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Das Kunstcamp Ruhr 2021 war für einen Tag zu Gast in Herne.

Kunstcamp Ruhr 2021 gastiert in Herne

Junge Talente zeigen, was sie können

Kreative junge Menschen, etwas Farbe und ein paar gute Ideen - mehr braucht es nicht, um düsteren Orten neues Leben einzuhauchen. So wurde nun die Unterführung der Deutschen Bahn an der Edmund-Weber-Straße, in Höhe der Hochschule für Polizei und Verwaltung des Landes NRW, im Stadtteil Röhlinghausen neu gestaltet. Aufgrund der Idee des SPD-Vorsitzenden Hendrik Bollmann aus Röhlinghausen, gastierte das Kunstcamp Ruhr 2021 des Regionalverbandes Ruhr (RVR) außerplanmäßig am Donnerstag (12.8.2021) für einen Tag in Herne.

„Nach den frustrierenden Monaten freuen wir uns, dabei zu sein, jungen Menschen eine Chance zu geben, sich kreativ auszuleben. Wir wollen Hotspot der Kreativen werden, dafür brauchen wir Talentförderung und Coaches", so Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda beim Pressetermin am Morgen. Neben den Künstlern nahmen auch Hendrik Bollmann, Stefanie Reichart, Leiterin des Referats für Kultur, Sport und Industriekultur beim RVR, Zekai Fenerci Künstlerische Leitung/Geschäftsführung vom Verein Pottporus, Fabian Lasarzik Projektleitung von Pottporus sowie Dozent Daniel Bausch teil.

OB Dr. Dudda: „Genau hier liegt auch der geografische Mittelpunkt des Ruhrgebiets, und das hier entstehende Kunstwerk soll darauf hinweisen."

'Klassik meets urban art'

Das Kunstcamp Ruhr findet vom 8. bis 14. August 2021 zum zweiten Mal statt. Corona-bedingt gibt es in diesem Jahr nicht einen großen, sondern neben Herne vier kleinere Austragungsorte: Duisburg, Hagen, Hamm und Wesel. Über eine öffentliche Ausschreibung sind über 130 Bewerbungen eingegangen, von denen 88 künstlerisch talentierte Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren für das Kunstcamp Ruhr 2021 ausgewählt wurden, wie Stefanie Reichart, Leiterin des Referats für Kultur, Sport und Industriekultur beim Regionalverband mitteilte.

Die jungen Künstler waren fleißig bei der Arbeit.

„Beim Projekt in Herne, das vom Verein Pottporus geleitet und entwickelt wurde, wird klassische Kunst mit moderner Kunst wie Urban Art vermischt", so Reichert.

Der SPD-Vorsitzende des Ortsvereins Röhlinghausen, Hendrik Bollmann ergänzte: „Die Qualität von Pottporus ist unumstritten. Es wird hier wieder Großartiges geleistet. Wir schlagen hier am Standort meiner alten Grundschule zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Talente können sich austoben und die Wände werden toll gestaltet."

'Kunst braucht Raum und Platz'

Ebenso verdeutlichte Pottporus-Dozent, Daniel Bausch: „Wir möchten gerne, dass die Teilnehmer ihre Komfortzone verlassen und auch andere Methodiken kennenlernen." Das Ziel des Projektes sei es, dass sie sich verwirklichen können. „Die jungen Menschen sind extrem motiviert und konzentriert." Ebenso soll durch Pottporus ein Mentoring-Programm starten, mit dem Ziel, dass zwei Künstler weitere Brücken gestalten können.

Die Wände der Brücke sollen neu gestaltet werden.

Die letzten Monate waren für Kunstschaffende hart, das weiß auch Zekai Fenerci Künstlerische Leitung/Geschäftsführung vom Verein Pottporus: „Durch Corona ist alles gerade sehr schwer. Aber wir freuen uns, dass der RVR das Kunstcamp ins Leben gerufen hat und wir so auf Kunst aufmerksam machen können. Denn Kunst braucht Raum und Platz."

Fabian Lasarzik erklärte, dass es beim Camp nicht um „ein Feriencamp, sondern um Talentförderung geht. Wir möchten den jungen Menschen zeigen, dass für sie Gleichgesinnte gibt. Vielleicht haben sie es in der Schule oder ihrem Umfeld schwerer, Menschen mit gleichen Interessen zu finden, sie gelten vielleicht als Nerds oder Kunstfreaks. Aber hier finden sie Menschen mit der gleichen Leidenschaft."

Weiter führte er aus: „Wir geben den jungen Menschen, die vielleicht einen kreativen Beruf ausüben möchten, auch Tipps an die Hand. Wir erklären ihnen beispielsweise, wie man sich an einer Kunstakademie bewirbt oder wie man bei einem kleinen Engagement eine Rechnung schreibt. Ebenso sprechen wir über die Umsatzsteuer und auch, dass es wichtig ist, eine Unfallversicherung abzuschließen." Es solle auch darum gehen, dass junge Menschen ihre Kunst nicht nur als Hobby sehen, sondern auch als einen möglichen Berufszweig.

Die jungen Künstler sind schon sehr früh angereist, damit sie die Gestaltung möglichst zeitnah vollenden können. Jeder Kunstschaffende hat ein eigens Design und Thema bekommen. „Ich bin heute schon früh aus Hagen hier her gekommen. Wir wollen heute auch politische Kritik ausdrücken. Es werden sich Themen wie Feminismus und auch Rassismus in den Werken wiederfinden", so Teilnehmerin Katharina.

Am Freitag, 13. August 2021, wird es ab 19 Uhr eine künstlerische Abschlusspräsentation via Livestream geben, bei der sich die fünf Standorte digital verbinden. Der Livestream wird auf der RVR-Homepage und der Pottporus-Homepage übertragen.

Vergangene Termine (1) anzeigen...
  • Freitag, 13. August 2021, von 19 bis 20 Uhr
Donnerstag, 12. August 2021 | Autor: Julia Blesgen