Mitarbeiterinnen können sich über 3.000 Euro freuen
Lions Emschertal unterstützen Schattenlicht
Große Freude herrschte am Mittwoch (20.11.2024) bei den Mitarbeiterinnen der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Schattenlicht, denn Carsten Kapala, Vizepräsident des Lions Club Emschertal, und Verena Gockeln, ebenfalls Mitglied im Lions Club, überreichen dem Verein 3.000 Euro. Diese Summe kam beim diesjährigen Gartentag zusammen, deren Erlös nun an die Beratungsstelle geht.
'Freuen uns mit einer Spende zu untersützen'
Der Kontakt zur Beratungsstelle Schattenlicht kam über den ehemaligen Präsidenten Dirk Plötzke zustande. „Wir freuen uns, dass wir die Arbeit von Schattenlicht mit dieser Spende unterstützen können“, sagt der „Emschertaler“ Carsten Kapala im Gespräch mit halloherne.
Verena Gockeln, ebenfalls Mitglied im Lions Club, ergänzt: „Uns ist es wichtig, dass wir uns für Herner Vereine sowie Organisationen einsetzen und der Schutz von gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen ist immens wichtig."
Die beiden Lions stellen den Mitarbeiterinnen Antonie Brieske und Susanne Wormuth an diesem Tag viele Fragen. Ihnen ist es wichtig zu erfahren, wie genau sie vielleicht auch dauerhaft der Beratungsstelle unter die Arme greifen können. Dazu verabreden sie sich, dass die Frauen von Schattenlicht einmal zu einem Clubabend dazukommen, der abwechselnd in den Restaurants Wildrose oder Meistertrunk stattfindet.
Autonome Hilfesysteme haben immer noch einen Projektstatus
Die Spende von 3.000 Euro hingegen können die Mitarbeiterinnen auch jetzt schon gut gebrauchen. Denn noch immer haben autonome Hilfesysteme, wie die Beratungsstelle, einen „Projektstatus“ und müssen Fördermittel in regelmäßigen Abständen beantragen. Neben Förderungen vom Land und der Stadt Herne, müssen sie jedes Jahr Kosten von über 50.000 Euro selbst stemmen. Dazu zählen Kosten wie Miete, Versicherung, Strom und auch Personalkosten.
Gewalt gegen Frauen nimmt zu
Dass dazu auch die Arbeit nicht weniger werde, sondern eher mehr, zeigt auch eine neue Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA). Erstmals hat das BKA Zahlen ermittelt und herausgegeben, welche Straftaten im Jahr 2023 spezifisch zum Nachteil einer Frau verübt wurden. Die Statistik zeigt: Die Gewalt gegen Frauen nimmt zu. Beinahe jeden Tag gebe es nach BKA-Angaben einen Femizid in Deutschland – also einen Mord an einer Frau.
Gewaltschutz von Frauen und Mädchen priorisieren
Zu einer Verbesserung der Situation könnte das sogenannte Gewalthilfegesetz beitragen. Mit diesem Gesetz soll ein Zugang zu Schutz und Beratung bei häuslicher Gewalt gewährleistet werden. Ab 1. Januar 2030 soll es nach dem geplanten Gesetz dann einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung geben. Doch ob dieses Gesetz nach dem Bruch der Ampel-Koalition noch verabschiedet wird, ist fraglich.
Die Beratungsstelle, die jedes Jahr zwischen 800 bis 1.000 Frauen berät, wünscht sich mehr Beistand von der Politik. „Wir sind mittlerweile nur noch wütend, dass der Gewaltschutz von Frauen und Mädchen nicht genug priorisiert wird“, macht Susanne Wormuth ihren Unmut gegenüber halloherne deutlich.
Verweis auf die Istanbul Konvention
Ihre Kollegin Antonie Brieske ergänzt: „In der Istanbul Konvention ist der Gewaltschutz von Frauen festgeschrieben. Die Vertragsstaaten haben sich dazu verpflichtet und doch wird uns Frauenberatungsstellen sowie auch den Frauenhäusern immer noch nicht die Relevanz zuteil, die wir benötigen.“
Gerade deshalb freuen sich die Mitarbeiterinnen über jede Art der Unterstützung. „Wir sind unfassbar froh, dass wir nun diese großzügige Spende vom Lions Club Emschertal bekommen“, zeigen sich beide Frauen abschließend sehr erfreut.