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Vor 78 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Bei einer Gedenkfeier gedachte man der Opfer der NS-Zeit.

'Aus der Schuld von einst erwächst die Verantwortung von morgen'

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Am Freitag (27.1.2023) vor 78 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Mehr als eine halbe Million Menschen hatten die Nazis dort ermordet. Seit 1996 gedenken nun die Menschen in Deutschland der Opfer des NS-Regimes. Auch in Herne wurde in einer Gedenkstunde an die ermordeten Menschen erinnert.

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Zahlreiche Persönlichkeiten aus der Herner Öffentlichkeit und interessierte Bürger fanden sich im Saal des Kulturzentrums ein, um an der Gedenkstunde teilzunehmen. „Es ist wichtig, richtig und notwendig der Opfer der NS-Zeit zu gedenken. Das Eintauchen in die menschlichen Schicksale macht erst die Unmenschlichkeit der Ereignisse deutlich", so Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bei der Eröffnungsrede.

Oberbürgermeister DR. Frank Dudda sagte, dass es 'wichtig, richtig und notwendig der Opfer der NS-Zeit zu gedenken'.

Im Weiteren sagte OB Dr. Dudda, dass auch heute noch Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit real sind. „Unsere Pflicht ist es, die Erinnerung an das Unrecht der NS-Zeit wachzuhalten. Die sechs Millionen Opfer des NS-Regimes zeigen, wohin Hass führen kann. Aus der Schuld von einst erwächst die Verantwortung von morgen", machte OB Dr. Dudda deutlich.

Recherche über das Schicksal einer jüdischen Schulklasse

Dieser Verantwortung bewusst, zeigten sich die Neuntklässler des bilingualen Geschichtskurses des Otto-Hahn-Gymnasiums, die die diesjährige Veranstaltung mitgestalteten. In Kooperation mit zwei britischen Schulen recherchierten sie das Schicksal einer jüdischen Schulklasse aus Herne.

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Holocaust-Gedenken 2023

Foto:  Faloco Fotografie

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Die Schüler hatten zunächst nicht mehr als ein Foto der Klasse. Durch aufwendige Recherchen gelang es ihnen nach und nach die einzelnen Schicksale der abgebildeten Kinder herauszuarbeiten. Die Lebensgeschichten der Kinder stellten die Schüler nun beim Gedenktag vor. „Sie waren Kinder wie wir. Das, was ihnen angetan wurde, ist für uns schockierend und macht uns traurig", berichteten die Schüler.

Dazu erzählten sie von einem Zoom-Gespräch mit dem einzigen noch lebenden damaligen Schüler, Günter Ruf. Dieser beschäftigte sich Zeit seines Lebens mit der Frage, warum er als einziger seiner Familie überlebt hat. Diese Worte hallten sowohl bei den Schülern, als auch bei den Anwesenden nach.

'365 Tage im Jahr für eine weltoffene Gemeinschaft einstehen'

Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums haben die Gedenkstunde mitgestaltet.

Ähnlich eindringlich wandte sich Justin Mantoan von der Projektgruppe 'Zusammen für Integration und Vielfalt, gegen Antisemitismus' (ZIVA) der jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen an die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung. Er erinnerte daran, dass der Ausspruch 'Nie wieder' keine leere Worthülse sein darf, sondern etwas ist, wofür man tagtäglich einstehen muss.

„Es reicht nicht zweimal im Jahr zu sagen: 'Nie wieder'. Wir müssen 365 Tage im Jahr für eine weltoffene Gemeinschaft einstehen", so Mantoan.

Die Lehrerband der Gesamtschule Wanne begleitete die Veranstaltung musikalisch.

Ebenso ermutigte er die Teilnehmenden nicht zu schweigen, wenn sie Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Hass begegnen. „Es ist nur eine kleine Minderheit, die Hass sät, aber sie ist laut. Deshalb dürfen wir nicht schweigen, wir müssen ihnen laut gegenübertreten", verdeutlichte Justin Mantoan.

Begleitet wurde die Veranstaltung von der Lehrerband der Gesamtschule Wanne, die Kompositionen von jüdischen Künstlern darbrachten.

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Im Anschluss an die Gedenkstunde im Kulturzentrum trugen Aaron Naor von der jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen, Superintendentin Claudia Reifenberger vom evangelischen Kirchenkreis Herne, Dechant Ludger Plümpe vom katholischen Dekanat Emschertal und Tuncay Nazik von der islamische Gemeinde Röhlinghausen Gebete vor dem Shoah-Mahnmal vor. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Schweigeminute, bei der die Anwesenden den Opfern im Stillen gedachten.

Vor dem Shoah-Mahnmal wurden Gebete vorgetragen.
| Autor: Julia Blesgen