlichen Immobilien und offen für neue Impulse aus Kunst und Gesellschaft. „Wir wünschen uns, dass sich kirchliche Akteure vor Ort nach Möglichkeit in die Manifesta einbringen. Denn wer Kirche lebendig gestalten will, braucht auch den Austausch mit der Gesellschaft“.
Hintergrund zur Manifesta 16 Ruhr
Die Manifesta ist eine alle zwei Jahre stattfindende europäische Kunstbiennale. Die 16. Ausgabe wird vom 21. Juni bis 4. Oktober 2026 im gesamten Ruhrgebiet veranstaltet. Im Fokus stehen diesmal urbane Transformationsprozesse und insbesondere die Frage, wie ungenutzte Kirchen im Ruhrgebiet zu neuen Orten gesellschaftlicher Teilhabe werden können.
„In enger Zusammenarbeit mit lokalen Communities setzt sich die Manifesta 16 mit sozialen, politischen und ökologischen Fragestellungen auseinander und eröffnet neue Perspektiven auf das historische wie zeitgenössische Gefüge des Ruhrgebiets“, heißt es auf der Homepage der Kunst-Biennale Manifesta (www.manifesta16.org ). Die Biennale werde leerstehende Kirchengebäude aus der Nachkriegszeit neu nutzen, „um zu hinterfragen, wie diese Gebäude – die in Deutschland zunehmend aufgegeben und abgerissen werden – wieder als Orte für Gemeinschaft und als neue Knotenpunkte für sozialen Zusammenhalt und Zusammenarbeit in den Nachbarschaften dienen können“.