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Das großformatige Gemälde „Wildpferde in der Cranger Heide“ ist zurück im Technischen Rathaus. Im Bild: Prof. Engelbert Heitkamp und OB Dr. Frank Dudda.

'Wildpferde' hängen nun wieder im Technischen Rathaus

Gemälde kehrt zurück an alten Standort

Das großformatige Gemälde „Wildpferde in der Cranger Heide“ hängt seit Montag (19.62023) wieder da, wo es vor fast 60 Jahren seinen ursprünglichen Platz hatte. 1965 schenkte die Belegschaft der Heitkamp GmbH dem Firmenchef des damaligen privaten Bauunternehmens, Robert Heitkamp, das Bild des angesehenen Wildtiermalers Manfred Schatz. Anlass war der 50. Geburtstag des Unternehmers. Nun hat Prof. Engelbert Heitkamp, Sohn des damals Beschenkten und späterer Nachfolger in der Leitung der Firma, das Bild aus dem Familienbesitz an die Stadt Herne übergeben.

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'Ein Kreis schließt sich'

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda nahm es an seinem neuen und zugleich alten Platz symbolisch in Empfang. „Mit der Rückkehr des Bildes in die ehemalige Heitkamp-Hauptverwaltung, das heutige Technische Rathaus der Stadt Herne, schließt sich ein Kreis“, sagte der Oberbürgermeister bei der Übergabe des Bildes. „Ich danke Professor Heitkamp für diese großzügige Schenkung“, so Dr. Dudda weiter. Das Bild mit den hellen Wildpferden schlägt eine Brücke zum heutigen Logo der Stadt Herne mit einem stilisierten weißen Pferd. Auch im offiziellen Stadtwappen ist ein Pferd zu sehen, dort allerdings in Schwarz

„Ich freue mich darüber, dass das Bild dorthin zurückkehrt, wo es einmal hing“, erklärte Prof. Engelbert Heitkamp. „Das Gebäude, in dem wir heute sitzen; war damals im Bau. Nach der Fertigstellung, hing das Bild in der Eingangshalle.“ Dort wurde es bei einem Brand so schwer beschädigt, dass der Maler Manfred Schatz es neu anfertigte. „Er fand das neu gemalte Bild sogar noch gelungener“, erinnerte sich der Schenker. Zusammen mit dem Bild übergab Prof. Heitkamp noch 14 Skizzen an die Stadt Herne. Sie zeigen Details des Bildes und wurden vor dessen Fertigstellung gemacht und dienten als Vorlagen. „Diese Skizzen übergeben wir an das städtische Emschertal-Museum, damit dort überlegt wird, wo sie einen guten Platz finden können“, sagte der Oberbürgermeister.

Ebenfalls bei der Übergabe anwesend war Burckhard Köhlhoff. Er war unter anderem Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats. „Im Unternehmen herrschte ein großer Zusammenhalt. Das wird durch die Emscherpferde symbolisiert“, blickte er zurück.

Erläuternder Text zum Gemälde

Die Stadt Herne hat einen erläuternden Text erstellt, der neben dem Gemälde angebracht wird. Er lautet: „Wildpferde in der Cranger Heide Manfred Schatz Öl auf Leinwand, um 1965 (Privatbesitz Robert Heitkamp/Stadt Herne).

Das Gemälde des international anerkannten Wildtiermalers Manfred Schatz wurde 1965 von der Belegschaft der Heitkamp GmbH dem Firmenchef Robert Heitkamp geschenkt. Es wurde ab 1967 in der Eingangshalle des neu gebauten Verwaltungsgebäudes (heute: Technisches Rathaus) präsentiert. Die Familie Heitkamp überließ das Bild im Jahr 2023 der Stadt Herne, die es an seinem ursprünglichen Standort der Öffentlichkeit wieder zugänglich macht. Motivisch verweisen die Wildpferde im Emscherbruch auf das Heitkampsfeld, dem Sitz der bäuerlich westfälischen Vorfahren des späteren Bauunternehmens. Zugleich stehen sie für die Ursprünge der Cranger Kirmes, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach aus einem Pferdemarkt entwickelt hat. Das Wildpferd wurde 1975 auch in das Wappen der neuen Stadt Herne übernommen.

Das Bauunternehmen Heitkamp wurde 1892 als Tiefbauunternehmen mit vier Mitarbeitern gegründet. Nach der Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg übernahm Robert Heitkamp (1915-1998) die Geschäftsführung und baute das Familienunternehmen zu einem der zehn größten Bauunternehmen Deutschlands aus. HEITKAMP war beteiligt am Ausbau des Ruhrschnellweges, dem Bau des Gelsenkirchener Parkstadions, dem Wiederaufbau der Neuen Synagoge in Berlin sowie an vielen Kraftwerk-, Verkehrs-, Industrie- und Wasserbauten. Zudem gab es zahlreiche Aufträge aus dem Bergbau. Dabei legte Robert Heitkamp viel Wert auf die soziale Einbindung seiner Stammbelegschaft. „Heitkämper“ zeichnete eine starke Unternehmensidentifikation aus.

Im Jahr 2000 beteiligte sich die Heitkamp-Deilmann-Haniel GmbH an der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und übernahm moralische Verantwortung für das Leid der Zwangsarbeiter*innen des nationalsozialistischen Unrechtsregimes.“

Donnerstag, 22. Juni 2023 | Autor: Stadt Herne