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Manuel Moser in der Kästner-Adaption: Emil und die Detektive.

Kölner Erfolg für Frank Hörner

Emil und die Detektive

Frank Hörner, der seit Jahren Leiter das Theater Kohlenpott führt, inszeniert mit großem Erfolg auch außerhalb Hernes. Zum Dauerbrenner hat sich seine Erich-Kästner-Adaption „Emil und die Detektive“ am Comedia-Theater entwickelt, die 2012 mit dem Kölner Theaterpreis ausgezeichnet worden ist. Von der ursprünglichen Besetzung ist nur der Herner Schauspieler Nils Beckmann nicht mehr dabei, für ihn ergänzt nun Henning Jung das fulminant-körperbetont agierende Trio aus Peter Stephan Herff und Manuel Moser. Letzterer, inzwischen stellvertretender Künstlerischer Leiter am Zentrum der Kultur für Junges Publikum Köln und NRW mitten im Szeneviertel der Kölner Südstadt, hat zuletzt mit großem Erfolg den Herner Teil des Open-Air-Projektes „Pe3r Gynt im Park“ inszeniert.

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Berlin ist immer eine Reise wert, findet Emils Mutter. Sie setzt ihn mit einem Blumenstrauß für die Oma, einem Koffer und 140 Mark in den Zug. Das Entsetzen ist groß, als am Zoologischen Garten das Geld weg ist, genau wie der merkwürdige Mann mit Hut. Emil nimmt die Verfolgung quer durch Berlin auf und eine ganze Bande Jungs steht ihm bei… Eingebettet in die unwahrscheinlichste aller Rahmenhandlungen erzählen die drei Protagonisten des Comedia-Theaters diesen Klassiker in der Ausstattung von Birgit Kofmel und zur Musik des gebürtigen Herners Sebastian Maier, der als Theatermusiker regelmäßig auch für das Theater Kohlenpott und das Junge Ensemble Stuttgart komponiert.

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In der Laudatio zum Kölner Theaterpreis heißt es: „‘Emil und die Detektive‘ gewinnt den Preis, weil man an dieser Inszenierung einfach nicht vorbei kommt. Erich Kästner besaß einen Hang zur Sentimentalität, das ist mir auch schon als Kind und begeisterter Leser seiner Bücher nicht entgangen. Kästner trat halt immer das Wasser in die Augen, wenn er an seine eigene Kindheit dachte. Will man seine Stoffe retten, muss man etwas mit ihnen tun, eine Überlegung, die in der Filmbranche übrigens kaum jemandem in den Sinn kommt. Frank Hörner aber schon, der seiner Inszenierung die Textfassung von Marion Firlus zugrunde legt. Er setzt als Passepartout die Geschichte von drei Knackis auf Kästners Roman, die den Auftrag erhalten, „Emil und die Detektive“ in der JVA zu inszenieren. Plötzlich ist alle Sentimentalität aus den Augen gewischt, und die Bühnenhandlung erhält Szene für Szene einen doppelten Boden. Die Männer müssen nicht mehr so tun, als würden sie Kinder auf der Bühne spielen, sie bleiben Männer, eine ironische Brechung, die jeder Szene Distanz verleiht. Bert Brecht wird droben auf Wolke 7 vor Begeisterung über diesen cleveren Schachzug die Harfe wohl gar nicht mehr aus der Hand gelegt haben.“

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  • Samstag, 17. Oktober 2020, um 16 Uhr
  • Samstag, 17. Oktober 2020, um 18 Uhr
  • Sonntag, 18. Oktober 2020, um 16 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann