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Die Ernährungswirtschaft sucht Nachwuchs, der Spaß daran hat, für ‚Lebensmittel made in Herne und in der Region zu sorgen.

46 Azubis für „Lebensmittel made in Herne“ gesucht

Job-Perspektive „süß & lecker“

Herne kann lecker und macht satt: Insgesamt 11 Betriebe mit immerhin rund 1.060 Beschäftigten in Herne produzieren Nahrungsmittel. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen.

Die NGG Ruhrgebiet beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Die Gewerkschaft hat für alle Jugendlichen in Herne, die vor dem Start ins Arbeitsleben stehen und eine Ausbildung suchen, eine Botschaft parat: „Essen und Trinken – das geht immer. Die Ernährungsbranche bietet relativ krisensichere Jobs. Außerdem lockt gerade die Lebensmittelindustrie mit guten Löhnen“, sagt Martin Mura.

Berufsorientierung komme oft zu kurz

Der Geschäftsführer der NGG Ruhrgebiet kritisiert, dass in vielen Schulen in Herne die Berufsorientierung oft zu kurz komme. „Junge Menschen aufs Berufsleben vorzubereiten, bedeutet auch, mit ihnen Job-Perspektiven zu besprechen. Von der Lebensmitteltechnik übers Labor bis zum Lager: Das Spektrum an Ausbildungsberufen, in die junge Menschen bei der Lebensmittelherstellung einsteigen können, ist enorm breit. Aber es spielt in den Abschlussklassen vieler Schulen leider überhaupt keine Rolle. Das muss sich dringend ändern“, so Mura.

Dabei sei das Produzieren von Lebensmitteln „ein weites Feld mit spannenden Jobs“: von der Milch bis zum Müsliriegel und vom Materialeinkauf bis zum Marketing. Auch wenn es darum gehe, über die Rolle von Gewerkschaften zu informieren, sei „bei vielen Schulen in Herne noch Luft nach oben“, kritisiert Martin Mura.

Tipps für den Ausbildungsstart

Der Geschäftsführer der NGG Ruhrgebiet gibt jungen Menschen, die zum Sommer eine Ausbildung anfangen wollen, einen Tipp: „Wer auf die Job-Perspektive ‚süß & lecker‘ setzen möchte, sollte Eigeninitiative zeigen. Einfach mal umhören, sich umgucken oder im Internet googeln – und dann auf Betriebe in der Region zugehen. Und natürlich bei der Arbeitsagentur nachfragen. Das lohnt sich. Denn die Ernährungswirtschaft sucht Nachwuchs, der Spaß daran hat, für ‚Lebensmittel made in Herne und in der Region‘ zu sorgen.“ Aktuell gibt es nach Angaben der Gewerkschaft in Herne 46 freie Ausbildungsplätze rund um die Produktion von Nahrungsmitteln, die bei der Arbeitsagentur gemeldet sind.

Während die Wirtschaftskrise etlichen Branchen erheblich zu schaffen mache, stehe die Lebensmittelindustrie relativ gut da: „Es gibt ordentliche Tarifabschlüsse beim Lohn. So verdient eine Fachkraft in der Ernährungsindustrie in Nordrhein-Westfalen mit etwas Berufserfahrung 3.800 Euro und mehr pro Monat, wenn sie Vollzeit arbeitet“, so Martin Mura.

Landesweit arbeiten in Nordrhein-Westfalen heute rund 146.300 Menschen in der Herstellung von Nahrungsmitteln – und damit gut sieben Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Außerdem machen in Nordrhein-Westfalen aktuell rund 3.110 junge Menschen in der Branche eine Ausbildung, so die NGG Ruhrgebiet. Die Gewerkschaft beruft sich dabei ebenfalls auf Zahlen der Arbeitsagentur.

Freitag, 27. Juni 2025 | Quelle: NGG Presse