
Plattdeutsches „kasse“ hat nichts mit Geld aber viel mit Tempo zu tun
LWL präsentiert Wort des Monats
Wenn jemand im Sauerland aufgefordert wird „Mak mol en bitken kasse!“, steht leider kein Geldsegen an. Vielmehr geht es dann ums Tempo. Was das Wort des Monats Juli bedeutet und woher es kommt, wissen die Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
"Das Wort „kasse“ oder „kass“ ist im sauerländischen Platt bekannt und bedeutet „schnell, eilig, flink'. 'Mak mol en bitken kasse!“ ist also nicht unbedingt freundlich gemeint, sondern will jemanden zur Eile antreiben und bedeutet „Beeil dich mal ein bisschen!“, erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL.
„Hai es kasse“ ("hat es eilig"), sagt man in Altena. Das Wort kommt außer im Niederdeutschen auch in den skandinavischen Sprachen vor. Es geht auf die Form „karsch“ zurück, die „munter, kräftig“ bedeutet und sich vermutlich aus „karlisch“ herleiten lässt. Darin steckt das Wort „Karl“, das wir als Namen kennen, das aber auch für „Mann, Held“ steht und mit „Kerl“ verwandt ist.