
Erstes Konzert der US-Band im Ruhrgebiet
Halestorm in der Zeche
Bochum. Als die Lichter ausgehen, ist es einen Moment lang still. Dann jubelt die Menge. Das Halestorm Konzert am Mittwoch (10. Februar 2016) in der Zeche Bochum ist ausverkauft. Gemeinsam betritt die Band aus Pennsylvania in den USA die Bühne. Sie steigen ein mit dem rockigen Song "I like it Heavy", der für viele Fans auch einen hohen ideellen Wert hat. In dem Lied besingt Frontfrau Elizabeth "Lzzy" Hale all jene, deren Leidenschaft Rockmusik ist.
Die Band spielt zum ersten Mal in Bochum. Seit ihrer ersten Headliner Tour im Herbst 2012 gaben sie bisher nur Konzerte in Köln. In Deutschland zu touren, war immer ihr Traum, wie Lzzy sagt. "Ich bin zur Hälfte Deutsche, mein Vater kommt von hier. Aber wir kommen aus der Region, die ich als das Kentucky Deutschlands bezeichnen würde. Wir sind eure Rednecks. Deshalb ist mein Akzent fürchterlich", sagt sie und lacht. Was für sie das "Kentucky Deutschlands" ist, verrät sie allerdings nicht.

Auf der Setlist stehen an diesem Abend vor allem Lieder vom aktuellen Album der Band: Into The Wild Life. Neben den veröffentlichten Singles überraschen die Musiker auch mit unbekannteren Liedern wie "Unapologetic" und "New Modern Love". Natürlich geben sie auch ihre großen Hits zum Besten. Songs wie "I Get Off", "Here's to Us" und "I Miss The Misery" dürfen bei keinem Halestorm Konzert fehlen.

Nachdem sie es längere Zeit aus dem Programm gestrichen hatten, spielen Lzzy und Gitarrist Joe Hottinger zusammen "The Familiar Taste of Poison". Zudem singt Lzzy die Ballade "Dear Daughter" und begleitet sich dabei auf dem Klavier, unterstützt vom Bassisten der Band, Josh Smith. Lzzys zwei Jahre jüngerer Bruder, Arejay Hale, der Schlagzeuger der Band ist, performt das Drum-Solo, das er bei jeder Show spielt, gewohnt intensiv.
Nach dem Lied "Scream" ist Lzzys Gitarre blutverschmiert. Sie hat sich beim Gitarrensolo am Finger verletzt und das Blut über die weiße "Lady Evil", ihre Gitarre, verteilt. Eine junge Frau, die in der ersten Reihe steht, kann kein Blut sehen und wird deswegen ohnmächtig. Die Security Männer heben sie über die Absperrung und bringen sie an die Seite, wo ein Sanitäter wartet. Josh, der ihnen besorgt hinterher sieht, schenkt der jungen Frau eins seiner Plektrums.

Zum Abschluss spielen Halestorm "I Miss The Misery", und enden damit genauso, wie sie begonnen haben: harte Riffs, viel Bass, starke Rhythmus-Führung über das Schlagzeug. Die Fans sind begeistert. "Wir sind extra aus dem Harz angereist", erzählt ein junger Mann hinterher. Die Menge ist zufrieden. Die Band hat 18 Songs gespielt und keinerlei Wünsche offen gelassen.
Als Vorband hat an diesem Abend die Band Wilson aus Detroit gespielt. Sie waren bereits letztes Jahr Vorband von Halestorm. Auch Wilson überzeugten mit rockigen Songs, einer guten Performance und Sympathie.
