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Die Kinder führen den Tanz, den sie eingeübt haben, vor.

Abschluss des Förderprogramms 'Extra Zeit zum Lernen'

'Lernen, wachsen, sprechen dürfen'

Kaum Kontakt zu Mitschülern, geschlossene Schulen und Distanzunterricht haben in den vergangenen eineinhalb Jahren so einiges von den Schülern abverlangt. Besonders die Kleinsten litten sehr unter den fehlenden sozialen Kontakten und dem fehlenden gemeinsamen Lernen. Schüler aus sozial schwächeren Familien seien sogar davon bedroht, den Lernanschluss zu verlieren.

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Schüler nach dem Lockdown gezielt unterstützen

Aus diesem Grund beteiligte sich die Stadt Herne an dem NRW-Förderprogramm „Extra Zeit zum Lernen“. Hierbei bekamen die Schüler die Chance, spielerisch verlorene Inhalte während des Lockdowns aufzuholen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Mehrere Herner Grundschulen haben sich beteiligt. Unter anderem nahmen die Grundschule Kunterbunt, die Michaelschule, die Grundschule Jürgenshof und die Freiherr-vom-Stein-Grundschule teil. Insgesamt hatten 15 Kinder die Chance, am Projekt teilzunehmen.

Bei der Abschlussveranstaltung an der Freiherr-vom-Stein-Grundschule, an der neben Eltern und Schülern, auch Petra Schachner, kommissarische Schulleiterin der Grundschule, Andreas Merkendorf, Fachbereichsleiter Schule und Weiterbildung, Claudia Heinrich, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums (KI) und Regina Osladil, ebenfalls vom KI, sowie Christian Kattenbeck vom Bildungsbüro teilnahmen, zeigten die Kinder, was sie in den letzten zwei Wochen alles erlebt und gelernt haben.

An Foto-Wänden haben die Schüler ihre Erlebnisse festgehalten.

„Wir freuen uns sehr, dass die erste Extra Zeit zum Lernen so gut angenommen wurde", berichtet Andreas Merkendorf, Fachbereichsleiter Schule und Weiterbildung. „Wir schauen jetzt nach, wo weitere Bedarfe sind und wollen für die nächsten drei bis vier Jahren strukturiert Projekte abrufen, um die Schüler gezielt nach der Corona-Zeit zu unterstützen."

„Wir werden schauen, wie sich Projekte fachbereichsübergreifend koordinieren lassen", so Christian Kattenbeck vom Bildungsbüro.

Die Pandemie hat vieles erschwert

Claudia Heinrich, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums (KI), verdeutlicht die Ziele des Projektes: „Es ist uns ein Anliegen, neu zugewanderte Kinder zu fördern und ihnen einen guten Start zu ermöglichen, der durch die Pandemie natürlich erschwert wurde. Wir möchten die Defizite auffangen." Das Kommunale Integrationszentrum habe bereits in der Vergangenheit mehrere Sprachförderungsprogramme auf die Beine gestellt und will nun elf weitere Schulen für das Förderprogramm mit ins Boot holen.

Regina Osladil, ebenfalls vom KI, ergänzt: „Es gibt Kinder, die wachsen unter schwierigen Bedingungen auf. Wir wollen dazu beitragen, dass sie lernen, wachsen und sprechen dürfen. Uns geht es darum. ihnen ein Gut-angekommen-Gefühl zu vermitteln." Weiter führt sie aus: „Besonders die Kinder aus den ersten und zweiten Klassen haben den größten Preis durch Corona bezahlt. Sie wurden um soziale und kognitive Erfahrungen gebracht."

Defizite spielerisch aufholen

Für die teilnehmenden Kinder war das Projekt jedenfalls ein voller Erfolg. So haben sie beispielsweise neben dem Lernen, die Zoom Erlebniswelt besucht und zahlreiche Spiel-sowie Bastelangebote bekommen. „Wir haben uns bemüht, die Defizite spielerisch aufzuholen", berichten Dilara Hamaratli und Bektas Aslan, die die Schüler in den zwei Wochen begleitet haben.

Der Schulhof der Freiherr-vom-Stein-Grundschule.

„Es hat viel Spaß gemacht. Wir haben gebastelt und Gesellschaftsspiele gespielt", erzählt die neunjährige Leyla. Für die Abschlussveranstaltung haben die Kinder extra einen Tanz eingeübt. Für die siebenjährige Silvana war das eines der schönsten Erlebnisse beim Projekt: „Das Tanzen hat mir besonders viel Spaß gemacht. Wir haben ihn zwei Tage lang geübt, damit alles klappt."

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„Ich freue mich so sehr, dass wir als eine der fünf Grundschulen teilnehmen konnten. Wenn man das Leuchten in den Augen der Kinder sieht, dann weiß man wofür man das alles macht", so Petra Schachner, kommissarische Schulleiterin der Grundschule, abschließend.

| Autor: Julia Blesgen