
Emscher-Umbau im Fokus der Wissenschaft
Das Großprojekt Emscher-Umbau wird im Jahr 2020 abgeschlossen sein: Gesamtkosten: rund 4,5 Milliarden Euro. Viel Geld, das gut investiert ist. Denn neben der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen während des Umbaus wird die Wasserqualität der Gewässer verbessert, das Gewässerumfeld aufgewertet und zahlreiche weitere Werte im Emscherraum geschaffen, die unter dem Begriff Öko-Systemleistungen zusammengefasst werden.
Vor mehr als 20 Jahren wurden die ersten Weichen für den Umbau des Emscher-Systems gestellt. Heute sind bereits viele Gewässer vom Abwasser befreit und ökologisch umgestaltet. Welchen Gewinn der Emscher-Umbau konkret für die Region bringt und was andere davon lernen können, ermittelt das von der EU geförderte Forschungsprojekt DESSIN.
In DESSIN (Demonstrate Ecosystem Services Enabling Innovation in the Water Sector) dient das Emscher-System als Demonstrationsgebiet. Das Emschertal umfasst die Städte Recklinghausen, Herne, Herten sowie Holzwickede, Dortmund, Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen, Essen, Bottrop, Oberhausen und Dinslaken. Aber auch Städte wie die ursprüngliche Mündungsstadt Duisburg, Bochum, Gladbeck, Witten und Mülheim an der Ruhr gehören zum Emscher-System: Zahlreiche Nebengewässer der Emscher fließen durch eben diese Städte.
Mit dem Projekt DESSIN erarbeitet die Emschergenossenschaft zusammen mit 19 weiteren europäischen Partnern eine Methodik, die es ermöglichen soll, die durch Maßnahmen im Wasserbereich freigesetzten Öko-Systemleistungen zu ermitteln: Dazu gehören regulierende Wirkungen bezüglich der Selbstreinigungskraft und Flüssen und Bächen und des Hochwasserschutzes, kulturelle Leistungen wie Erholung und Naturtourismus sowie ökonomische Aspekte wie der Anschub von wirtschaftlichem Wachstum, insbesondere in der Region!
In DESSIN sollen innovative Reinigungs- und Regulierungstechniken in Mischwasser-Behandlungsanlagen erprobt werden, die den Eintrag von Schadstoffen in die Gewässer im Regenwetterfall weiter minimieren sollen.
Das soll darüber hinaus auch eine neue Bewertungsmethode entwickeln, die den finanziellen Wert sogenannter Öko-Systemdienstleistungen messbar macht.
Das Projekt DESSIN wird von der Europäischen Kommission gefördert und läuft unter dem 7. Rahmenprogramm (FP 7) für Forschung, Technologische Entwicklung und Demonstration. DESSIN hat eine Laufzeit von vier Jahren.
Weitere Informationen unter http://www.dessin-project.eu.