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Schüler erinnern an die Opfer.

Gedenken an die Pogromnacht

Rund 500 Schüler der Erich-Fried-Gesamtschule (EFG) haben sich an der Gedenkfeier zur Pogromnacht (9. 11.2015) in der Innenstadt beteiligt. Gemeinsam mit Vertretern der DGB-Jugend erinnerten die Jugendlichen an die Pogromnacht vor 77 Jahren, die in Herne zahlreiche jüdische Mitbürger zu Opfern machte. Das Unterrichtsprojekt Kohlengräberland der EFG hatte zu der Veranstaltung zusammen mit dem DGB, der Kulturkooperative DENK MAL und dem Herner Sozialforum aufgerufen. Zahlreicher Bürger der Stadt und die SJD Falken haben ebenfalls teilgenommen. Oberbürgermeister Frank Dudda hatte den Aufruf zur Teilnahme unterstützt.

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v.l. Bahar Celic, Erik Kolpatzik, Susan Wilhelm.

In ihrer Ansprache am Mahnmal an der Bebelstraße erinnerten die EFG-Schüler Bahar Celic (16), Eric Kolpatzik (16) und Susan Wilhelm (17) an die Opfer von Gewalt, Rassismus und Rechtsradikalismus. Sie forderten ihre Altersgenossen auf, laut Nein zu sagen zu Hass und Gewalt gegen Flüchtlinge, Ausländer, Menschen anderer Gesinnung oder religiöser Orientierung. Feyza Yanaz und Norbert Arndt vom DGB zogen eine gedankliche Verbindung zwischen den Ereignissen der NS-Zeit und der zunehmenden Zahl rechtsextrem motivierter Straftaten gegen Flüchtlinge. Arndt verwies auf die um sich greifende Hetze in sozialen Netzwerken und auf rechtspopulistischen Kundgebungen.

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Schülerin bei der Gedenkfeier.

Zuvor hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am immer noch verhüllten Shoa-Mahnmal vor der Kulturzentrum zu einer Schweigeminute versammelt. Schülerinnen und Schüler des Kohlengräberlandes legten Rosen vor das Mahnmal. Viele Beteiligten bedauerten, dass die Stadt den Bauzaun um das Mahnmal nicht kurzzeitig geöffnet hatte. Der Zaun wurde errichtet, nachdem das Mahnmal mehrfach geschändet worden war. Seitdem ist die Stele mit Holzplatten umhüllt.

Mittwoch, 11. November 2015