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Stefan Clotz Mitarbeiter Deutscher Kita Preis.

Herne bewirbt sich um den Kita-Preis

Mehr als 1.400 Kitas und lokale Bündnisse haben sich von Mai bis Juli 2017 um den Deutschen Kita-Preis des Bundesfamilien-Ministeriums beworben. Als einziges lokales Bündnis für frühe Bildung aus NRW ist das Herner Netzwerk der Familienzentren für den Preis - Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres - nominiert worden und gehört zu den zehn Finalisten, die am 3. Mai 2018 nach Berlin reisen werden. Das Netzwerk hat somit eine Chance, zu den fünf Gewinnern zu zählen. Am Mittwoch (24.1.2018) wurde das Netzwerk von zwei Experten - Katharina Fuchs und Stefan Clotz von der Deutschen Kinder- und Jugendgstiftung - besucht und begutachtet.

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Pressekonferenz Kita-Preis.

Dazu fanden am Morgen im Rathaus Workshops statt. Zudem führten Clotz und Fuchs mit den Akteuren des Netzwerkes Interviews. Zusätzlich wird am Freitag, 26. Januar 2018, ein Filmteam anrücken. Den anschließenden Bericht, den Stefan Clotz schreiben wird - und der Film - dient der Jury als Grundlage für ihre Bewertung. Clotz sagte zu den Akteuren: "Heute ist zwar noch keine Entscheidung gefallen, ich schreibe nur einen Bericht, aber Sie gehören trotzdem schon zu den Gewinnern. Schließlich haben sich 161 Bündnisse um den Preis beworben, und Sie sind untern den zehn Finalisten."

Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff.

Unter dem Motto Qualität hat viele Gesichter berücksichtigen die Experten bei ihren Besuchen die unterschiedlichsten Rahmenbedingungen in denen die Kinderbetreuung stattfindet. Wichtig ist ihnen, dass die Bündnisse in ihrer Entwicklung nicht still stehen, sondern sich als lernende Organisation begreifen, dass sich ihre Arbeit an den jeweiligen Bedingung vor Ort orientiert und ihr Handeln stets die unterschiedlichsten Lebenswelten von Kindern und ihren Eltern mit einbezieht. Dabei werden die Bündnisse mit den immer vier gleichen Qualitätsmerkmalen gemessen: Sozialraum-Orientierung, Kinder-Orientierung, Partizipation, Lernende Organisation.

Dr. Anette Frenzke-Kulbach - Leiterin Fachbereich Kinder-Jugend-Familie.

Der Anstoß zur Bewerbung kam von der Dezernentin für Kinder, Jugend und Familie - Gudrun Thierhoff: "Für mich war sofort klar, dass unser Netzwerk eine große Chance auf den Gewinn hat. Dass wir unter den zehn Finalisten sind, ist doch eine Bestätigung unserer guten Arbeit im Herner Netzwerk." Die Entwicklung der Kinder in unserer Stadt, sei von den klassischen Risikofaktoren gekennzeichnet: vielen Alleinerziehenden und einkommensschwachen Familien und vielen Familien mit Migrations-Hintergrund. "Unser Netzwerk leistet gute Arbeit, mit einem fokussierten Blick auf Eltern und Familien."

Die Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend, Familie, Dr. Annette Frenzke-Kulbach: "Unser Netzwerk arbeitet konkurrenzfrei, hat stets die Eltern und die Kinder im Blick, und bietet ihnen Orte, mit den unterschiedlichsten Angeboten." Sie hob hervor: "Wichtig ist, dass es ein Miteinander und kein Gegeneinander gibt."

Sabine Jäger - Koordinatorin der Herner Familienzentren

Dem Herner Netzwerk der Familienzentren gehören derzeit 23 Familienzentren mit 38 Kitas an. Den Anfang machten 2006 eine evangelische und eine städtische Kita, die an dem Pilotprojekt Familienzentrum NRW teilnahmen. Im Laufe der Zeit kamen neue Familienzentren hinzu. Ein Drittel der Herner Familienzentren-Verbünde bestehen heute aus zwei oder drei Kitas - oft unterschiedlichster Träger.

Der mit insgesamt 130.000 Euro dotierte Preis wird in zwei Kategorien verliehen: Kita des Jahres und Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres. Den jeweiligen Erstplatzierten winken 25.000 Euro, zudem werden pro Kategorie vier Zweitplatzierte mit jeweils 10.000 Euro ausgezeichnet.

Elisabeth Weyen Geschäftsführerin der Ev. Kindergartengemeinschaft.

Für die Kategorie Lokales Bündnis des Jahres hat die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung die Auswahl-Kriterien erarbeitet. Dabei geht es vor allem um gute Prozesse und eine kontinuierliche Weiterentwicklung - immer im Zusammenspiel mit den Träger, den Eltern und den Akteuren aus dem Umfeld der Kitas.

Dietmar Jäkel vom Bildungsbüro, Projektleitung Kompik Keck.

Der Deutsche Kita-Preis ist eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, in Partnerschaft mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung, der Karg-Stiftung und dem Didacta-Verband. Ziel ist es, gemeinsames Engagement für gute Qualität in Kitas und für Kitas sichtbar zu machen und zur Nachahmung anzuregen.

Weitere Stimmen des Herner Netzwerk der Familienzentren: Sabine Jäger, Koordinatorin Familienzentren in der Stadt Herne: „Im Fokus steht immer das Wohl des Kindes. Das Engagement der Akteure ist einfach großartig.“ - Heike Müller, stellvertretenden Leiterin der inklusiven Kita und Familienzentrum Phantasia: „Kitas, die zum Zentrum gehören, haben ihre Chancen genutzt und sich nochmal neu aufgestellt. Das heißt aber nicht, dass es vorher keine gute Arbeit gab.“

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Ulrich Klonki - Vorsitzender des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie.

Gaby Korsierkowski, Familienzentrum Wanner Dreieck im Verbund, Leiterin der städtischen Kita Unser-Fritz-Straße: „Wenn die Kita Zeit endet, soll nicht die Begleitung enden.“ - Radojka Mühlenkamp, Leiterin Kommunales Integrationszentrum: „Es gibt eine wahnsinnige Offenheit und Professionalität, die ihres Gleichen sucht.“ - Dietmar Jäkel, Mitarbeiter Bildungsbüro, Projektleitung KOMPIK/KECK: „Man braucht eine Offenheit auch neue Wege zu gehen. Die Offenheit haben wir in den meisten Fällen angetroffen.“ - Heinz Otlips, Referent Dekanat Emschertal: „Es ist eine Vertrauensgrundlage, die auch über Jahre wächst.“ - Elisabeth Weyen, Geschäftsführerin Ev. Kindergartengemeinschaft: „Wir wollen keine Zwei-Klassen-Kitas haben.“ - Ulrich Klonki, Vorsitzender des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie: "Das Wichtigste an den Familienzentren ist, dass es gelebt wird und nicht angeordnet, und dass funktioniert in den Herner Familienzentren."

Pressekonferenz Kita-Preis.
| Autor: Carola Quickels