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Alexander Füten – Pressesprecher Arbeotgeberverbände Ruhr/Westfalen

Bekenntnis zur Ausbildung – 698 besetzte Ausbildungsplätze in 2025

Die Chemie-Industrie in Westfalen

812 Ausbildungsplätze hat die chemisch-pharmazeutische Industrie in Westfalen im Jahr 2025 angeboten. Nach drei Jahren kontinuierlichen Anstiegs bedeutet dies erstmals wieder einen leichten Rückgang. 698 dieser angebotenen Stellen konnten besetzt werden. Diese Zahlen ordneten Vertreter der Chemie-Arbeitgeber Westfalen und des Landesbezirks Westfalen der IGBCE in Bochum während des 'Runden Tisches' zur Ausbildungssituation in Westfalen ein. Die jährliche Evaluierung basiert auf dem gemeinsam geschlossenen Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“, der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite zu einem intensiven Austausch über grundsätzliche Fragen der Ausbildung zusammenbringt.

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Die Entwicklung zeigt ein gemischtes Bild: Trotz einer angespannten wirtschaftlichen Gesamtlage bekennen sich die Unternehmen klar zur eigenen Ausbildung. Das Angebot bleibt auf hohem Niveau, wenngleich das Engagement der Betriebe leicht zurückgegangen ist – ein angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartbarer Trend. Gleichzeitig ist die Besetzungslücke größer geworden: 114 angebotene Plätze blieben unbesetzt. „Unsere Mitgliedsunternehmen senden auch 2025 ein klares Signal für den Erhalt und die Zukunftsfähigkeit unserer Branche. Die stabile Ausbildungsbereitschaft ist ein wichtiges Bekenntnis zum Fachkräftenachwuchs und zum Standort Westfalen.“, sagt Lars Bergmann, Hauptgeschäftsführer des Westfälischen Arbeitgeberverband Chemie e.V.

Übernahme von 60 Prozent der Nachwuchskräfte

Ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen Auswertung war die Übernahmesituation. Die Übernahmequote ist 2025 zurückgegangen. „Das ist in erster Linie auf die schwierige wirtschaftliche Lage zurückzuführen. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass diejenigen, die übernommen werden, hervorragende Perspektiven erhalten: fast 60 Prozent der ausgelernten Nachwuchskräfte werden unbefristet übernommen, knapp 20 Prozent werden mit einer Befristung länger als 12 Monate eingestellt“, so Lars Bergmann mit Blick auf die Zahlen. „ Die Branche steht weiterhin unter Druck. Mit dem Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge wird die Bedeutung der eigenen Ausbildung weiter zunehmen. Durch gute Tarifverträge und zahlreiche gemeinsame Initiativen bieten wir eine starke und verlässliche Ausbildung. Für uns als IGBCE ist darüber hinaus klar: Die Unternehmen müssen ihre Ausbildungskapazitäten stabil halten – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, denn qualifizierte Fachkräfte sind für die Transformation unserer Branche unverzichtbar, betonte Joshua Zobel, Gewerkschaftssekretär der IGBCE in NRW.

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Das gemeinsame Fazit: Trotz sinkender Übernahmequote und wachsender Besetzungslücke bleibt die chemisch-pharmazeutische Industrie in Westfalen ein starker Ausbilder – mit stabilen Angeboten und hervorragenden Perspektiven für diejenigen, die den Einstieg in die Branche schaffen. Gemeinsam will man im kommenden Jahr den Austausch intensivieren, um mögliche Maßnahmen und Instrumente für die Steigerung der Attraktivität der dualen Ausbildung zu entwickeln.

Dienstag, 2. Dezember 2025 | Quelle: Alexander Füten / AGV Ruhr