
8.781 Arbeitslose in Herne, Quote bei 10,8 Prozent
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt abgeschwächt
In Herne wurden im September 8.781 Arbeitslose verzeichnet. Das sind 163 Personen weniger als im Vormonat, aber 116 Menschen mehr als im September 2022. Das geht aus Zahlen der Agentur für Arbeit Bochum, die auch zu Herne gehört, hervor, die am Freitag (29.9.2023) veröffentlicht wurden.
Die Arbeitslosenquote liegt demnach bei aktuell 10,8 Prozent, das sind 0,2 Prozent weniger als noch im August 2023. Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr ist die Arbeitslosenquote unverändert. Die Arbeitsagentur beschreibt dies mit „Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt abgeschwächt“.
Keine klassische Herbstbelebung
Im September verzeichnet die Agentur für Arbeit wieder etwas weniger Arbeitslose. Die aktuelle Entwicklung ist jedoch nicht das Resultat einer klassischen Herbstbelebung. Es ist eher die gestiegene Anzahl an Arbeitslosen in Weiterbildungen und Unterstützungsangeboten. Hinzu kommen der Ausbildungsstart und der Beginn der Schulen. In Vor-Corona-Zeiten brachte der Herbst deutlich mehr Dynamik, heißt es in einer Mitteilung.

Auch in puncto Neu-Einstellungen verzeichnet die Agentur für Arbeit in Herne eine Zurückhaltung der Unternehmen. Die Inflation und auch gestiegene Personalkosten führen dazu, dass jede Personalfrage gut abgewogen wird. Zwar halten die Betriebe länger gut ausgebildetes Personal fest. Aber neues Personal wird deutlich später eingestellt, als es sonst der Fall war und der Fachkräftemangel erschwert auch qualifizierte Einstellungen.
Insgesamt 446 Personen konnten im September ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer neuen Erwerbstätigkeit beenden. Das ist erfreulich. Verglichen mit dem Vormonat sind das jedoch gut 10 Prozent oder 51 Personen weniger, die einen neuen Job bekamen. Der Zugang an im September arbeitslos gewordenen Personen blieb fast konstant zum Vormonat. Dennoch sind es auch im September noch 508 Personen, die ihre Arbeit verloren haben und sich in Herne arbeitslos melden mussten.
Konjunktur zeigt eine Flaute auf
Der Vorsitzende Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, Frank Neukirchen-Füsers, hätte sich eine stärkere Dynamik für den September gewünscht, betont jedoch, dass die Situation auf dem lokalen Arbeitsmarkt trotz Konjunkturflaute stabil sei: „Noch zeigen die Zahlen nicht, wohin die Reise auf dem Arbeitsmarkt geht. Die Konjunktur zeigt eine Flaute auf. Der Arbeitsmarkt ist aber in vielen Bereichen losgekoppelt von der Konjunktur zu betrachten. Der Gesundheitsbereich sucht Hände ringend nach Personal während die Baubranche ins Stocken gerät und teilweise Aufträge storniert.“
Weiter führt er aus: „Da aber weiterhin Fachkräfte fehlen, werden zunehmend auch Personen mit geringerem Fachwissen eingestellt. Hier können wir als Agentur den Firmen und den Beschäftigten helfen. Wir fördern die Qualifizierungsangebote und übernehmen für diese Zeit auch Lohnkosten. Interessierte Betriebe können sehr gerne mit unserem Arbeitgeberservice Kontakt aufnehmen.“
Die bundesweiten Zahlen
Bundesweit sank die Arbeitslosenzahl im September 2023 um 69.000 Personen auf 2,627 Millionen. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies jedoch ein Plus von 141.000. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.