Circus Schnick Schnack schaut in die Zukunft
Mit einer Präsentation am Freitag, 25.8.2017, 13 Uhr, zeigen rund 50 Kinder aus Herne und Umgebung, was sie währen des einwöchigen Zirkus-Ferien-Projektes in der Zeltstadt des Circus an der Eschstraße erarbeitet haben. Damit sind aber nicht nur die Sommer-Ferienaktionen des Circus Schnick-Schnack, an denen in diesem Jahr wieder rund 330 Kinder teilgenommen haben, beendet: Der Circus schließt damit nach fünf Jahren auch die erste Förderphase des Bundesprogramms Kultur macht stark, dass in diesem Herbst ausläuft, ab.
„Wir haben in den fünf Jahren Kultur macht stark mit unseren Partnern Paritätisches Bildungswerk aus Frankfurt und Zirkus macht stark aus Berlin über unsere zirkuspädagogischen Angebote rund 4.000 Kinder in ihrer Persönlichkeit fördern können und für diese Angebote etwa 560.000 Euro Fördergelder nach Herne geholt,“ freut sich Zirkusdirektor Rainer Deutsch über diese erfolgreiche Zeit. „Für diese Projekte haben wir uns mit zwölf Grund- und weiterführenden Schulen vernetzt, um so zielgerichtet vor allem die benachteiligten Kinder und/oder Kinder mit Migrationshintergrund oder Flüchtlingsgeschichte zu erreichen,“ so Rainer Deutsch weiter.
Die Lehrer der beteiligten Schulen und die Eltern der teilnehmenden Kinder waren dabei immer wieder erstaunt, wie ihre Kinder immer wieder über sich hinaus gewachsen sind und wie sehr dieses ausserschulische Angebot die Entwicklung der motorischen, sprachlichen und persönlichen Kompetenzen positive unterstützt hat. Darum freuen sich der Circus und die kooperierenden Schulen darüber, dass das Programm Kultur macht stark um weitere fünf Jahre bis 2022 vom Bund verlängert wurde. „Wir werden uns natürlich wieder um Fördermittel bewerben und wir hoffen im Sinne der Kinder unserer Stadt, dass wir dabei wieder so erfolgreich sein werden, wie in der ersten Förderphase,“ gibt sich Rainer Deutsch optimistisch.
Obwohl bisher weiterhin keine kommunalen Fördermittel in die Arbeit von Schnick-Schnack fließen, zeigt sich Rainer Deutsch sowohl ernüchtert, als auch bestätigt auf dem Weg, den der Circus derzeit geht. „Die Gespräche mit der Politik sind irgendwie „im Sande verlaufen“ und daran können wir im Moment nichts ändern. Gleichzeitig hat sich aber eine stabile Basis privater Unterstützer entwickelt, die uns auf unserem Weg finanziell und logistisch unterstützt.“ Dank dieser Unterstützung sei es gelungen die Zeltstadt zu renovieren und winterfest zu machen, dringend notwendige Anschaffungen zu tätigen und das fachlich kompetente Personal zu halten. „Ohne unsere Zeltstadt und ohne das feste Personal könnten wir weder das breite Ehrenamt im Circus, noch die Vielzahl der Projekte für die Kinder unserer Stadt gestalten,“ zeigt sich Rainer Deutsch stolz über den aktuellen Stand.
Um den Circus langfristig in Herne zu verorten will die Circus-Familie auch beim Thema Standort weiter aktiv sein. Die Gespräche hinsichtlich der Ansiedlung im Gysenberg sind nach Aussage von Rainer Deutsch „auf einem guten Weg“ und auch die finanzielle Basis entwickelt sich weiter sehr positiv. Mit dem aktiven Förderverein und der eigenen Stiftung gibt es nun zwei neue Möglichkeiten der Unterstützung.
„Wir wollen uns langfristig unabhängiger von den unterschiedlichen Fördertöpfen machen und so die Angebote für Kinder und Jugendliche in unserer Stadt verstetigen,“ so Rainer Deutsch. „Für die langfristige Perspektive wollen wir das beachtliche Stiftungskapital über weitere Zustiftungen ausbauen und für die mittel- und kurzfristige Perspektive wollen wir die Zahl der Sponsoren stabilisieren beziehungsweise die Zahl der Fördermitglieder ausbauen. Wir freuen uns dabei über jede Unterstützung.“
