
Abbruch der Grundschule Berliner Platz
Ein Ende nach 130 Jahren
Ein weiteres Stück Stadtgeschichte in Stein geht verloren: die frühere Grundschule am Berliner Platz wird derzeit abgebrochen. Nach 130 Jahren endet hier ein Kapitel der Schulgeschichte in der Innenstadt. Die Schule steht seit dem Sommer 2018 leer und wurde bis dahin 2-zügig geführt. Grundschüler besuchen nun die Kolibri-Schule an der Flottmannstraße oder die Grundschule Kunterbunt an der Neustraße.

Bereits seit Wochen ist eine Abbruchfirma damit beschäftigt, das Gebäude zu entkernen. Große Container stehen auf dem Schulhof. Der eingeschossige Pavillon im hinteren Teil ist inzwischen abgebrochen. Derzeit rückt der Abbruchbagger dem Hauptgebäude zu Leibe. Errichtet wurde die Grundschule 1888/89 auf einem von dem Landwirt Schulte-Nölle erworbenen Grundstück an der früheren Kirchhofstraße. Das doppelgeschossige Schulhaus, mit zwei übereinander liegenden Klassenräumen, wurde am 1. Mai 1889 als 'Schule an der Kirchhofstraße' bezogen. 1927/28 wurde ein eingeschossiger Anbau am rückwärtigen Mittelflügel errichtet. Das Gebäude grenzt unmittelbar an den früheren Friedhof am Bergelmanns Hof. Den älteren Menschen in unserer Stadt ist sie noch als Grundschule am Schützenplatz bekannt.

Die Gründe für die Aufgabe des Schulstandortes sind vielfältig: das alte Gebäude war zu klein und es gab keine Erweiterungsmöglichkeit. Auch war es baulich nicht mehr in einem guten Zustand. Es bestand erheblicher Sanierungsbedarf, so die Stadtverwaltung. Ebenso soll auch die aufgegebene Grundschule an der Düngelstraße nach dem Willen der Kommunalpolitiker verschwinden. Sie steht ebenfalls leer und wurde vorübergehend durch die Volkshochschule genutzt. Den Abbruch beider Schulen hat die Bezirksvertretung Herne-Mitte in ihrer Sitzung am 13. Juni 2019 mit einer Gegenstimme durch Die Linke mehrheitlich beschlossen. Und wie geht es nach dem Abbruch weiter? „Die zukünftige Nutzung der Fläche steht noch nicht fest“, sagt Nina-Maria Haupt vom städtischen Pressebüro.
