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Hauptstraße in den 70er Jahren.

Bildband zur Bindestrich-Stadt

Damals in Wanne-Eickel

„Die Geschichten über Wanne-Eickel habe ich in meinen ersten drei Wanne Büchern erzählt. Damals in Wanne-Eickel ist ein reiner Bildband", sagt Wolfgang Berke im halloherne-Interview am Mittwoch (9.5.2018). Der Bildband spannt einen zeitlichen Bogen von 1950 bis 1975. Der 64-jährige Journalist und Autor ist gebürtiger Wanne-Eickeler, wohnt seit 1989 in Bochum. „Das ist reiner Zufall. Damals hatten wir dort ein schönes Haus gesehen und gekauft. Hätte es ein ähnliches Objekt in Herne oder Wanne-Eickel gegeben, dann wäre ich durchaus auch hier geblieben. Es zieht mich immer wieder hierhin, weil meine Familie hier lebt, ich viele Freunde hier habe und ich sehe die Entfernung Bochum-Wanne-Eickel nicht als so groß an, dass ich mich als außerhalb fühlen müsste."

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Wolfgang Berke.

Nach dem dritten Wanne-Eickel Buch wollte Berke kein weiteres mehr schreiben oder herausgeben. „Seit das Stadtarchiv aber unter der Leitung von Jürgen Hagen ist, habe ich viel leichteren Zugang zu den Bildern aus Wanne. Unter seinem Vorgänger war es fast unmöglich im Archiv zu recherchieren", so der Journalist. Ein weiterer Grund sind die Reaktionen der Wanne-Eickeler auf historische Fotos: „Wenn auf der facebook-Seite des historischen Vereins Herne von damals bis heute alte Fotos gepostet werden, kommen jede Menge Erinnerungen von den Leuten: 'Ja, weiß ich auch, früher war doch der Lesemann da drin', 'Wie hieß nochmal der Frisör?' - 'Pohlmann hieß der', 'als die Kanalbrücke eröffnet wurde-da war ich auch dabei' und so weiter. Das Buch soll dazu dienen, die Erinnerung der Leute zu beleben und Gelegenheit geben, mit Freunden und Familie über die Vergangenheit zu reden und sich auszutauschen", so Berke über die Beweggründe, warum er doch noch ein viertes Wanne-Eickel Buch gemacht hat.

Hülsmann-Brauerei 1974.

Wolfgang Berke stellt klar: „Ich würde jetzt nicht unterschreiben, dass früher alles besser war - es war anders. Die Erinnerung an die eigene Jugend verklärt alles ein bisschen. Damals war die Orientierung im Leben auch einfacher. Heute wird man durch das Internet mit Informationen zugeballert. Damals war man eben in Wanne-Eickel, hatte seine drei Zeitungen. Deswegen glaube ich, dass sich die Leute an ihre Erinnerungen klammern und sagen 'früher gefiel es mir eigentlich besser hier'." Das Leben in Wanne-Eickel sei heute auch lebenswert, sagt Berke. „Ich kann nur sagen: Nehmt euch das Fahrrad, radelt am Kanal lang und guckt euch das an. Geht über die Hauptstraße, seht, dass es da grün ist, geht auf die Halden und genießt den Ausblick."

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Die Lichtburg in Wanne-Eickel.

Bas Buch Damals in Wanne-Eickel ist im Neuen Verlag erschienen und kostet 15 Euro. Es kann online hier bestellt werden. Natürlich gibt es das Buch auch im Handel: In Herne zum Beispiel bei Koethers & Röttsches, Bebelstraße 18, in Wanne-Eickel bei Pro Büro, Hauptstraße 198. „Jeder andere Buchladen kann es aber auch für die Kunden bestellen", so Berke. Als nächstes plant er einen Bildband über Herne. Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv kann er auch für dieses Thema auf Massen von Material zurückgreifen.

Parkhaus Eickel in den 60er Jahren.
| Autor: Patrick Mammen