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Im städtischen Bereich des Schmiedesbachs in Holsterhausen ist der Bachlauf bereits renaturiert.

Kanalbau parallel zum Schmiedesbach

Die Emschergenossenschaft hat beim Bau des neuen unterirdischen Abwasserkanals parallel zum Schmiedesbach mittlerweile rund 1100 Meter Kanal verlegt – insgesamt entstehen zirka 2870 Meter. Der Bau des Abwasserkanals ist ein Bestandteil des Großprojekts Emscher-Umbau und dient der späteren Renaturierung des Gewässers.

Mit dem Bau des Abwasserkanals am Schmiedesbach hatte die Emschergenossenschaft im August vergangenen Jahres begonnen. Der neue Sammler wird als Stauraumkanal gebaut. Solch ein Bauwerk dient der Trennung von schmutzigem Abwasser und sauberem Regenwasser. Und das funktioniert so: Bei starken Regenfällen wird das Mischwasser zunächst im Stauraumkanal (Volumen: etwa 5650 Kubikmeter) „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal transportiert werden. Das oben schwimmende weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“.

Bereits fertig gestellt hat die Emschergenossenschaft die gedrosselte Ableitung des Schmutzwassers vom Drosselbauwerk der Entlastungsanlage südlich des Rhein-Herne-Kanals bis zum Anschlussschacht am großen Abwasserkanal Emscher, der zurzeit parallel zum Emscher-Hauptlauf entsteht. Zurzeit finden in diesem Bereich noch die Betonierarbeiten für das Entlastungs- und das Drosselbauwerk statt.

Im weiteren Verlauf Richtung des Oberlaufs des Schmiedesbaches muss die Trasse des Abwasserkanals mit Durchmessern von 1,40 bis 2,80 Meter in Teilbereichen fernab des Gewässers durch öffentliche Straßen geführt werden. Ganz aktuell wird ein Kanal mit einem Durchmesser von 1,80 Meter unter der Corneliusstraße vorgeschoben. Hierfür muss die Corneliusstraße an verschiedenen Stellen gesperrt werden. Für die Dauer der Cranger Kirmes jedoch wird die Corneliusstraße nach Angaben der Emschergenossenschaft durchgängig bis zum 19. August befahrbar sein. Ab dem 20. August tritt die Sperrung wieder in Kraft.

Zudem laufen zurzeit vorbereitende Arbeiten in der Wiesenstraße, die ebenfalls für die Herstellung der Baugruben teilweise gesperrt werden muss.

Insgesamt werden die Arbeiten im Rahmen des Baus des Abwasserkanals Schmiedesbach noch bis Mitte 2017 andauern. Erst danach kann die Emschergenossenschaft mit der naturnahen Umgestaltung des Gewässers beginnen – denn: Wenn der Bach erst einmal vom Abwasser befreit ist, soll er schließlich auch von seinem Betonkorsett befreit werden.

Donnerstag, 30. Juli 2015 | Quelle: Emschergenossenschaft