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Alexander Scheer als Gerhard Gundermann.

Start des Filmforums der Volkshochschule

Gundermann in der Filmwelt

Mit Andreas Dresens Filmbiografie über das bewegte Leben des DDR-Liedermachers Gerhard Gundermann (1955-1998) startet das VHS-Filmforum in der Filmwelt Herne ins Jahr 2019. Tagsüber arbeitet der von Alexander Scheer großartig verkörperte Titelheld als Baggerfahrer im Braunkohletagebau in der Lausitz. Doch abends nach der Schicht steigt er als Sänger auf die Bühne und bewegt die Menschen mit seiner Musik. Er hat bald so großen Erfolg, dass er von der Musik leben könnte. Doch er ist weiterhin jeden Tag als Baggerfahrer zur Arbeit gegangen, was sicherlich zu seinem Mythos beigetragen hat. Gerhard Gundermann starb 1998 an einem Gehirnschlag. Er wurde nur 43 Jahre alt. Die Arbeit im Tagebau und sein Alltag liefern Gundi die Ideen für seine Songs und Stücke, die sich oft mit dem Leben der Arbeiter und der „einfachen Menschen“, mit seiner Familie, mit Umweltproblemen und seiner Heimatstadt Hoyerswerda (Hier bin ich geboren, Hoywoy) beschäftigen. In der Wendezeit 1989/90 mischt er sich aktiv in die Ereignisse des politischen Umbruchs ein. 1992 gründet er seine Band mit dem bewusst provokanten Namen Seilschaft, mit der er bis 1998 seine Auftritte bestreitet und unter anderem als Support bei Konzerten von Bob Dylan und Joan Baez auftritt.

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Er war ein Arbeiter, der Lieder schreibt. Und ein Poet, ein Clown und ein Idealist, der träumte und hoffte, liebte und kämpfte. Ein Spitzel, der – als Weltverbesserer - selbst bespitzelt worden ist. Ein Zerrissener zwischen Verstrickung und eigener Schuld, der es eigentlich hätte besser wissen müssen. Gerhard Gundermann hat in seiner Musik grundlegende Dinge wie Leben, Tod und Sterben thematisiert, griff aber auch politische und sozialkritische Themen auf. Durch seine sehr persönlich und authentisch wirkenden Lieder avancierte er in den 1980er Jahren zu einem Idol vieler Menschen zwischen Kap Arkona und Fichtelgebirge. Zugleich geriet er immer wieder mit der Obrigkeit in Konflikt. Auch nach dem Ende der DDR büßte Gundermann nicht an Popularität ein, im Gegenteil: Seine Fangemeinde ist seitdem immer größer geworden. Sogar als sich im Jahr 1995 herausstellt, dass Gundermann als Stasi-Spitzel tätig war, hat das nichts an seinem Erfolg geändert.

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Die Titelrolle spielt Alexander Scheer, der alle Lieder im Film selbst eingesungen hat. Anna Unterberger steht als seine Frau Conny Gundermann vor der Kamera und in weiteren Rollen sind unter anderem Axel Prahl, Thorsten Merten, Bjarne Mädel, Milan Peschel, Kathrin Angerer und Peter Sodann zu sehen. Gundermann, den seit seinem Bundesstart am 23. August 2018 bereits über 300.000 Kinobesucher gesehen haben, erhielt den Gilde Filmpreis 2018 in der Kategorie Bester Film national. Außerdem konnte sich Alexander Scheer gleich über zwei prominente Auszeichnungen freuen, den Günter Rohrbach Filmpreis 2018 und den gerade erst verliehenen Bayerischen Filmpreis 2018 jeweils in der Kategorie Bester Darsteller.

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  • Sonntag, 17. Februar 2019, um 11 Uhr
  • Montag, 18. Februar 2019, um 17:30 Uhr
  • Mittwoch, 20. Februar 2019, um 20:15 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann