
Kraniche zogen in Keilform über Herne
Laut Naturschutzbund (Nabu) wählen rund 300.000 Kraniche alljährlich eine südwestliche Zugroute, auf der sie Deutschland in schmaler Front überqueren, um die kalte Jahreszeit in Frankreich, in der spanischen Extremadura oder im Nordwesten Afrikas zu verbringen. Am Sonntag (9.11.2014) zogen die großen grauen Vögel über Herne hinweg. halloherne-Leser Roland Wojta hat die Zugvögel mit seiner Kamera beobachtet.

Von Skandinavien, Polen, den baltischen Staaten und von Weißrussland aus kommend, fliegen sie in Keilformation, ähnlich der der Gänse, ihrem Winterquatier entgegen und rasten dabei in Deutschland - mindestens 100.000 Kraniche sind es derzeit. Ein kleiner Teil der Kraniche ist bei gutem Flugwetter schon nach Frankreich aufgebrochen, wo die Stauseen der Champagne zur Zwischenrast angesteuert werden.
Sowohl Kraniche als auch Wildgänse kündigen sich aus der Ferne durch ihre Rufe an. Während Gänse schnattern, quäken oder quieken, erinnert der Kranichruf eher an ein Trompeten. Im Herbst kann man die "Tschirp"-Rufe der mitziehenden Jungvögel aus nächster Nähe heraushören. Die Spannweite eines Kranichs beträgt 180 bis 222 Zentimeter und ist damit deutlich größer als die der meisten Wildgansarten (175).
Kraniche nutzen die Thermik, indem sie sich durch aufsteigende Winde nach oben schrauben. Hierbei wird die Formation kurzfristig aufgelöst und als Beobachter kann man den Eindruck bekommen, die Tiere würden orientierungslos kreisen. Bei Gänsen kann man dieses Verhalten nicht beobachten.