Gedenken an die März-Opfer
Die Herner Gewerkschaften erinnern alljährlich an die Märzrevolution im Frühjahr 1920 - den größten bewaffneten Arbeiteraufstand der deutschen Geschichte. Am Samstag (12.3.2016) trafen sich auf dem Wiescherfriedhof zu diesem Anlass DGB-Mitglieder, Mitglieder der Linkspartei und Schüler der Erich-Fried-Gesamtschule (EFG), die sich während der Unterrichtseinheit Kohlengräberland mit der Ruhrgebiets-Geschichte beschäftigen, zu einer Mahn- und Gedenkstunde.
Gemeinsam zogen sie mit roten Flaggen zum Gräberfeld der Herner Märzgefallenen: Gustav Sotter (19), Gustav Breuning (19), Rochus Steinert (35) und Franz Winkel (Alter unbekannt). An der Grabstelle der vier Ermordeten wurde am 1. Mai 1921 von den Herner Gewerkschaften die Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer eingeweiht.
Nach der Kranzniederlegung und einer Schweigeminute spielte die Dortmunder Gruppe Schwarz/Rot Atemgold 09 Arbeiterlieder. Redner bezogen sich auf die heutige politische Situation und mahnten, vor dem Aufwind der rechten Parteien nicht die Augen zu verschließen. Der Generalstreik gegen den Kapp-Putsch, der im Frühjahr 1920 zur Märzrevolution anschwoll, forderte im Ruhrgebiet an die 1.000 Opfer. Viele der bei den Kämpfen ums Leben gekommenen Aufständischen wurden in Massengräbern beerdigt. Unter den Opfern des Massenmords der rechtsgerichteten Reichswehr und Freiheitskorpseinheiten befanden sich zahlreiche Herner Arbeiter und Gewerkschafter. Vier von ihnen wurden auf dem Wiescherfriedhof beigesetzt.