
„apatt“ - ein reizvolles Wort
LWL präsentiert das Wort des Monats
Fällt im Westteil Westfalens das Wort „apatt“ in plattdeutschen Sätzen, soll aufgehorcht werden, denn hier wird eine Aussage betont. Was das Wort bedeutet und woher es stammt, wissen Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
In plattdeutschen Sätzen wie „Dat was apatt en düftigen Kääl!“ oder „et is apatt nett, datte kuemen bis!“ betont das Wort „apatt“ die jeweilige Aussage. Sie bedeuten somit etwa „Das war aber ein tüchtiger Kerl!“ und „es ist aber nett, dass du gekommen bist!". Demnach ist "apatt“ mit manchen Verwendungen des hochdeutschen „aber“ zu vergleichen.
Mit „apatt“ wird Erstaunen ausgedrückt und der Aussage dadurch Nachdruck verliehen. „Das Wort ist eine Modalpartikel, mit der Sprecherinnen und Sprecher andeuten können, wie ihre Aussage im Gesprächszusammenhang eingeordnet werden soll“, erklärt Dr. Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. Das Wort stamme aus der französischen Fügung „à part“, die „beiseite, abgesondert“ bedeutet. Im Hochdeutschen gibt es heute das Eigenschaftswort „apart“, das ebenfalls auf französisch „à part“ zurückgeht. Dies bedeutet „reizvoll“ oder auch "besonders". Im Plattdeutschen entwickelte sich dagegen die überaus praktische Partikel "apatt".