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Fronleichnam 2025 in St. Dionysius: Dr. Nils Petrat mit Monztranz.

Tadelloses Wetter für Gottesdienst und Prozession

Fronleichnam in St. Dionysius

Für Pfarrer Nils Petrat war es in mehrerer Hinsicht ein glückliches und rekordverdächtiges Fest zu Fronleichnam. Zum ersten Mal in seiner Zeit in Herne „verhagelten“ nicht Wind und Regen den Feiertag und so konnte 2025 alles so stattfinden, wie man es eigentlich an Fronleichnam gewohnt ist: Mit Gottesdienst unter freiem Himmel und einer Prozession durch die Straßen.

Die „himmlische Regie“ bescherte den bis zu 600 Teilnehmern nicht nur einen trockenen Tag, sondern auch Sonnenschein bei angenehmen (nicht zu heißen) Temperaturen. Auch der besondere Gast Weihbischof Ted Hoogenboom aus Utrecht trug mit niederländischer Lockerheit zu einem unvergesslichen Tag bei.

Motivierte Helfer der St. Dionysius-Pfarrei zauberten am frühen Donnerstagmorgen auf der großen Wiese hinter dem Parkhotel die Voraussetzungen für den Open-Air-Gottesdienst. Mit Podest für den Altar, rund 60 Sitzbänken für die Teilnehmer, guter kabelloser Verbindung für den weit hörbaren Ton und improvisierter Garderobe für die geistlichen Gewänder. Auch die musikalische Begleitung durch die Bläser der Gemeinde St. Peter und Paul nebst Verstärkung durch die „Blauen Jungs“ war gut mit Notenständern und Kopfbedeckungen oder Sonnenschutzcreme vorbereitet.

Fronleichnam 2025 in St. Dionysius: Weihbischof Ted Hoogenboom aus Utrecht und Dr. Nils Petrat.

Während die Gottesdienstbesucher weitgehend im Schutz der schattenspendenden Bäume des Herner Stadtgartens saßen, konnten sich Messdiener und Geistliche am Altar nicht über zu wenig Licht beschweren. Pfarrer Dr. Nils Petrat begrüßte die Gemeinde zu dem wohl „katholischsten“ Festtag, den die Katholiken begehen. Weihbischof Ted Hoogenboom erinnerte in seiner Predigt an den Ursprung.

Das Fest 'Fronleichnam'

Um 1209 formulierte die Nonne Juliane von Lüttich die Ansicht, dass es an einem Fest fehle, dass die Gegenwart von Jesus in Brot und Wein feiere. Zunächst wurde ihre Idee von der Kirche ignoriert. Erst Papst Urban IV erinnerte sich an die Forderung der später heiliggesprochenen Ordensfrau. Urban hatte mal in Lüttich Zeit verbracht und von der aus einer Vision Julianes stammenden Idee gehört. Als Papst setzte er „Fronleichnam“ als kirchlichen Festtag fest.

Der für viele Menschen heute kurios klingende Festtag stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „Der Leib des Herrn“ (vron = Herr und licham = Leib).

Dem Gottesdienst im Stadtgarten folgte die traditionelle Prozession mit den katholischen Organisationen und ihren Flaggen, die Messdiener, festlich gekleideten Kommunionkindern und im Zentrum der Baldachin („Himmel“), unter dem der Geistliche die Monstranz trug.

Begleitet von Polizei, Malteser und Blasmusikern zogen Gemeinde und Gäste der St. Dionysius-Gemeinde vom Herner Stadtgarten über die Schäferstraße zu einer geschmückten Zwischenstation vor der Augenklinik an der Goethestraße. Hier wurde aus den Evangelien gelesen und Fürbitten gehalten. Von dort zog die Prozession zur Bahnhofstraße, um zur St. Bonifatius-Kirche weiter zu ziehen. Den Weg säumten zahlreiche kleine weißgelbe Fahnen

Der Abschluss der Prozession erfolgte in der Pfarrkirche mit dem „Tantum ergo“, dem feierlichen Schlusssegen. Nicht wenige Besucher der Fronleichnam-Aktivitäten trafen sich am Nachmittag beim Gemeindefest am Kirchort St. Peter und Paul im Herner Osten wieder. Auch Weihbischof Ted Hoogenboom folgte der Einladung. Bei kalten Getränken und einer heißen Waffel berichtete er, dass er noch ein zweites Mal Fronleichnam mit einer Prozession feiern könne. In den Niederlanden werde erst am Sonntag das Fest begangen. Er rechne ferner mit vielen jungen Teilnehmern, denn im Nachbarland verzeichneten die Bistümer aktuell viel Zulauf jüngerer Menschen.

Freitag, 20. Juni 2025 | Quelle: Thomas Nückel, Pfarrei St. Dionysius