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Süd-Friedhof an der Wiescherstraße.

Erinnern für Frieden und Abrüstung

Mahn- und Gedenkstunde

Die DGB-Geschichtswerkstatt Herne, Förderkreis Mahn- u. Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne e.V., SchülerInnenprojekt „Kohlengräberland“ der EFG und die Herner Friedensinitiative laden am Sonntag, 19. Juni 2022, 11 Uhr, zu einer Mahn- und Gedenkstunde mit Kranzniederlegung am Gräberfeld der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter auf dem Südfriedhof ein.

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Es sprechen: Frank Sichau (Vorsitzender Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel) Dmitriy Kostovarov (Historischer Verein Ar.kod.M e.V. Dortmund).

Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene (1940-45) sind nicht vergessen

Während des Faschismus befanden sich im Verlauf des 2. Weltkrieges in Herne und Wanne-Eickel schätzungsweise 30.000 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus 15 Nationen, die in 76 Barackenlagern, bei Bauern oder in Einzelhaushalten untergebracht waren. Täglich zogen sie zerlumpt, abgemagert und streng bewacht vom Lager zum Arbeitsplatz in Zechen, Fabriken, auf Baustellen und wieder zurück. Mehr als 1.700 von ihnen starben an Unterernährung bei gleichzeitiger Schwerstarbeit, durch Arbeitsunfälle, Folter, Seuchen oder durch kaltblütige Hinrichtungen. Viele wurden Opfer von Luftangriffen, denen sie wegen des Verbots, öffentliche Luftschutzräume aufzusuchen, schutzlos ausgeliefert waren.

Das Herner Polizeigefängnis am Rathaus diente als zentrale Sammelstätte der Gestapo für flüchtige Ostarbeiter des gesamten rheinisch-westfälischen Industriegebiets.

Über 90 Todesfälle von überwiegend sowjetischen Häftlingen sind allein im ehemaligen Polizeigefängnis Herne nachweisbar. Auf allen Friedhöfen der Stadt finden sich Grabanlagen dieser größten Opfergruppe des Faschismus. Es wundert, dass die Geschichte dieser Menschen nie systematisch aufgearbeitet wurde und ihr Schicksal nur ein randständiges Dasein in der Erinnerungskultur in unserer Stadt fristet.

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Der DGB Herne und seine Geschichtswerkstatt wollen dies im Bunde mit anderen Initiativen ändern. Angesichts der aktuellen Weltordnungskriege in der Ukraine und andernorts die schnell zu einem neuen Weltkrieg eskalieren können, angesichts von gigantischen Hochrüstungsprogrammen und kaum möglich gehaltener Geschichtsvergessenheit ist Erinnerung und Mahnung wichtiger denn je.

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  • Sonntag, 19. Juni 2022, um 11 Uhr
Dienstag, 14. Juni 2022 | Quelle: Norbert Arndt