
Lukas-Hospiz kann etwas durchatmen
Nach dreijähriger Durststrecke in den Verhandlungen zwischen Krankenkassen und dem Herner Lukas-Hospiz wegen der seit 2008 unveränderten Pflegesätze kam es am Dienstag (9.9.2014) in Dortmund zur Anhebung des bisherigen Pflegesatz-Zuschusses der Kassen von 235 Euro (90 Prozent) um 50 Euro ab 1. Januar 2014 auf 285,74 Euro - und ab 1. Januar 2015 auf 295,94 Euro.
Das Herner Hospiz hatte die alten und den tatsächlichen Verhältnissen längst nicht mehr entsprechenden Pflegesätze Ende Juni 2010 zum Jahresende gekündigt, dem Landtag eine Petition geschickt und sich dann mit vier weiteren Hospizen aus Westfalen einverstanden erklärt, sich einer Schlichtung zu unterwerfen. Schlichter wurde der Präsident des Sozialgerichts Lübeck, Heinz-Peter Klingauf, dessen Spruch am Dienstag fiel und zwischen Kassen und Hospizen im Beistand von Caritas-Referent Lanzrath noch heftig diskutiert wurde.
Die tatsächlichen Kosten in Herne betrugen zuletzt 2013 bereits 323 Euro und dürften sich in diesem Jahr um rund zwei Prozent auf rund 330 Euro erhöht haben. Der im Gesetz festgeschriebene Eigenanteil an den Kosten, von "dritten Gewährleistern" aufzubringen, betrug Ende 2013 statt 23 Euro vor sechs Jahren schon 88 Euro und war damit auf fast 40 Prozent statt der gesetzlich festgeschriebenen zehn Prozent gestiegen. Das musste das Hospiz aus Mitteln des Fördervereins sowie direkten Spenden an das Lukas-Hospiz schultern.

Die jetzige Anhebung um fünfzig Euro lindert das Problem zwar erheblich, berücksichtigt die Jahre 2011, 2012 und 2013 aber überhaupt nicht. "Wir sind weiterhin auf Spenden angewiesen," so der ehrenamtliche Hospiz-Geschäftsführer Gisbert Fulland, der sich außerdem noch in den Verhandlungen anhören musste, das Herner Hospiz sei ein "Kostenmonster".