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Dorf Crange um 1929.

Crange - die erste Erwähnung

In Zusammenarbeit mit der Gruppe Die Vier veröffentlicht halloherne in loser Folge Artikel über die Geschichte von Herne und Wanne-Eickel. Im ersten Beitrag geht es um die erste Erwähnung des Namens Crange.

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Übersichtshandriss Crange.

Erstmalig taucht der Name Crange in einem am Mittwoch (25. 6.1286) in Essen ausgestelltem Pfandbrief auf. Die erste urkundliche Erwähnung der Freiheit Crange stammt aus dem Jahr 1484. Mit der Freiheit wurden dem Dorf Crange Rechte eingeräumt, die denen einer Stadt nahe kamen. Die Freiheit Crange lag auf einer Insel in der Emscherniederung und hatte eine Größe von etwa 37.500 Quadratmetern. Die Emscher in Crange wird erstmals 1514 urkundlich erwähnt. Sie floss südlich des Dorfes Crange. Um das Dorf vor Überflutungen zu schützen, wurde eine Umflut angelegt. 1555 bestand die Freiheit aus 20 Häusern. Die zwischen 1746 und 1825 errichteten Ackerbürgerhäuser stehen zum Teil unter Denkmalschutz. Auf Eichenbalken über Tür und Tor finden sich Segenssprüche und Informationen über die Erbauer, Bewohner und Baudatum.

Elektrische Bahn um 1901.

Auf einen Balken findet sich ein hebräischer Schriftzug. Dieser bedeutet: GESEGNET SEIEST DU WENN DU KOMMST, GESEGNET SEIEST DU WENN DU HINAUSZIEHEST. Jüdische Viehhändler gehörten in vergangenen Jahrhunderten traditionell zu den festen Teilnehmern an größeren Viehmärkten. So nahmen sie auch am Cranger Pferdemarkt teil. Während der französischen Herrschaft (1808 bis 1813) wurde sogar im Jahre 1811 mit Rücksicht auf den jüdischen Sabbat der Pferdemarkt vom Maire (Bürgermeister) der Municipalität (Obrigkeit, Verwaltung, Gemeinderat) Steelmann der Mairie (Bürgermeisterei) Herne vom 10. August auf den 12. August verschoben.

Bekanntmachung zum Pferdemarkt.

Nach einer vorangegangenen Volkszählung waren am 1. Dezember 1880 in Crange 35 Wohngebäude vorhanden. Vom alten Dorf Crange sind nur noch einige wenige Fachwerkhäuser erhalten geblieben. Bereits Mitte der 1890er Jahre gab es Bestrebungen, Herten mit Recklinghausen und Wanne durch eine elektrische Bahn zu verbinden. Aber erst am 10. Mai 1901 konnte die Betriebseröffnung gefeiert werden. Haltepunkte waren unter anderem Recklinghausen, Herten, Crange und Bahnhof Wanne.

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Quellen:

1. Stadtarchiv Herne, Dokumentationsbibliothek, Bestand Stadtteile, Crange. 2. Herne – von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Band 1, Herne 1997, Seiten 11 und 12, Altcrange.

| Quelle: Manfred Hildebrandt/Jürgen Hagen