
Sylvia Steffan: Bilanz nach einem Jahr
JKS - ein Jahr unter neuer Leitung
Im Januar 2018 trat sie ihren Dienst als neue Leiterin der Jugendkunstschule (JKS) Wanne-Eickel an - Sylvia Steffan. Davor war sie lange Jahre als Kinder- und Jugendschutzbeauftrage in Herten tätig. Nun also die JKS Wanne-Eickel, die unter ihrer Leitung zur JKS Herne wurde (halloherne berichtete). Im halloherne-interview beantwortet Sylvia Steffan Fragen zu ihrer neuen beruflichen Aufgabe. Wir wollten von ihr zum Beispiel wissen: Wie ist sie angetreten? Welche Ideen hatte sie und welche hat sie verwirklicht?
halloherne: Was reizte dich an der Stelle in Wanne-Eickel?
Sylvia Steffan: Die JKS Herne ist eine kulturpädagogische Einrichtung mit einer Jugendwerkstatt. Das bedeutet, dass unsere Einrichtung auch in der Jugendsozialarbeit tätig ist. Genau dieses Zusammenspiel, die Mischung dieser beiden Arbeitsbereiche miteinander zu verknüpfen, hat mich gereizt. Ich habe Diplom- Sozialpädagogik studiert, zum Thema Kinder- und Jugendkulturarbeit diplomiert und besitze diverse Zusatzqualifikationen mit den Schwerpunkten Theater, Medien, Tanz.
halloherne: Bist du mittlerweile in der Stadt angekommen?
Sylvia Steffan: Auf jeden Fall. Es gibt natürlich immer noch viele Menschen und Orte die ich noch nicht kenne, das wird sich aber im Laufe der Zeit noch verändern, da bin ich ganz zuversichtlich. Und ansonsten gibt es ein wunderbares Netzwerk. Die Antwort auf die Frage kann ich eindeutig mit - Ja - beantworten.

halloherne: Welche Ideen, die du zu Beginn hattest, hast du schon umgesetzt?
Sylvia Steffan: Zu dem Thema - Abschied vom Bergbau - haben wir ein großes gemeinsames Projekt umgesetzt. Darin waren alle drei Standorte der Jugendkunstschule involviert. Dazu haben wir im letzten Jahr 16 Veranstaltungen gemacht - mit Unterstützung der Ruhrpotthelden und Ingo Anderbrügge. Ansonsten gibt es einige Sachen, die wir schon umgesetzt haben. Wir haben die erste öffentliche Kunstauktion Wat für ne Auktion ins Leben gerufen (halloherne berichtete), wir haben im Juni die Weltenausstellung in der VHS (halloherne berichtete) auf die Beine gestellt und den Namen der JKS verändert. Aber wichtig war mir auch, dass wir das Thema Öffentlichkeitsarbeit weiter nach vorne bringen und mit unseren Angeboten auch noch mehr Familien anzusprechen.
halloherne: Gab es Ideen, die sich nicht umsetzen ließen?
Sylvia Steffan: Kann ich so nicht sagen, hatte ich bisher noch nicht.
halloherne: Welche Änderung kam besonders gut bei den Kindern und Jugendlichen an?
Sylvia Steffan: Was ihnen aufgefallen ist, ist dass wir Räume verändert haben - an allen Standorten. So haben wir zum Beispiel Tische und Stühle von der Astrid-Lindgren-Schule bekommen, die wir im Café-Bereich aufgestellt haben. Außerdem haben wir neue Kurse im Angebote wie das Improtheater oder den Charlston-Tanz.
halloherne: Die Jugendkunstschule ging 1972 in Betrieb, Motor war Winfried Kocéa. Seine Idee war, kulturelle Angebote für alle Schichten anzubieten. Klappt das?
Sylvia Steffan: Ja, auf jeden Fall. Weil wir eben mit Kindergärten, mit Schulen und verschiedenen anderen Einrichtungen im Stadtgebiet, mit Jugendlichen, die in unserer Jugendwerkstatt tätig sind, mit Eltern und den unterschiedlichsten Multiplikatoren zusammenarbeiten.

halloherne: Welche Pläne gibt es für das kommende Jahr?
Sylvia Steffan: Ein Thema wird auf jeden Fall die Nachwuchsförderung sein. Wir wollen mehr jüngere Kinder ansprechen, das wollen wir über die Familien-Werkstätten machen. Spannend finde ich auch Interdisziplinäre-Projekte, also verschiedene Altersgruppen zusammenzubringen - alle Kulturen, die Lust haben mit uns zu arbeiten. Und was auf jeden Fall in diesem Jahr kommen wird: Wir werden mit einem unserer Tanz-Ensembles in die Herner Partnerstadt Konin fahren.
halloherne: Wie siehst du die Vielfalt in der hiesigen Kunstszene? Ist da noch Luft nach oben?
Sylvia Steffan: Luft nach oben ist immer. Ein Thema finde ich besonders spannend: Kunst und Performence im öffentlichen Raum. Ich fände es spannend wenn sich unterschiedliche Kunstbereiche immer wieder zusammen tun würden, so dass es neue Konstellationen gibt, die halt den öffentlichen Raum bespielen und das mit allen Altersstufen die es gibt. Meine Vorstellung dabei wäre, dass es dadurch immer wieder neue und ungewöhnliche Begegnungsorte gibt.
halloherne: Hast du den Schritt über die Stadtgrenze bereut?
Sylvia Steffan: Nein, ich fühle mich hier so wohl. Ich habe viele wunderbare Menschen kennen gelernt in dieser Stadt, die auch aktiv sind und sich engagieren. Ich fahre jeden Tag total gerne hierher.
Die Jugendkunstschule ist im Stadtgebiet mit drei Standorten vertreten: Das Kunsthaus Crange an der Dorstener Straße, die Jugendwerkstatt an der Hauptstraße und der große Bewegungs- und Atelierraum im Ort der Kulturen - dem O - an der Overwegstraße. Kontakt zur JKS unter Tel 02325/51515 oder per .