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(v.li.) Brigitte Schubert und Heinz Meyer (beide Emscher-Guides), Dr. Mario Sommerhäuser von der Emschergenossenschaft, Sara Mulatu von der Essener Ehrenamts-Agentur, Alexander Scheidle vom Kleingartenverein Deininghausen in Castrop-Rauxel und Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, haben die Initiative „Mach mit am Fluss!“ vorgestellt.

Mehr Partizipation bei der weiteren Entwicklung möglich

Emscher wird zum Mitmach-Fluss

Die Emschergenossenschaft löst ihr Versprechen ein und gibt den Menschen in der Region ihren Fluss zurück: Nachdem die Weichen für die Abwasserfreiheit in der Emscher mit der Inbetriebnahme des Pumpwerks Oberhausen und der Flutung des Abwasserkanals Emscher gestellt wurden, stellte der Regionen-Entwickler nun seine neue Initiative „Mach mit am Fluss!“ vor, heißt es in einer Mitteilung.

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Bürger sollen sich künftig nicht nur an zahlreichen Mitmach-Aktionen an der Emscher und ihren Nebenläufen beteiligen können. Sie sollen auch maßgeblich bei der weiteren Entwicklung des Neuen Emschertals mitreden und sogar auch mitentscheiden dürfen.

„Nach der Pflicht folgt die Kür: Die neue Emscher kommt – und sie gehört den Menschen in dieser Region“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Die Emscher, so Paetzel, sei künftig kein Meideraum mehr. Das gehöre endgültig der Vergangenheit an. Die neue Emscher werde die Menschen zum Flanieren, Genießen, Beteiligen und Teilhaben einladen.

Möglichkeiten vor Augen führen

Die Bürger sollen das Neue Emschertal entdecken und an dessen weiterer Entwicklung mitwirken: „Wir möchten den Menschen die neuen Möglichkeiten an der Emscher und ihren Nebenläufen vor Augen führen, die sich in Zukunft eröffnen: Hier können sie Natur erleben, in ihrer Freizeit aktiv unterwegs sein, Kultur entdecken und an den Flussläufen lernen und forschen.“

Die Initiative „Mach mit am Fluss!“ ist langfristig angelegt und gibt den Menschen auf ganz verschiedenen Ebenen die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Die Emschergenossenschaft begleitet diesen Prozess als Ermöglicher und Impulsgeber. „Wir fördern die besten Ideen aus der Bürgerschaft, unterstützen gute Initiativen und regen die Auseinandersetzung mit Themen wie Artenvielfalt, Klima- und Umweltschutz oder Klimaanpassung an. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern und den Bürgern wollen wir die Emscher-Zukunft gestalten – für eine lebendige, nachhaltige Region, in der Menschen gerne leben und auf die sie stolz sein können“, so Paetzel.

Mitreden und gestalten

Das Mitmachen beschränkt sich dabei jedoch nicht allein auf die Besuche von Info-Veranstaltungen und Blicke hinter die Kulissen wie bei Führungen über Baustellen und Anlagen. Engagierte Bürger sollen darüber hinaus auch bei vielen Projekten mitreden und sogar mitentscheiden dürfen. So ist bei der Planung für die Renaturierung und Gestaltung des Katernberger Bachs in Essen die Bevölkerung aktiv im Vorfeld eingebunden worden. Zahlreiche Ideen und Anregungen wurden anschließend bei der ökologischen Umgestaltung und der städtebaulichen Einbindung des Gewässers berücksichtigt und umgesetzt.

Die Emscher.

Mit der Initiative „Mach mit am Fluss!“ denkt die Emschergenossenschaft das genossenschaftliche Prinzip weiter und ermöglicht Basisdemokratie bei wichtigen Themen, die die Gesellschaft mit am meisten bewegen: Natur- und Umweltschutz sowie Klimafolgenanpassung. Neu ist das Thema „Mitmachen“ jedoch nicht bei der Emschergenossenschaft. Dem öffentlich-rechtlichen Wasserverband war es schon immer wichtig, dass die Bevölkerung an den Umbauprojekten beteiligt wird bzw. von den Ergebnissen profitiert.

Im demokratischen Sinne werden alle wichtigen Entscheidungen der Emschergenossenschaft zudem von den Mitgliedern (darunter unter anderem die Kommunen und Industrieunternehmen) kontrolliert und legitimiert: So gibt es unter anderem einen mehrmals im Jahr tagenden Aufsichtsrat sowie die einmal jährlich tagende Genossenschaftsversammlung. „Mach mit am Fluss!“ ermöglicht es künftig neben den gewählten Delegierten aus der Region allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die Zukunft an der Emscher und auch an der Lippe ganz wesentlich mitzugestalten.

Crowdfunding-Plattform

Ein wichtiges Instrument ist dabei eine völlig neue Crowdfunding-Plattform, die am Freitag von der Emschergenossenschaft vorgestellt wurde: die Emscher-Lippe-Crowd. Mit ihr gibt der Verband allen Kreativen und Engagierten die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen und Projekte nicht nur zu präsentieren, sondern mit der Unterstützung von vielen Menschen umzusetzen. Auch die Emschergenossenschaft selbst wird sich an der finanziellen Förderung von Projekten beteiligen.

Für eine erfolgreiche Teilnahme gibt es konkrete Anforderungen: Die Projekte müssen im Einzugsgebiet der Gewässer-Systeme an Emscher und Lippe realisiert werden. Sie sollten einen Bezug zu Wasser haben und/oder einen ökologischen Zweck verfolgen. Projektstarter können dabei Vereine, Organisationen, Initiativen, Schulen, Stiftungen, Privatpersonen etc. sein.

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Alle weiteren Informationen zur Crowdfunding-Plattform gibt es im Internet auf www.emscher-lippe-crowd.de. Details zur Initiative „Mach mit am Fluss!“ gibt es auf www.machmitamfluss.de. Über eine interaktive Karte lassen sich vielfältige Angebote zum Mitmachen in den Kategorien „Natur erleben“, „Aktiv unterwegs“, „Lernen & forschen“, „Kunst entdecken“ ansteuern.

| Quelle: EGLV