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Der Magier Hector (Javier Bardem, r.) hat sich bei den Primms (Constance Wu und Winslow Fegley) eingemietet, um mit Lyle eine neue Show einzustudieren.

Neu in der Filmwelt Herne

Lyle, mein Freund, das Krokodil

Der Magier Hector P. Valenti (Javier Bardem), der mit seinem „Tanz der tausend Tauben“ einst große Säle füllte, hat schon bessere Zeiten gesehen. Jetzt fliegt er offenbar nicht zum ersten Mal beim Casting für eine neue Broadway-Show achtkantig hinaus, als er sich in hoffnungsloser Selbstüberschätzung mit den Veranstaltern anlegt.

Das Schaufenster eines New Yorker Geschäftes für exotische Tiere lässt ihn seinen Ärger vergessen. Im Laden wird er nicht fündig, aber in einer Rumpelkammer entdeckt er ein nicht nur niedliches, sondern auch erschwingliches Baby-Krokodil, das unter seinem Zylinder Platz hat. Mal was anderes als Tauben oder weiße Kaninchen. Daheim macht Hector eine schier umwerfende Entdeckung: Lyle (Original-Stimme: Sam Mendes, in der deutschen Version: Pat Lawson), wie er das kleine, in einen Vogelkäfig passende Reptil nennt, kann singen!

Hector P. Valenti (Javier Bardem) kann endlich wieder an große Entertainer-Zeiten anknüpfen.

Klar, dass er nun endlich wieder auf Tournee gehen kann: Lyle ist eine Sensation! Aber eine allzu schüchterne: Daheim tanzt, steppt und singt das inzwischen dem ursprünglichen Gittergehäuse entwachsene Krokodil, das es sich nun vorzugsweise auf dem Sofa bequem macht, wenn es nicht ein ausgiebiges Schaumbad nimmt, wie ein Fred Astaire. Aber auf den Brettern, im grellen Scheinwerferlicht vor erwartungsfrohem Publikum, bringt es keinen Ton heraus.

Weshalb Hector nicht nur mal wieder pleite ist, sondern seinem Agenten eine Menge Geld schuldet: Er muss sein geerbtes Haus verkaufen und versteckt Lyle auf dem Dachboden. Aus der Provinz kommend bezieht die Familie Primm, bestehend aus dem Mathematik-Lehrer Joseph (Scoot McNairy), der Kochbuch-Autorin Katie (Constance Wu) und ihrem jungen Sohn Josh (Winslow Fegley), das Haus. Letzterer tut sich in der neuen Umgebung schwer – mit der lauten Großstadt, dem griesgrämigen Nachbarn Mr. Grumps (Brett Gelman) und den nervigen Mitschülern, die ihn als Landei mobben.

Was sich schlagartig ändert, als er auf dem Dachboden von Hector zurückgelassene Sachen entdeckt und Lyle in sein Leben tritt. Das inzwischen ausgewachsene Reptil kann nicht nur singen, sondern auch Klavier spielen. Es hilft den Primms bei ihren täglichen Aufgaben sogar in der Küche und spielt mit den Kindern aus der Nachbarschaft. Lyle ist ein glückliches Krokodil, bis ihn Mr. Grumps entdeckt und aus Angst um seine Katze Loretta in den Zoo sperren lässt.

Aus dem ihn seine neue Familie wieder befreit zusammen mit Hector, der wieder in New York ist, um eine neue Show auf die Beine zu stellen – mit Lyle versteht sich. Der Magier nutzt sein vertraglich vereinbartes 15-tägiges Wohnrecht pro Jahr in vertrauter Umgebung, um das Training wiederaufzunehmen. Der letzte Strohhalm ist die Endausscheidung einer Broadway-Show. Doch alle Plätze sind vergeben, darunter auch an Joshs Klassenkameradin Trudy (Lyrie Hurd) und ihre Truppe…

„Lyle, Lyle, Crocodile“, so der Originaltitel des in den USA bereits am 7. Oktober 2022 gestarteten gut hundertminütigen Familienfilms nach der erfolgreichen Kinderbuchreihe des 2013 verstorbenen US-Autors Bernard Waber, ist flott inszeniert vom Produzenten-Duo Will Speck und Josh Gordon. Shawn Mendes, der 24-jährige kanadische Popstar mit portugiesischen Wurzeln, gibt Lyle seine Stimme, überhaupt singen alle Darsteller die Songs der Oscar-prämierten Komponisten Benj Pasek und Justin Paul („La La Land“) selbst, die in der deutschen Synchronfassung leider nur teilweise im Original erklingen. „Lyle, mein Freund, das Krokodil“ startet am 20. Oktober 2022 in unseren Kinos – auch in der Filmwelt Herne.

Dienstag, 18. Oktober 2022 | Quelle: Pitt Herrmann