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Die Firma Stahlraum bietet Miet-Schließfächer auf dem höchstem Sicherheitsniveau.

Private Schließfächer zur Miete

Firma Stahlraum bietet höchste Sicherheit

Die geerbte Kette von Oma Rosa, das unbezahlbare Erinnerungsstück aus dem ersten Urlaub, wichtige Dokumente, Wertpapiere, das Testament, die Patientenverfügung oder der schnöde Mammon, der auf einem Konto keine Zinsen mehr bringt - wir alle haben Gegenstände von unterschiedlichem Wert, an denen wir hängen und wollen diese Dinge sicher aufbewahrt wissen - vor Diebstahl, Brand und Wasser. Die Lösung heißt seit Mai 2021: Stahlraum. Beheimatet ist der gesicherte Raum im 'Gewerbepark Erin' in Castrop-Rauxel. Dabei ist der Name - 'Stahlraum' - Programm. Doch der Reihe nach.

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Der Herner Unternehmer aus Leidenschaft, Karl-Heinz Gockeln, verkaufte im Dezember 2018 sein Recyclingunternehmen an die Remondis GmbH, da er sich neu orientieren wollte. Auf dem Hibernia-Gelände an der Lindenstraße in Herne plante Gockeln bereits Mitte Juli 2017 ein Kompetenzzentrum mit Aktenvernichtung samt Verwaltung und einem Tresorraum (halloherne berichtete). Da der Baugrund an der Lindenstraße sich als nicht geeignet herausstellte, wurde dieses Gesamtprojekt nicht realisiert. Die Idee eines privaten Tresorraums hat Gockeln allerdings nicht losgelassen. Da es ein anderes Grundstück für Gockeln in Herne nicht gab, fragte er in der Nachbarstadt Castrop-Rauxel nach.

Karl-Heinz Gockeln (re.) mit seinem Assistenten Daniel Dobsza.

Im halloherne-Gespräch erzählt Karl-Heinz Gockeln: „Thomas Ratte, der Leiter der Castroper Wirtschaftsförderung, hat uns mit offenen Armen empfangen und uns dieses Grundstück im Schatten des Förderturms der ehemaligen Zeche Erin angeboten.“ Im 'Gewerbepark Erin' realisierte er mit seiner Frau Verena Gockeln die neue Geschäftsidee: Tresor-Schließfächer für Privatpersonen - zur Miete, in drei unterschiedlichen Größen. Rund 1.500 Schließfächer stehen nun bereit, Wertgegenstände aufzunehmen. Und sollte eines der drei Fächer einmal für ein, sagen wir mal sperriges Lieblingsstück, nicht ausreichend sein - auch dafür gibt es bei Gockelns eine Lösung. „Wir arbeiten mit einem kleinen Familienunternehmen in Recklinghausen zusammen, das baut Wertboxen nach unseren Maß-Angaben“, erklärt Gockeln. Diese Boxen kommen mit ihrem wertvollen Inhalt in einen extra gesicherten Tresorraum.

Wertboxen werden auf Wunsch in jeder Größe angefertigt.

Der Unternehmer hat das gesamte Gebäude, das ihn rund 2,5 Millionen Euro gekostet hat, nach seinen Vorstellungen geplant und dazu mit einer Sicherheitsfirma aus Bonn zusammengearbeitet. Umgesetzt wurde es von dem Herner Architekten Karl-Heinz Laboda. Die Fertigstellung hat sich nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie verzögert. „Der Sicherheitsberater der Firma von zur Mühlen'sche (VZM) GmbH hat uns auf Schwachpunkte aufmerksam gemacht, die wir noch ändern mussten. Das hat Zeit und noch einmal Geld gekostet“, sagt Gockeln. Fenster, die zum Kippen geplant waren, durften nicht zum Kippen sein mussten geändert werden und auch die Lüftungsanlage musste an anderer Stelle installiert werden. Die Zusammenarbeit mit dieser Firma „hat uns einen anderen Blick auf die Sicherheit gelehrt“, sagt Karl-Heinz Gockeln. Jetzt sei das gesamte Gebäude auf dem höchsten Sicherheitsniveau.

Nur einige Beispiele belegen dies: Die Tür zum großen Tresorraum hat ein Gewicht von vier Tonnen, der Raum selber wiegt 80 Tonnen und eine Fensterscheibe der Sicherheitsverglasung ist acht Zentimeter dick und wiegt 400 Kilogramm. Mitte Juni 2021 erwartet Gockeln die Gesamt-Zertifizierung des Verbands der Sachversicherer bzw. Verbands der Schadenversicherer (VdS).

Sicherheit und Privatsphäre

Geschützter Raum zum Prüfen der Wertgegenstände.

Neben der Sicherheit wird bei 'Stahlraum' auch die Diskretion groß geschrieben: Möchte ein Kunde zum Beispiel unerkannt ins Gebäude gelangen, so hat er die Möglichkeit über eine Garage, die im hinteren Gebäudeteil liegt, direkt zum Tresorraum zu kommen. Dazu meldet er sich vorher auf jeden Fall an und kann erst nach der Freigabe des Assistenten Daniel Dobsza ins Gebäude. Nicht erwähnt werden muss, dass natürlich auch das Garagentor doppelt gesichert und mit Kameras ausgestattet ist.

Ist der Kunde mit seinem Auto in der Garage, so öffnet sich die Tür zum eigentlichen Gebäude erst, wenn das Tor ordnungsgemäß geschlossen ist. „Das ist mit jeder Türe so“, erklärt Karl-Heinz Gockeln, „erst wenn eine Tür wirklich geschlossen ist, öffnet sich die Nächste. Zur Sicherheit befindet sich in jedem Raum, in den man so gelangt, ein Wandtelefon und in jedem Raum gibt es ein WLAN-Netz."

Stahlraum - Miet-Schließfächer mit dem höchstem Sicherheitsniveau.

Anonymität ist ein weiteres Schlagwort. Darum ist eine Anmeldung in jedem Fall besser, denn zu den Tresorräumen hat jeweils immer nur ein Kunde Zugang. Ein weiterer Kunde wartet gegebenenfalls in einem extra Raum bis der Tresorraum wieder frei ist. Hier sei auch die Privatsphäre gegenüber Behörden garantiert. Die Maxime lautet hier: Was privat ist, soll auch privat bleiben. Für ihn als Vermieter der Fächer bestünde keine Meldepflicht gegenüber Behörden. Das sei bei den Schließfächern der Banken und Sparkassen anders, die sind verpflichtet Behörden auf Anfrage über die Existenz eines Schließfaches zu informieren.

Zwei Schlüssel für jedes Fach

Natürlich kostet soviel Extra-Sicherheit und Extra-Service und Extra-Diskretion auch ein wenig mehr als ein normales Bankschließfach. Die Preise für ein Schließfach bewegen sich zwischen 30 und 60 Euro im Monat. Für jedes Schließfach gibt es genau zwei Schlüssel und die bekommt der Kunde ausgehändigt. Und sollte ein Kunde auch außerhalb der Öffnungszeiten an sein Schließfach müssen, so ist das zu jeder Zeit, nach telefonischer Anmeldung, möglich - an 365 Tagen im Jahr.

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Seit 14 Tagen ist der 'Stahlraum' geöffnet und von den rund 1.500 Schließfächern sind 30 belegt. „Unsere Kunden kommen aus einem Umkreis von 100 Kilometern“, sagt Gockeln. „Für die Sicherheit ihrer Werte nehmen sie auch weitere Wege in Kauf.“ mehr Info

Das Gebäude der Firma Stahlraum von außen.
| Quelle: Carola Quickels
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