
Was Herner Firmen sich von den Wahlen erhoffen
IHK-Unternehmensumfrage zur Kommunalwahl
Am Sonntag, 14. September stehen in NRW Kommunalwahlen an. In zwei Städten des IHK-Kammerbezirks wird die Wahl besonders spannend: Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und Hattingens Bürgermeister Dirk Glaser treten nicht mehr an. Gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft Ruhr und dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Ruhr/Vest e.V. hat die IHK Mittleres Ruhrgebiet Unternehmen in Bochum, Herne, Witten und Hattingen befragt, was sie von den (neuen) Stadtoberhäuptern nach der Wahl erwarten.
Das eingefangene Stimmungsbild zeigt deutlich: So unterschiedlich die Städte im Kammerbezirk auch sein mögen, so ähnlich sind die Herausforderungen in den Kommunen – vor allem für die Wirtschaft. Die Unternehmer sehen die Stadtspitzen vor allem beim Bürokratieabbau, bei der Senkung der Steuerlast und bei der Digitalisierung in der Pflicht.
„Die wirtschaftlichen Herausforderungen auf kommunaler Ebene sind vielfältig. Aus diesem Grund wünschen wir uns Stadtoberhäupter, die die Sorgen unserer Unternehmen ernstnehmen, die Wirtschaft als Partnerin begreifen und gleichzeitig mit Kompetenz sowie Empathie die vielen Mitarbeitenden der Stadtverwaltungen auf dem Weg zu einer digitalisierten, serviceorientierten Stadt der Zukunft mitnehmen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Bergmann.
Die Umfrageergebnisse aus Herne
Die Herner Umfrage zeigt: Die größten Potenziale sehen die Unternehmer im Bereich Dienstleistungen. Auf dem zweiten Platz rangieren Einzelhandel und produzierendes Gewerbe. Im Bereich Wohnen sehen die Befragten ebenfalls Entwicklungspotenzial. Genehmigungsprozesse dauern laut der IHK-Befragung in Herne zu lange – rund ein Drittel der Befragten ist dieser Meinung. Circa ein Viertel hält sie zudem für zu kompliziert.

Wenig überraschend: Eine große Mehrheit (rund 90 Prozent) der Befragten wünscht sich dringend eine Senkung der Gewerbesteuer; lediglich zehn Prozent haben mit der Höhe der Steuer kein Problem.
Die Befragten wünschen sich einen besser getakteten öffentlichen Personennahverkehr in Herne. Außerdem fehle es seitens der Stadt teilweise an der Kooperationsbereitschaft mit Investoren, die neuen Wohnraum in Herne schaffen möchten. Ein Unternehmer beklagt darüber hinaus „mangelnde Kita- und Ganztagsschul-Plätze, wodurch Mitarbeitern mit Kindern häufiger ausfallen oder weniger Arbeitsstunden leisten können“.
Rund ein Fünftel aller Befragten sieht in einer schlanken und schnelleren Stadtverwaltung eine klare Herausforderung. Weitere 20 Prozent der Befragten wünschen sich eine langfristige Senkung der Gewerbesteuern. Auf Platz drei in Herne rangiert der Wunsch nach einer Stärkung des Handels und einer attraktiveren Innenstadt. Auch der Ausbau der digitalen Infrastruktur zählt zu den meistgenannten Herausforderungen.
Zwei Wahlarenen
Anlässlich der Kommunalwahl laden die IHK Mittleres Ruhrgebiet, die Kreishandwerkerschaft Ruhr und der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Ruhr/Vest e.V. Bochumer Unternehmer am Dienstag, 2. September ab 18 Uhr ins Anneliese-Brost-Musikforum Ruhr, um gemeinsam mit den Kandidaten für das Bochumer Oberbürgermeisteramt die wirtschaftlichen Herausforderungen in der Stadt zu diskutieren.
Am Dienstag, 9. September ab 18 Uhr diskutieren sie mit den Bürgermeister-Kandidaten in Hattingen in der Aula des Gymnasiums Holthausen, was die Wirtschaft braucht, um vor Ort zu wachsen. Eingeladen sind Hattinger Unternehmer. Der Einlass zu beiden Veranstaltungen ist ab 17.30 Uhr geplant. Anmeldung zu beiden Veranstaltungen auf: wwww.ihk.de/bochum.
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- Dienstag, 2. September 2025, um 17:30 Uhr
- Dienstag, 9. September 2025, um 17:30 Uhr